Mutter, die ich kaum gekannt,
tote Mutter, suchst du dein Kind?
Mir klingt eine Stimme aus dunklem Land
wie eine Harfe im Wind.
Mutter, eine so weiche Hand
streicht mir die Stirne lind.
Gibst du ein Zeichen aus totem Land,
wie gut deine Hände sind?
Schützende Liebe, weit ausgespannt,
Urquell, der niemals verrinnt:
Mutter, in jeder tröstenden Hand
bist du bei deinem Kind.
(c) Josef Weinheber (1892-1945)
