Wie viel Tränen müsst' man weinen,
dass, wenn selbige sich einen,
draus ein Ozean entsteht,
der mir bis zum Halse geht?
Wenn ich sie zusammenzähle,
läuft das Meer schon aus der Kehle!
Und es rauschet ohne Ruh'.
Keiner dreht den Hahn mir zu.
Wasserfälle sind geflossen!
Was im Herzen eingeschlossen,
fördern sie ins Tageslicht.
Undicht wird, was sonst so dicht …
Öffnen sich erst die Ventile,
ach, dann stürzen die Gefühle
mit den Tränen flugs hinaus.
Und die Schmerzen brechen aus.
Möchte mich so gern erholen,
doch das Leid nimmt unverhohlen
mich in Anspruch - unentwegt.
Fühle mich auf Eis gelegt …
© Bettina Lichtner