Donnerstag, 28. Februar 2013

Nur ein Moment

Dich hat mir der Himmel geschickt.
Du hast mich lieben und lachen gelehrt.
Fühl' mich dankbar, fühl' mich beglückt.
Du gabst dem Leben den kostbaren Wert.

War es nur ein kurzer Moment -
ich war so froh, dir zur Seite zu sein.
Was sich heut' Erinnerung nennt,
gräbt sich mir tief in die Seele hinein.

Mir hätt' was im Leben gefehlt,
hättest du nicht meine Wege gekreuzt.
Doch die Tage waren gezählt.
Nunmehr hast du deine Flügel gespreizt ...


(c) Bettina Lichtner

Fühl' dich geliebt


Fühl' dich gedrückt, wo auch immer du bist.
Du wirst geliebt und ganz schrecklich vermisst.
Fühl' dich umarmt und von Herzen geküsst.
Dir sei gesagt, dass dich keiner vergisst ...

Fühl' dich geknuddelt und wärmstens bedacht.
Dank an den Engel, der deiner bewacht.
Fühl' dich inmitten der irdischen Pracht.
Du bist bei uns - jeden Tag, jede Nacht.



(c) Bettina Lichtner

Anfang

Jetzt fängt die dunkle Trauer an,
und alles fängt zu weinen an.
Zerrissen ist die Welt.
Ich zieh mir schwarze Kleider an,
halt Gott um seine Hände an,
dass er mich fortan hält.

Nun hielt die Uhr die Zeiger an,
und Geist und Seele fangen an,
mir sehnsüchtig zu sein.
Ein Engel bietet Hilfe an
und zündet seine Lichter an,
und hüllt mich darin ein.

Ich stimme leise Töne an,
und strenge die Gedanken an,
damit du auferstehst.
Schon hebe ich zu träumen an,
und male mir die Zeiten an,
mit dem, was du mir säst.


(c) Bettina Lichtner

Kalte Wahrheit

Kalt liegt die Stunde im Tag eingebettet.
Kalt liegt die Zeit, die wir einstmals geteilt.
Mich hat dein Tod an die Kälte gekettet.
Ob Gottes Wärme mich tröstet und heilt?

Fotos, die blieben, sind fern aller Leiden.
Dort sind Gesichter vom Lachen erfüllt.
Will mich an lächelnden Anblicken weiden.
Stunden der Wärme erwachen im Bild.

Alle Momente der gestrigen Freude
ziehen so wärmend durch Bein mir und Mark,
dass ich Sekunden die Wahrheit vermeide,
jene, die spricht: alle Freud' liegt im Sarg ...


(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 27. Februar 2013

Trauernetz

Auf irdischen Wegen, da find' ich dich nicht.
Da kann ich dich nirgends entdecken.
Doch wenn ich dich google, erwacht dein Gesicht -
ich seh' dich in tausenden Ecken.

Du lebst im Computer, bist ständig parat.
Ein Klick und ich kann dir was schreiben.
Es ist wie ein tröstender himmlischer Draht.
Im Datenverkehr wirst du bleiben.

Ich twitter dir Tränen und blogg' einen Kuss,
und teile diverse Gefühle
mit Usern und Freunden im weltweiten Fluss -
das nimmt meiner Trauer die Kühle ...



(c) Bettina Lichtner

Treue Liebe

Winde wehen. Leben gehen
heim in Gottes Land.
Doch die Liebe bleibt bestehen,
wenn die Zeit auch schwand.

Zeiten blühen. Jahre ziehen.
Alles geht vorbei.
Die Liebe wird uns niemals fliehen.
Sie bleibt immer treu.

Tränen wollen niederrollen.
Sagen dir "Mach 's gut ...".
Sie haben dich gern halten wollen,
als der Tod dich lud ...


(c) Bettina Lichtner

Tausend Löhne

Dein Tod kam still und schweigend.
Ich sah die Seele steigend
hinauf ins Himmelszelt.
Mein Herz liegt trauerneigend,
von Gott sich Kraft abzweigend,
damit es mir nicht fällt.

Den Raum füllt eine Leere.
Ach, wenn 's doch anders wäre ...
Doch ändert es sich nie.
Dein Tod kam in die Quere.
Nun singen Engels-Chöre
dir ihre Melodie.

Dem Leben floh das Schöne.
Und unbekannte Töne
durchdringen meine Brust.
Doch Gott, dem ich so fröne,
zeigt mir die tausend Löhne
von deiner Daseinslust ....


(c) Bettina Lichtner

Lichtwende

Die Sehnsucht, die Sehnsucht
verzehrt sich so nach dir.
Steh' vor deiner Grabschlucht
und sehne dich zu mir.

Verdammt, ich will schreien.
Der Abschied schmerzt so sehr.
Ich will dich befreien
aus diesem Engelsheer.

Dass alles mal endet,
das hab' ich nie bedacht.
Das Licht ward gewendet
zur Dunkelheit der Nacht ...


(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 26. Februar 2013

Entfachte Stille

Still liegt die Nacht, still auch der Tag.
Alles so still, dass ich 's Sprechen nicht wag'.
So geht 's tagein und auch tagaus.
Gestern noch tanzte das Leben durchs Haus.

Ich habe Angst. Mir ist so kalt,
weil mir dein Lachen ja nimmer erschallt.
Einsam der Raum, einsam auch ich,
seit deine Seele ins Himmelreich schlich.

Tot meine Welt. Tot jeder Schritt.
Alles so tot, seit dein Atem entglitt.
Still liegt der Tag, still auch die Nacht.
So hat dein Tod eine Stille entfacht ...



(c) Bettina Lichtner

Am Lebensbaume

Am Lebensbaume, die Zeiten leuchten,
mal hell, mal düster - immerzu.
Und wenn wir all unser End' erreichten,
erwartet uns die ewge Ruh'.

In jedem Blatt, das den Baum bereichert,
sind alle Tage eingehüllt.
Darin sind Freude und Leid gespeichert,
und alles, was die Stund' gefüllt.

Ich pflück' mir eins um das andre ab und
gedenke deiner hell und klar.
Steht meine Seele am Schmerzensabgrund,
schützt Gottes Hand sie immerdar ...



