Am Abend des Lebens schlug spät noch die Uhr.
Der Tod klopfte dreimal ans Fenster.
Gebrechlich geworden (so ist die Natur)
sagt zitternd die Alte: "Gespenster ...."
"Nein, nein, gute Alte ...", der Tod war sehr nett.
"Ich bin dir ein enger Vertrauter.
Ich trage dich heute ins himmlische Bett.
Die Welt wird ja eh immer lauter ...
Ich bringe dir Ruhe nach all diesem Krach.
Ich bringe dir Ruh' für die Knochen.
Gott hält dich, er führt dich, denn du bist schon schwach.
Es waren beschwerliche Wochen ...
Er passt auf dich auf, wenn du schläfst, gute Frau.
Wohlan, deine Zeit ist gekommen."
Die Alte war glücklich, sie wusste genau
nun ward ihr die Last abgenommen ...
(c) Bettina Lichtner