Nun lasst uns den Leib begraben;
daran wir kein Zweifel haben,
er wird am jüngsten Tag auferstehn
und unverweslich hervorgehn.
Erd' ist er und von der Erden
wird auch zur Erd' wieder werden
und von der Erd' wieder aufstehn,
wenn Gottes Posaun' wird angehn.
Sein' Seele lebt ewig in Gott,
der sie allhier aus lauter Gnad',
von aller Sünd' und Missetat,
durch seinen Sohn erlöset hat.
Sein Jammer, Trübsal und Elend
ist kommen zu ein'm sel'gen End',
er hat getragen Christi Joch,
ist gestorben und lebet noch.
Die Seele lebt ohn' alle Klag',
der Leib schläft bis am jüngsten Tag,
an welchem Gott ihn verklären
und ew'ger Freud' wird gewähren.
Hier ist er in Angst gewesen,
dort aber wird er genesen,
in ewiger Freud' und Wonne
leuchten, als die helle Sonne.
Nun lassen wir ihn hie' schlafen
und gehn all heim unsre Straßen,
schicken uns auch mit allem Fleiß;
denn der Tod kommt uns gleicher Weis'.
Das helf' uns Christus, unser Trost,
der uns durch sein Blut hat erlöst
von 's Teufels G'walt und ew'ger Pein,
ihm sei Lob, Preis und Ehr' allein.
(c) Michael Weisse (1488-1534)