(c) Bettina Lichtner

Montag, 25. Februar 2013

Glockenklang

Schlimmer die Glocken nie klingen
als zur Beerdigungszeit.
Muss mit dem Trauerschmerz ringen
und mit dem Herzeleid.

Und wenn die Glocken erschallen,
folg' ich dir hin bis zum Grab.
Wollen die Tränen mir fallen,
schick' ich sie zu dir hinab.

Glocken mit traurigem Klange
singen zum Abschied ein Lied.
Klingen im Geiste noch lange,
und die Erinnerung blüht ...



(c) Bettina Lichtner

Heimathafen

Es ist für dich diese Zeit angekommen,
da führt dich Gott in sein Paradies.
Und ach, das Herz liegt mir so beklommen,
weil es nun endgültig Abschied hieß.

Ich geb' dich frei für die letzte Reise,
und weiß, dass du jetzt geborgen bist.
Dein Weg war schön und dein Sterben leise.
Ich habe sanft deine Hand geküsst.

Bin voller Glück, dass wir zwei uns trafen.
Bin voller Dank für die schöne Zeit.
Nun kehr zurück in den Heimathafen.
Von allen Schmerzen bist du befreit.



(c) Bettina Lichtner

Zwei Tage im Jahr

Alle Jahre wieder dein Geburts- und Todestag.
Wie ich alle Jahre mich mit Trennungsschmerzen plag'.
Jedwede Erinnerung ist diesen Tagen inne,
dass ich mich mal glücklich, doch auch schmerzerfüllt besinne.

Kerzen auf Geburtstagstorten. Kerzen auf dem Sarg.
Nach der frohen Stunde liegt das Leben nun so karg.
Hast mich reich beschenkt mit all den zauberhaften Stunden.
Doch die Zeit war wie an einen Luftballon gebunden.

Und er flog hinauf, getragen einzig nur vom Wind.
Ach, wie schnell die Jahre allesamt vergangen sind.
Eben noch gelacht bei Tee, Kaffee und süßem Kuchen.
Schon bin ich allein und muss den neuen Weg versuchen.


(c) Bettina Lichtner

Leise rieselt ...

Leise rieselt der Schmerz
aus dem blutenden Herz,
zeigt dir, wie traurig ich bin.
Alles verlor seinen Sinn.

Laut schreit Kummer und Pein,
und ich fühl' mich allein.
Seit du im Himmelreich bist,
hab' ich dich täglich vermisst.

In der Seele ist 's kalt,
denn des Todes Gewalt
tötete jedwede Freud'.
Oh, du so schmerzreiche Zeit.

Still und starr liegt der Weg,
doch ein hoffender Steg
trägt meine Liebe zu dir.
Freue mich, du lebst in mir.



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 24. Februar 2013

Gebt acht

Der Tod nahm alle Wärme mit,
und wenn ich ihn gar flehend bitt',
es möge doch der Leibe dein
auf Erden wieder lebend sein,
dann lacht der Tod und schüttelt sich,
wohl weil mein Wunsch dem Traume glich.

Er ruft mir höhnisch hinterher:
"Der Liebste kommt ja nimmermehr.
Denn, was ich einmal in der Hand,
und was ich einmal an mich band,
das wird man so nicht wiedersehn.
Ich weiß, mein Werk ist nicht so schön.

Doch, da mein Kommen sicher ist
(nach Ablauf aller Daseinsfrist),
so solltet Ihr im Vorhinein
einander doch recht liebend sein,
so dass nach Eurem Abschiedskuss
das Herz nicht trauernd leiden muss.

Dann habt Ihr Euch recht reich gefühlt,
und habt sogar Gewinn erzielt,
dank jenem, der nun Gott gehört!
Ich habe Euch fürwahr gelehrt:
Die Zeit ist kurz, drum liebt und lacht,
und gebt auf Wort und Gestik acht!"


(c) Bettina Lichtner

Inmitten der Nacht

Inmitten der Nacht,
da bin ich erwacht,
und badete knietief im Schweiß.
Hab' träumend gedacht,
dein Angesicht lacht -
doch alles lag dunkel und leis'.

"Oh Schmerzen! Lasst nach!
Verlasst mein Gemach!
Hinfort aus der nächtlichen Stund'!"
Ich weinte. Danach
kam 's Englein und sprach:
"Ich mach' dir die Seele gesund.

Ich weiß, wie es ist,
wenn 's Herz wen vermisst.
Doch wisse, du bist nicht allein.
Wenn 's Leiden dich frisst,
du wehmütig bist,
dann werde ich tröstend dir sein."


(c) Bettina Lichtner

Aus

Aus, aus, aus! Das Spiel ist aus.
Niemand hat 's so schnell vermutet.
Eine Stille zieht ins Haus,
das doch eben lärmdurchflutet ...

Nein, nein, nein! Es kann nicht sein,
dass wir nimmer uns begegnen.
Eben war noch Sonnenschein,
und jetzt will es Schmerzen regnen ...

Ach, ach, ach! Ich fühl' mich schwach.
Werde tief hinab gerissen.
Eben war mein Auge wach
für die schönsten Traumkulissen ...

Doch, doch, doch das schwarze Loch,
liegt vor mir und will mich fressen.
Wenn der Traum sich auch verkroch -
niemals werd' ich dich vergessen!!!


(c) Bettina Lichtner

Ich spüre dich

Ich spüre deine Flügel schlagen,
wenn du in der Nähe bist.
Und auf meiner Zunge lagen
Worte, die dich lieb geküsst.

Ich spüre deine Atemzüge,
wenn dein Herz zu meinem fliegt.
Wenn auch ich jetzt Flügel trüge,
wär' die Traurigkeit besiegt.

Ich spüre deine warmen Hände,
wenn die Haut vor Schmerz mir friert.
Wär' der Albtraum doch zu Ende,
doch .... das hab' ich nicht gespürt.



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 23. Februar 2013

Schmerzschlag pro Sekunde

Ich lass' mich nicht gefangen nehmen
von der Macht der Traurigkeit.
Will mich nicht der Tränen schämen!
Und mein Schmerz fliegt mit der Zeit.

