Montag, 2. Dezember 2013

Hör' mich an

Ich glaubte mich verloren, ich glaubte mich allein.
Doch kann ich nicht verloren, noch einsam länger sein.
Ich weiß mich ja geborgen in Gottes warmem Haus.
Dort gehe ich zum Troste nun stetig ein und aus.

Ich sah nicht Licht noch Hoffnung. Nur Schatten alle Seit'.
Auf einmal lag die Freude des Lebens gar so weit.
Dein Tod hat so getroffen. So hart wie nichts davor.
In dieser schwersten Stunde, da lieh mir Gott sein Ohr.

Er hörte meinen Kummer, er lauschte meinem Schmerz.
Ich schickte meine Fragen ohn' Pause himmelwärts.
Die Tränen durft' ich weinen, so lang' und immer neu.
Seit Anbeginn des Leidens war er ja mit dabei …

Ich fasste meine Worte in allerlei Gebet.
Nur jener oben weiß ja, wie schwer es um mich steht.
Ich lass' mich einfach fallen, und weiß, dass er mich hält.
Er rettet meine Seele, wenn 's schlecht um sie bestellt.

Was tät' ich ohne jenen? Was würde ich nur sein,
wenn er nicht in der Nähe? Ich glaubte mich allein,
ich glaubte mich verloren, ich glaubte mich zerstört.
Ich glaubte es so lange, bis er den Schmerz erhört' …



© Bettina Lichtner