Montag, 4. Februar 2013

Zeitfenster

Also bleib ich einfach stehen,
wenn die Zeit dasselbe tut.
Wenn die Zeiger sich nicht drehen,
soll man Knall auf Fall verstehen,
dass ein Leben ewig ruht!?!

Ich halt inne und betrachte,
was die Zeit zu sagen hat.
Ich erinner' mich ganz sachte.
Und ich weinte und ich lachte,
und ich sah mich dürstend satt.

Und sie spülte mir zutage,
was schon längst vergessen schien.
Jede nicht gestellte Frage.
Jede durchgestand'ne Klage.
Alles wollte mir erblüh'n.

Ich bin hin- und hergerissen
zwischen gut und schwerer Stund'.
Ich befrage mein Gewissen
nach den nicht geküssten Küssen
und den Streiten ohne Grund.

Und es spricht: "Lass Frieden walten.
Gräme dich doch weiter nicht.
Was erlebt ist, wird dich halten
und die Zeit dir neu gestalten.
Ums Versäumte scher' dich nicht ..."



(c) Bettina Lichtner