Muss mit ihm zu leben lernen,
nichts fällt schwerer mir als das!
Wenn die Liebsten sich entfernen,
wirkt das Leben ach so blass.

Wenn der Schmerz doch nicht so schmerzte,
wenn das Leid nicht leidend blieb,
wenn mich doch die Freude herzte,
die dein Tod von dannen trieb.

Weiß nicht, was ich machen sollte,
um der Trauer Herr zu sein.
Träume, die ich leben wollte,
liegen nun im Eichenschrein.

Keine einzige Sekunde
ohne diese Traurigkeit.
Rechne mal, wie oft pro Stunde
sich der Schmerz ins Leben reiht ...


(c) Bettina Lichtner

Liebste Ahnen!

So seid Ihr nicht verblichen, liebste Ahnen!
Ihr lebt in mir, ich trag' Euch durch die Zeit.
Das Blut von Euch fließt nun durch meine Bahnen.
Besiegt, besiegt ist alle Sterblichkeit!

Ich hätt' Euch alle furchtbar gern getroffen.
Hätt' gern gewusst, wie ähnlich wir uns sind.
Das Gestrige, es bleibt für immer offen.
Ach, wenn ich doch in Euren Schuhen stünd'!

Ich kenne ja noch nicht mal Eure Namen.
Wie habt Ihr Eure Lebenszeit verbracht?
Die Fragen, die mir ins Gedächtnis kamen,
sie haben mich recht nachdenklich gemacht.

In hunderten von Jahren kennt mich keiner,
und keiner weiß mehr, wie ich mal gelebt.
Doch bin ich ja gewiss, dass unsereiner
in Nachkömmlingen immer weiter strebt ...


(c) Bettina Lichtner

Schlüssel der Liebe

Ich seh' dich manchmal klar vor mir.
Dann sagst du leise: "Ich bin hier!
An meinem Tod trägst du so schwer,
da zog es tröstend mich hierher.

Ich möchte nicht, dass du zerbrichst,
und nur noch unter Tränen sprichst.
Drum schau ich heut' bei dir vorbei,
und mach dich von den Schmerzen frei.

Wenn du erst nicht mehr weinen musst,
dann fühlst du tief in deiner Brust,
dass ich für immer bei dir bin,
drum wende dich nach innen hin.

Da liegt die Tür, durch die ich tret',
wann immer sich der Schlüssel dreht,
der Schlüssel, den man Liebe nennt.
Wohl dem, der das Geheimnis kennt ..."



(c) Bettina Lichtner

Fort, fort, fort

Bunte Pläne, Traumgebilde
hängen wartend in der Zeit.
Übers süßliche Gefilde
zog der Tod sein düstres Kleid.

Nimmer wird ein Traum gesponnen,
nimmermehr ein Plan erdacht.
Auf dem Herzen drücken tonnen-
weise Schmerzen, bis es kracht.

Fort das ganze Mondscheinschwärmen.
Fort die Zukunft. Fort das Wir.
Gar nichts mehr kann mich erwärmen,
denn du gingst ja fort von mir ....


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 22. Februar 2013

Fadenlänge

Es geben sich Geburt und Tod
die Klinke in die Hand.
Vom Aufgang bis zum Abendrot
zieht sich das Lebensband.

Und wie viel Zeit dazwischen liegt,
weiß jener nur allein,
der uns in seinen Händen wiegt,
und das kann Gott nur sein.

Er bringt uns her und holt uns ab,
ganz wie es ihm beliebt,
und trägt uns in das Erdengrab,
wenn sich die Zeit ergibt ...


(c) Bettina Lichtner

Zwischen den Ringen

Wenn ich mich zum Himmel schwinge,
hüllen meine Lebensringe
alle meine Spuren ein
und lassen mich lebendig sein.

Gute und auch schlechte Zeiten,
sämtliche Begebenheiten,
sind von ihnen eingekreist,
dass Ihr erinnernd davon speist.

Jedes Lachen, das erklungen,
bleibt ganz fest vom Ring umschlungen,
so dass Ihr es immer hört,
wenn Euch der Liebe Nektar nährt ...



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 21. Februar 2013

Über den Wolken

Über den Wolken verschwindet das Schwere.
Über den Wolken ist alles so leicht.
Wenn ich doch über den Wolken nur wäre,
hätt' ich dir gleich meine Hände gereicht.

Über den Wolken verliert sich das Harte.
Über den Wolken ist alles so sacht.
Bin auf der Erde und weine und warte,
dass dein Gesicht aus dem Wolkenfeld lacht.

Über den Wolken ist grenzenlos Stille.
Über den Wolken verstummt alle Zeit.
Du lebst dort oben in jener Idylle.
"Über den Wolken" ist gar nicht so weit ...


(c) Bettina Lichtner

Einfach alles

Alles muss ich umsortieren.
Alles neu gestalten.
Und ich muss mich neu platzieren.
Neu den Tag verwalten.

Alles muss ich anders machen.
Alles neu beginnen.
Möchte einfach nur erwachen
und dem Schmerz entrinnen.

Alles muss ich neu verstehen.
Alle Wege ändern.
Werde dich erst wiedersehen
fern von allen Ländern ...



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 20. Februar 2013

Ich sorg' für dich

Ich träumte dich
und sehnte mich
nach deiner Frohnatur.
Der Traum verblich,
doch habe ich
von dir ja eine Spur.

Dein Angesicht,
das nie zerbricht,
weil ich 's im Herzen trag',
das flieht mir nicht,
das bleibt und spricht
bei Nacht und auch bei Tag.

Es sagt zu mir:
"Ich bin bei dir
und bleib' für alle Zeit.
Bin immer hier
und sorg' dafür,
dass dich das Leben freut."



(c) Bettina Lichtner

Blühendes Feld

Ich bin zu Stein erstarrt!
Und weiß nicht, wie ich 's ändern kann.
Das Schicksal traf so hart,
und Schuld ist dieser Sensemann.

Er riss mir aus der Hand,
was noch so ungeschliffen war.
Ein schöner Diamant -
so jung noch und verwandelbar.

Der gerade seine Welt
entdeckte und so glücklich ging.
Wie blühend lag das Feld,
als Gott ihn an der Tür empfing ...


