So seid Ihr nicht verblichen, liebste Ahnen!
Ihr lebt in mir, ich trag' Euch durch die Zeit.
Das Blut von Euch fließt nun durch meine Bahnen.
Besiegt, besiegt ist alle Sterblichkeit!
Ich hätt' Euch alle furchtbar gern getroffen.
Hätt' gern gewusst, wie ähnlich wir uns sind.
Das Gestrige, es bleibt für immer offen.
Ach, wenn ich doch in Euren Schuhen stünd'!
Ich kenne ja noch nicht mal Eure Namen.
Wie habt Ihr Eure Lebenszeit verbracht?
Die Fragen, die mir ins Gedächtnis kamen,
sie haben mich recht nachdenklich gemacht.
In hunderten von Jahren kennt mich keiner,
und keiner weiß mehr, wie ich mal gelebt.
Doch bin ich ja gewiss, dass unsereiner
in Nachkömmlingen immer weiter strebt ...
(c) Bettina Lichtner