Mittwoch, 8. Oktober 2025

Bleib mir treu

 


Schau hinauf, schau hinauf, vielleicht kannst du mich ja sehn,

vielleicht kannst du mich erkennen in den ewiglichen Höhn,

ob ich aus der Sonne strahle

oder Sternenbilder male ---

schau hinauf, schauf hinauf in die Höhn.


Ich bin da, wenn du willst, es liegt ganz in deiner Hand,

lass mich leben in Gedanken, lad' mich ins geträumte Land,

schmück' im Herzen mir ein Zimmer,

dann verlasse ich dich nimmer,

ich bin da, lad' mich ins Seelenland.


Ach, so sei nicht betrübt, deine Tränen tun mir weh.

Ich käm' gern zu dir geflogen, wenn ich dich so weinen seh'.

Bist du traurig, sollst du lachen

und was Irrwitziges machen,

dass ich nicht so betrübt dich mehr seh'.


Geh zum Grab hin und pflanz' dort den Rosenstrauch für mich,

den im Leben ich so liebte, und dann tröste er auch dich,

lass ihn seinen Duft versprühen,

lass ihn wachsen, lass ihn blühen,

geh zum Grab und pflanz' Rosen für mich.


Und gehst du dann nach Haus, und das Haus erscheint dir leer,

ei, so koch dir einen Tee und hol die Fotoalben her,

sieh, dort lach' ich dir entgegen

von den alten Lebenswegen,

und schon scheint dieses Haus nicht mehr leer.


Bleib mir treu, du mein Lieb', und vergiss mich nie und nicht,

und verliebst du dich einst wieder in ein andres Angesicht,

so bewahr' auch mich im Herzen

zwischen all den hellen Kerzen,

bleib mir treu und vergiss mich nur nicht ....



(c) Bettina Lichtner