(c) Bettina Lichtner

Wenn ich nicht mehr bin

Wenn ich nicht mehr bin, dann bitte
schließt mich in Gedanken ein.
Haltet mich in eurer Mitte,
ich will nicht verloren sein.

Sprecht von mir und holt mich wieder
in den Geist der Zeit zurück.
Haltet mich in Ehren, Brüder,
dass ich nicht ins Abseits rück'.

Nehmt mich mit auf eure Reise,
tragt mich weiter durch die Welt.
Haltet mich - mal laut, mal leise -,
bis auch euer Vorhang fällt.


(c) Bettina Lichtner

Diese Stunden ...

Mach 's gut und hab' Dank für die Zeiten.
Ich hab' sie im Herzen verbucht.
Nun muss ich zum Grab dich geleiten,
und hab' nicht zu weinen versucht.

Vergeblich! Die Tränen entkamen.
Noch nie hab' ich so viel geweint ...
Erinnernd bewahr' ich den Namen.
Du fehlst mir so sehr, guter Freund.

Was hat uns nicht alles verbunden!
Was haben wir alles gemacht!
Auf ewig gedenk' ich der Stunden.
Sie haben mich glücklich gemacht.


(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 19. Februar 2013

Belanglos

Halt mich fest, der Schmerz zerreißt mich.
Meine Träume sind zerfetzt.
Das Lebendige vereist sich.
Ich bin ach so schwer verletzt.

Es sind Wunden ganz tief drinnen.
Wie ein Schrei, den keiner hört.
Durch die Tränen, die mir rinnen,
ist der Schmerz zur Welt gekehrt.

Doch die Welt steht stumm und schweiget,
wie der Mond am Himmelszelt.
Ob ein Herz zum Leid sich neiget,
ist belanglos für die Welt.


(c) Bettina Lichtner

Gefühlssperre




Oh, wie schwärzlich,

oh, wie schmerzlich

ist des Todes Spiel.

In mir wehrt sich,

in mir sperrt sich

jegliches Gefühl ...



(c) Bettina Lichtner

Irrende Seele

Die Seele ist so aufgewühlt,
der Tod hat in ihr Herz gezielt,
da hat sie tiefsten Schmerz gefühlt,
und Tränen mir an Land gespült.

Nun ist sie ach so irritiert.
Die Unbeschwertheit .... ruiniert.
Was sonst so lebensfroh pulsiert',
liegt trauernd da und friert und friert.

Sie sehnt die alte Zeit zurück.
Sie sehnt sich nach dem alten Glück.
Ersehnt den alten Augenblick,
doch alles schwand in einem Stück.

Jetzt ist die Seele angehäuft
mit Schmerz und Leid, und ruft und greift
nach jeder Wärme, die sie streift,
bevor sie sich im Eis verläuft ....


(c) Bettina Lichtner

Montag, 18. Februar 2013

Gut behütet

Viel Glück und viel Segen
auf himmlischen Wegen,
das wünsch' ich dir tüchtig,
denn du bist mir wichtig.

Grüß Gott und die seinen
und muss ich auch weinen,
ich werde ihn lernen:
den Blick zu den Sternen.

Ich werde erkennen,
rein nichts kann uns trennen,
nur eines im Grunde:
die eine Sekunde.

Ich werde mich fangen
und niemals mehr bangen,
denn Gott, der Gebieter,
ist jetzt dein Behüter ...


(c) Bettina Lichtner

Nie mehr sorglos

Kann und will es nicht verstehen,
dass wir uns nie wiedersehen.
Bitte, Gott, mach' ungeschehen
jedwedes Hinübergehen.

Hab' gedanklich schwer zu tragen,
seelisch furchtbar dran zu nagen
an dem End' von allen Tagen,
die mir doch so farbig lagen.

Dieses endgültige Scheiden
lässt mich tags und nächtens leiden.
Nimmermehr kann ich die Freuden
sorglos in der Welt vergeuden.


(c) Bettina Lichtner

Schwerer Gegner

War einmal ein liebes Kind,
das trotzte jedem Riesen.
Hat beim stärksten Gegenwind
die größte Kraft bewiesen.

Kämpfte gegen Goliath
und gegen tausend Mannen.
Mutig stand sein Herz parat
und schlug den Feind von dannen.

Doch dann klopfte an die Tür
ein Feind, ihm überlegen.
Stellte sich als Krebsgeschwür
ihm rausfordernd entgegen.

Kindlein gab sein Bestes, um
die Krankheit zu vertreiben.
Kämpfte tapfer, kämpfte stumm,
um sieggekürt zu bleiben.

Aber alles für die Katz',
es kam an seine Grenzen.
Sprach noch auf dem Sterbeplatz
von all den schönen Tänzen.

Sprach von dem, den er besiegt,
und gab sich nun geschlagen.
Und die kleine Seele liegt
so still nach lauten Tagen.


(c) Bettina Lichtner

Lächelnde Kraft

Nun lächelst du mir von der Wand
in immer gleicher Weise.
Was gestern noch in Blüte stand
gibt heute sich so leise.

Kein Kuss, der brennt. Kein Wort, das fällt.
Nur sehnsuchtsvolles Schauen.
Ach, könnt' ich doch zum Himmelszelt
mir eine Leiter bauen.

Das Foto wirkt so angehäuft
mit lauter offnen Fragen.
Wann meine Seele wohl begreift:
das Bild kann mir nichts sagen.

Es hängt so sprachlos vis-à-vis.
Ein stummer, tauber Zeuge.
Dem ich ..... das mir ein Lächeln lieh,
von dem ich Kraft mir zweige.

(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 17. Februar 2013

Mama, ...

"Mama, ich muss sterben. Meine Zeiger bleiben stehn.
Mama, sei nicht traurig, möchte dich nicht weinen sehn.
Mama, so bedenke, irgendwann muss jeder gehn.
Mama, sei dir sicher, hier bei dir war es so schön.

Mama, du musst stark sein, doch ich lass' dich nicht allein.
Mama, ich werd' immer ja im Herzen bei dir sein.
Mama, vielleicht bin ich auch der helle Sonnenschein.
Mama, so ein Leben ist doch wirklich ziemlich klein.

