Im Grabe ist Ruh!
Drum wanken dem tröstenden Ziele
der Leidenden viele
so sehnsuchtsvoll zu.
Hier schlummert das Herz,
befreit von betäubenden Sorgen;
es weckt uns kein Morgen
zu größerem Schmerz.
Es stillet das Grab
verachteter Zärtlichkeit Sehnen
und trocknet die Tränen
des Sehnenden ab.
Dort flutet nicht mehr
die Wonn' und die Wehmut der Liebe ----
Die zärtlichsten Triebe,
ach, quälten uns sehr.
Der freundliche Hein
entbürdet von jeglichem Kummer
und führt uns durch Schlummer
zur Seligkeit ein.
Was weinest denn du?
Ich trage nun mutig mein Leiden
und rufe mit Freuden:
Im Grabe ist Ruh!
© Christian Erhard Langhausen (1660-1727)