Aus dem lebensdicken Fell
wurde eine seidne Haut.
Nie gedacht und gar so schnell
hat die Seele durchgeschaut.
Was ich mühevoll erschuf,
stürzte wie ein Kartenhaus.
Und ein schlummernder Vesuv
brach in meinem Herzen aus.
Alle Freude ward verbrannt
von des Todes bittre Glut.
Und das schöne bunte Land
deckte eine Ascheflut.
"FEUER! FEUER!"Alles brennt.
Lichterloh steht meine Welt.
Doch kein anderer erkennt,
dass ein Traum zusammenfällt.
Fort die ganze Blütezeit.
Unsre Zukunft ist verglüht.
Gestern ist Vergangenheit.
Und die Sehnsucht spielt ihr Lied.
Eines aber tröstet doch,
denn es liegen unberührt,
Wurzeln dort und leben noch.
Habe ihren Drang gespürt ….
Eines Tages - ganz gewiss -
blühen sie im neuen Kleid.
Und dann pflück' ich sie und küss'
die vertraute Herrlichkeit.
© Bettina Lichtner