Mama, halt die Hand mir, denn mir ist so furchtbar kalt.
Mama, sprich zu Gott, er gibt dir Kraft und Schutz und Halt.
Mama, du, ich glaube, meine Seele geht nun bald.
Mama, Mama, ich ...."

Da ist die Stimme ihm verhallt.



(c) Bettina Lichtner

Sternenreise

Der Tod will sich vermählen
mit einem Menschenkind.
Er möchte ihm erzählen,
wie schön die Sterne sind.

Er will den Mond ihm zeigen
aus allernächster Näh'.
So tat der Tod sich neigen
und trug das Kind zur Höh'.

Er trug es weit und weiter,
die Erde schwand und schwand.
Das Kindlein schien so heiter
dort an des Todes Hand.

Das Himmlische frohlockte
und lud die Seele ein.
Und 's Menschenkindlein hockte
befreit im Mondenschein.

Es richtete den Stern sich
gar recht gemütlich her.
Als Gott ihm übers Herz strich,
da freute es sich sehr ...


(c) Bettina Lichtner

Samstag, 16. Februar 2013

Härter geht 's nicht

Härter konnt' es nimmer kommen,
als es nun gekommen ist.
Deiner hat der Tod genommen.
Und nun wirst du arg vermisst.

Härter kann das Herz nicht leiden,
und es schmerzt bei Tag und Nacht.
Wollte dieses Leiden meiden,
doch der Tod hat nur gelacht.

Härter kann der Gram nicht beugen.
Schwerer kann die Last nicht sein.
Will so gerne Stärke zeigen.
"Schenk mir, Herr, die Liebe dein ..."


(c) Bettina Lichtner

Herzschmerz

Tränen über Tränen überall, wo ich auch bin.
Immer wieder zieht es mich so tief bekümmert hin.
Zwischendrin sind Stunden, wo die Seele Kräfte schöpft,
doch dann fällt sie runter und das Herz ist zugeknöpft.

Nichts gelangt hinein und nichts hinaus, was ich nicht will.
Was darinnen blüht, das blüht auch weiter froh und still.
Nähme jemand mir das Herz aus meiner trüben Brust,
wäre es ein unersetzbar schrecklicher Verlust.

Denn in meinem Herzen trag' ich dich in Ewigkeit.
Trage all die Bilder aus der guten alten Zeit.
Und die schlechte neue Zeit ist tränenreich und kalt.
Bin ich gar zu traurig, öffnet sich des Herzens Spalt.

Und ich seh' dich lächeln, willst mich trösten, fängst mich auf,
dass ich nicht in all den Tränen jämmerlich ersauf'.
Schön, dass es dich gab und gibt. Was tät' ich ohne dich?
Du lässt mich auch nach dem Tode niemals je im Stich ...


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 15. Februar 2013

Schwarzbunt

Sekunden ohne dich.
Minuten ohne dich.
Und Stunden, die ich so alleine bin.
Und Tage ohne dich.
Und Wochen ohne dich.
So geht mir Jahr um Jahr um Jahr dahin.

Das Schöne ohne dich.
Das Schlechte ohne dich.
Ich hätte deine Schulter oft gebraucht.
Das Schwarze ohne dich.
Das Weiße ohne dich.
Ich wär' so gern ins Bunte eingetaucht.

Das Laute ohne dich.
Das Leise ohne dich.
Nun sitz' ich schweigend in der fremden Zeit.
Das Süße ohne dich.
Das Saure ohne dich.
Das Leben schmeckt mir nur nach Traurigkeit.



(c) Bettina Lichtner

Reiselogbuch

So reisten wir fröhlich dem Leben entgegen,
den Koffer mit Zeit vollgepackt.
Ein Reichtum an neu zu erforschenden Wegen,
umrahmt von Gefühlen wie Sonne und Regen.
Ach, alles lag unentdeckt nackt.

Wir gingen durch Höhen, durchquerten die Tiefen.
Wir fielen vom Berg in das Tal.
Und während wir heiter und unbeschwert liefen,
die Tage uns pflückten, wenn jene uns riefen,
verdrängten wir jedwede Qual.

Doch kam sie geballt mit der Krankheit geflogen,
und wir schlichen langsam zum Ziel.
Ich wäre so gern mit dir weiter gezogen,
und fühle mich schwer um die Freude betrogen,
wie tief meine Seele doch fiel.

Nun bleibt mir der Koffer mit all diesen schönen
Momenten, die wir einst erlebt.
Ich habe sie alle mitsamt meinen Tränen,
und diesem so schmerzlichen ewigen Sehnen,
ins Logbuch der Reise gewebt.


(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 14. Februar 2013

So auch ich

Denk ich ans Vergangene,
so sollt' ich fröhlich sein.
Fühl' mich als Gefangene,
die Zeit will mich kastei'n.

Denn, statt dass ich lächelnd bin,
verhaftet mich das Leid.
Und es rafft mich trauernd hin
noch lang' vor meiner Zeit.

Starbest du, so starb auch ich
von innen, du verstehst.
"Leben, Leben, zeige dich!
So zeig, wie du dich drehst!"

Will mich am Vergangnen freu'n.
Es war ja ein Präsent.
Freude kann so schmerzhaft sein,
wenn man das Ende kennt ...


(c) Bettina Lichtner

Tränen-Blues

Das letzte, was ich von dir sah,
das war dein lächelndes Gesicht,
und dieses Bild bleibt immer da,
ach, dieses Bild vergess' ich nicht ...

Es hat sich tief ins Herz gebrannt,
im Geist ist es gar schockgefror'n.
So wirst du mir im Seelenland
mit deinem Lächeln neu gebor'n.

Wie fröhlich war dein letzter Gruß
Sekunden vor der Ewigkeit.
Ich tanze einen Tränen-Blues.
Und tiefster Moll umgibt  mein Kleid.

Zum letzten Mal ein letzter Blick.
Das letzte Wort, der letzte Kuss.
Zum letzten Mal lachst du zurück.
Ein letztes Mal ..... und dann war Schluss.


