Mütterlein, du hast dich ganz
in die Erde nun verloren.
Wenn dich meine Liebe ruft,
wo sind deine feinen Ohren?
Ach, was ist dir nun dein Kind,
seine Freuden, seine Klagen!
Oder lockerst du den Grund,
weicher seinen Fuß zu tragen?
Oder schweifst mit Zärtlichkeit
durch die Wurzelgärtlein unten:
Keimt, ihr Kräutlein, die ihr liebt,
grüßt ihn, Blümlein all, ihr bunten?
Oder atmest, süßer Hauch,
vor mir in der Rose Brennen,
schenkst mir wieder deinen Kuss,
und ich kann dich nicht erkennen?
(c) Gustav Falke (1853-1916)