(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 13. Februar 2013

Liebste Tropfen

Ich schreibe und schreibe, die Trauer zu töten,
doch bleibt sie auf ewig mir treu.
Und woll'n mir die Tränen das Augenweiß röten,
belass' ich es einfach dabei.

Fließt fort, liebste Tropfen, die Sehnsucht zu tränken,
sie brennt mir so heiß im Gemüt.
Ach, immer und immerzu muss ich ja denken
an den, dessen Tod so verfrüht.

Das Weinen befreit von der schmerzlichen Schwere,
die dauernde, drückende Last.
Ich weine mich aus bis zur bitteren Leere,
bis dass mich das Leben umfasst ....


(c) Bettina Lichtner

Wiederbelebung

Leuchtende Erinnerungen trage ich bei mir.
Sie vermögen gar, den Schmerz zu schmälern.
Jedwede Gedankengänge führen mich zu dir.
Find' ich dich, entflieh' ich allen Tälern.

In Gedanken geh'n wir beide wieder Hand in Hand.
Und du lächelst wie in alten Zeiten.
Jedes Mal bin ich auf unsre Geistes-Tour gespannt,
denn ich darf dich jedes Mal begleiten.

Worte ---- wer braucht Worte, wenn das Bild von selber spricht?
Wartend schließ ich meine Augenlider.
In der Seele, in dem Herzen stirbst du mir ja nicht.
In mir drin belebe ich dich wieder ...


(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 12. Februar 2013

Besuch am Grab

Es hängt der Blick an deinem Grab
und wandert übers trübe Feld.
Du siehst vom Himmel ja: Ich hab'
dir frische Blumen hingestellt.

Ich rede mit dem kalten Stein
und starre ratlos auf den Sand.
Der Friedhof schaut geordnet drein.
Für jedes Herz ein Stückchen Land.

Ich lockere den Boden auf
und schütte Tränen auf das Grün.
Alsbald scheint hier die Sonne drauf
und deine Stätte wird erblüh'n ...


(c) Bettina Lichtner

Plötzlich

Plötzlich, nicht vorhersehbar,
ist die Welt nicht, wie sie war,
wurdest du von jetzt auf gleich
sterbenskrank und totenbleich.

Plötzlich bricht die Nacht herein,
und der eben helle Schein
wandert in die Dunkelheit
(glaubt nicht, dass Ihr sicher seid!).

Plötzlich hört der Atem auf,
nimmt ein Schicksal seinen Lauf,
das von keinem so gedacht.
Darum gebet alle Acht,

denn das "Plötzlich" kommt zur Tür
und es dringt Euch ins Revier,
auch, wenn 's nicht geladen war.
Plötzlich .... nicht vorhersehbar.

(c) Bettina Lichtner

Montag, 11. Februar 2013

Trautes Glück

Es war einmal ein trautes Glück,
das schlich sich in zwei Herzen.
Vermochte gar mit viel Geschick,
die Trübsal auszumerzen.

Wie froh fortan die Stunde schlug.
Nichts Böses ließ sich ahnen.
Die Liebe war sich selbst genug,
bunt wehten ihre Fahnen.

Doch mittendrin im engsten Tanz,
da zeigte sich der Tode,
und forderte mit Arroganz
das Aus der Episode.

Er riss ein Herz dem andren fort,
er riss auch an der Liebe.
Doch die war so ein starkes Wort -
sie trotzte jedem Diebe.

So blieb sie samt dem Herz zurück
und trocknete die Tränen.
Es war einmal ein trautes Glück
(auch nach den Abschiedstönen ...).


(c) Bettina Lichtner

Abgezweigt




Plötzlich tat sich eine Abzweigung auf,

die in keinem Stadtplan zu finden war.

Nur in Gottes Lebensplan

war sie schon immer da ...



(c) Bettina Lichtner

Vertraue mir

"Sei mein", so spricht Gevatter Tod,
"ich will dich gern entführen.
Auf, auf! So sei mein Co-Pilot,
lass uns die Freiheit spüren.

Wir fliegen über Berg und Tal,
gelöst von allen Ketten.
Ich bitt' dich nur ein einzig' Mal.
Komm, lass dich von mir betten.

Vertraue mir, ich mein' es gut.
So gut, wie dir sonst keiner.
Man zollt zum Abschied dir Tribut,
und langsam wirst du kleiner.

Wirst klein so wie ein Sternenlicht,
doch groß sind deine Spuren ..."
Und während mir der Tode spricht,
verschwinden die Konturen.

Und alles, was das Auge sah,
verliert sich in der Weite.
Gevatter Tod sagt leis': "Hurra,
bist nun auf meiner Seite ..."


(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 10. Februar 2013

Gegönnte Ruhe

Am Abend des Lebens schlug spät noch die Uhr.
Der Tod klopfte dreimal ans Fenster.
Gebrechlich geworden (so ist die Natur)
sagt zitternd die Alte: "Gespenster ...."

"Nein, nein, gute Alte ...", der Tod war sehr nett.
"Ich bin dir ein enger Vertrauter.
Ich trage dich heute ins himmlische Bett.
Die Welt wird ja eh immer lauter ...

Ich bringe dir Ruhe nach all diesem Krach.
Ich bringe dir Ruh' für die Knochen.
Gott hält dich, er führt dich, denn du bist schon schwach.
Es waren beschwerliche Wochen ...

Er passt auf dich auf, wenn du schläfst, gute Frau.
Wohlan, deine Zeit ist gekommen."
Die Alte war glücklich, sie wusste genau
nun ward ihr die Last abgenommen ...


(c) Bettina Lichtner

Nur mal kurz



Ich habe nur mal kurz

meine Augen geschlossen und eingeatmet.

Und als ich

die Augen wieder öffnete und ausatmete

warst

du

tot ...



(c) Bettina Lichtner

Der letzte Zug

Der letzte Zug, den ihm die Lungen
aus seinem Leibe hauchten,
der hat ja so entspannt geklungen,
dass meine Tränen tauchten ...

zurück in ihre Tränensäcke.
Es gab ja keine Gründe
zu weinen, denn die letzte Strecke
von ihm war so gelinde.

Als läge er auf Wolkenkissen,
umrahmt von roten Blüten.
So wollte er den Tod begrüßen
und ich den Anblick hüten.

Die ganze Last wich aus den Blicken.
Die Seele blieb gelassen.
Ein letztes Mal ein liebes Drücken,
und dann still sterben lassen ....


(c) Bettina Lichtner


Schau mir ...

Schau mir in die Augen, Leben.
Lass mich wieder fröhlich sein.
Meine Zeit will sich erheben,
sich dir gänzlich hinzugeben
im ersehnten Sonnenschein.

Denn der finstren Schattenspiele
sind es nun fürwahr genug.
Die so trauernden Gefühle
klappern in der Leidensmühle
und erwarten ihren Flug.

Ihren Flug auf Freudenschwingen,
lächelnd gar und unbeschwert.
All den dunklen Lebensdingen
und den schmerzbesetzten Schlingen,
haben sie den Kampf erklärt.

Woll'n sich nicht geschlagen geben,
Untertan der Tränen sein.
Schau mir in die Augen, Leben.
Denn es ist mein ganzes Streben,
deiner wieder mich zu freu'n.


(c) Bettina Lichtner

früh bis spät



Was zwischen Morgen und Abend liegt,

vermag der Geist nicht zu wissen,

vermag das Herz nicht zu erahnen ...

Nur Gott weiß,

zwischen früh und spät

ist auch die Ewigkeit verborgen.



(c) Bettina Lichtner

Alles welkt

Hüte dich vor dem Gedanken,
ewig würd' das Leben währen!
Deine Welt kommt schnell ins Wanken,
welken erst des Lebens Ähren.

Fallen erst die trauten Blätter,
die du in dein Herz gebunden,
flehst du rauf zum edlen Retter,
doch es naht das End' der Stunden ...

aller derer, die du liebtest.
Sogar du wirst sterbend scheiden.
Alles welkt, doch wenn du übtest,
DA zu sein, wirst du nicht leiden.

Denn im DA lag dir das Leben
in dir unbekannter Länge.
Gott hat 's in die Hand gegeben,
dass es dir ins Auge spränge ...


(c) Bettina Lichtner

Samstag, 9. Februar 2013

Tafelgedeck

Als die Tage fröhlich schienen,
war so vieles uns so fern.
Nun will mich das Leid bedienen,
und das hab' ich gar nicht gern.

Es will mir den Teller reichen,
der mit Tränen angefüllt,
will mir gar das Herz erweichen,
dass es sich ins Eiskleid hüllt.

Es will aus dem Krug mir schenken
reinen Schmerz mit Echtheitswert
(ich muss an die Stunden denken,
da uns noch die Welt gehört' ...).

Es will mir die Tafel decken
mit des Todes Abendmahl.
Will mir gar die Wunden lecken,
füttern will es meine Qual.

Dieses Leid will mich umsorgen,
doch ich will das Glück zurück.
Habe Angst vor jedem Morgen
und vor jedem wachen Blick.

Will nicht mit dem Leiden speisen,
will des Schmerzes Gast nicht sein.
Wie sie beide mich umkreisen.
"Ihr und ich? Verzeihung, nein ..."



(c) Bettina Lichtner

Wings of love




Ich zieh' der Liebe Flügel an,

dass sie dich immer tragen kann,

egal, wohin die Reise geht,

wohin der Wind die Seele weht ...



(c) Bettina Lichtner

Ich werde

Ich werde gerüttelt,
ich werde geschüttelt
von Tränen - sie wollen nicht enden.
Ich sehn' mich nach einsamen Stränden ....

Ich werde zerrissen,
ich werde gebissen
von Schmerzen - sie bleiben und bleiben.
Ich kann sie noch nicht mal beschreiben ...

Ich werde belastet,
ich werde betastet
vom Kummer - er sucht meine Stärke.
Die Schwäche geht weiter zu Werke ...

Ich werde verlassen,
werd' selber verblassen,
das Leben ist flüchtig wie Nebel,
die Zeit ist ein ewiger Knebel.


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 8. Februar 2013

Meine Seele

Meine Seele ist defekt,
und sie weint und schmerzt und leckt.
Doch wo ist die Medizin,
dass die Narbenschmerzen zieh'n?

Meine Seele schreit so stumm,
doch es schert sich keiner drum.
Jeder scheint in großer Hast
und trägt seine eigne Last.

Meine Seele ist so grau,
und ein ganzer Tränenstau
bahnt sich einen Weg hinaus
(so viel Wasser floss im Haus???).

Meine Seele liegt im Sumpf,
liegt mir trauernd gar im Rumpf,
und sie macht mich depressiv.
Irgendwas läuft mächtig schief ...

Meine Seele ist wie tot.
Und in allergrößter Not
und im trübsten Trauertrott
ruft sie hilfesuchend: " G O T T   !!! "



(c) Bettina Lichtner

Wanderschmerz




Schmerz, ach Schmerz, so musst du wandern

von dem einen Herz zum andern,

denn der Tod ist allerorten,

dass wir nicht die Tränen horten ...



(c) Bettina Lichtner

Guter Freund

Ich vermiss' dich, guter Freund.
Hab' so viel um dich geweint,
schlug so manche Tränenschlacht.
Hab' so oft an dich gedacht.

Guter Freund, es ist so schwer.
Ich erkenne mich nicht mehr.
Das Gesicht schaut mir so fad,
dabei lächelte es g'rad.

Guter Freund, das Lächeln trügt,
denn der Schmerz ist nicht besiegt.
Er sitzt ach so tief im Fleisch,
dass ich keine Freud' erheisch' ...


(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 7. Februar 2013

Herznest

Vorm geistigen Auge erblicke ich dich.
Ich möcht' dich berühren, doch du bist so weit.
Die Spuren im Zimmer verfestigen sich.
Sie sind wie Zement und planieren die Zeit.

Sie sollen nicht schwinden, mehr hab' ich ja nicht -
die Düfte, die Bilder, die Schriften von dir.
Die Trauer hat so ein immenses Gewicht,
dass ich meine Fassung und Tränen verlier'.

Ich folge den Spuren, die deine mal war'n.
Ich seh' deinen Schatten in jedwedem Ding'.
Ach, wie die Gefühle mir Achterbahn fahr'n.
Mein Herz tut so weh, weil 's im Gestrigen hing.

Ich will dich zurück, doch der Weg ist versperrt.
Kein Rufen, kein Lachen, kein nettes Hallo.
Ich hab' dich in meinen Gedanken gehört.
Das machte die leidende Stunde mir froh.

So weiß ich, hier draußen, da find' ich dich nicht.
Ich gehe nach innen, dort hast du ein Nest.
Dort wahr' ich dein Lächeln, das tröstend mir spricht.
Mein Herz hält dich ewig und ewiglich fest ...


(c) Bettina Lichtner

Rückgewinnung




Der Tod zähmt die Sinne

und ändert den Blick.

Ich wein' und gewinne

dein Lachen 

z u r ü c k ....



(c) Bettina Lichtner

Mehr

Mehr liebende Worte, solange es geht,
denn liegt man im Grabe, dann ist es zu spät.
Mehr Wärme, mehr Nähe und offene Ohren,
denn kommt erst der Tod, sind die Zeiten verloren.

Mehr liebende Blicke, solang' man sich sieht.
Das Leben ist kurz und die Zeit eilt und flieht.
Umarmet Euch innigst und reicht Euch die Hände.
Zu schnell ist der Augenblick wieder zu Ende.

Mehr Zeit füreinander, solang' sie uns bleibt.
Bevor uns der Tod auf den Friedhof vertreibt.
Vermeidet die Wut und das böse Gerede.
Vergesst jeden Streit und begrabt Eure Fehde ...


(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 6. Februar 2013

Hunger nach dir

Kalt weht der Wind mir durchs Seelengerüst.
Du wirst vom fröstelnden Herzen vermisst.
Rau ist der Sturm, der Gefühle sich greift,
und sie vom Innren ins Äußere schleift.

Schnee aus den Augen, die kühl nur noch schau'n.
Eiskalte Worte, die Mauern erbau'n.
Frost liegt im Geist, die Gedanken erfrier'n.
Ach, seit du tot bist, kann ich mich nicht spür'n.

Blau sind die Lippen, die Zunge liegt schwer.
Mir fehlt die Wärme, mir fehlt noch viel mehr.
Selbst durch die Sonne erhitze ich nicht.
Ich steck' im Tunnel und suche das Licht.

Zieh' hundert Kleider mir über die Haut,
dass diese Kälte allmählich mir taut.
Wie ich doch einsam durchs Weltenmeer treib'.
Und meine Seele verhungert im Leib.

Hunger nach dir und der Zeit vor dem Tod.
Hunger nach Liebe - ich bin aus dem Lot.
Ich bin ein Eisberg, wer schaufelt mich frei?
Da schickte Gott einen Engel vorbei ...


(c) Bettina Lichtner

Pfad-Finder





Wir haben mit den Träumen getanzt

und von den Zielen gelebt

und unsere Sehnsucht zum Mond geschickt.

Ich sehe all das, wenn der Mond 

mir durch die Dunkelheit leuchtet,

dass ich unseren alten und meinen neuen Pfad finde ....



(c) Bettina Lichtner

So leer

Du bist gegangen
und ich bin gefangen
in Tränen und Elend und Schmerz.
Leidvolle Zangen,
die meiner durchdrangen,
zerstückeln, zerfetzen mein Herz.

Du bist verschwunden
und mir bleiben Wunden,
und Worte, die niemals gesagt.
Hab' noch Sekunden
im Gestern gefunden
mit Plänen - nun sind sie vertagt.

Du bist gezogen
auf himmlischen Wogen,
und ich wink dir leis' hinterher.
Bist mir entflogen
zum leuchtenden Bogen.
Die Welt ohne dich ist so leer ...


(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 5. Februar 2013

Baum des Lebens

Als die Zeiten doppelt schwer,
schenkt ein Engel mir Gehör,
und ich hab' mein Leid geklagt,
und der Engel hat gesagt:

"Gräm' dich nicht, du Erdenkind.
Lass die Schmerzen raus, ich bind'
sie ins Saatgut für dein Beet,
dass daraus ein Baum entsteht.

Wenn der Baum in Blüte steht,
und der Wind durchs Astwerk weht,
und aus Knospen Frucht erwächst,
sind die Schmerzen fortgehext.

Freude wird im Herz dir sein,
und du hältst bewundernd ein,
denn der Baum bringt Leben vor
(du hörst es am Vogelchor).

Fruchtbar ward des Schmerzes Last,
weil du dich geöffnet hast.
Achte drauf: in jedem Traum
blüht im Herzen dir ein Baum ..."



(c) Bettina Lichtner

Man darf gehen wollen



Wenn Schritte anstrengend werden,

und die Lebensfreude aufgezehrt ist,

und die Augen alles gesehn haben,

und der Mund alles gesagt hat,

und die Kraft fehlt, weiterzumachen,

dann 

darf man auch gehen wollen ...



(c) Bettina Lichtner

Die eine Sekunde

Dein Tod hat mich des Lachens beraubt.
Er stahl mir das Gute, an das ich geglaubt.
Er nahm mir die Wunder, er nahm mir die Kraft.
Das alles hat eine Sekunde geschafft ...

Die eine Sekunde - verflucht sei ihr Spiel.
Sie stahl meine Träume, sie stahl unser Ziel.
Sie hatte ihr eigenes Ziel im Gepäck.
Und das war ganz einfach: sie stahl dich mir weg.

Die eine Sekunde, so mitten im Tag.
Sie stahl, was so hoffnungsvoll unentdeckt lag.
Sie kam aus dem Nichts und verschwand, wie sie kam.
Die eine Sekunde, die alles mir nahm ....


(c) Bettina Lichtner

Vorbei

Nein, nein. Du musst dich irren, Gott!
Vielleicht die falsche Tür?
Du legst die Seele mir bankrott!
Das ging mir alles viel zu flott.
Der Tod war da. Ich frier' ...

Erkläre mir, warum schon heut'?
Warum denn gerade wir?
Wir waren glücklich so zu zweit.
Fürwahr, es war Glückseligkeit!
Und nun? Vorbei! Wofür?

Wir war'n doch immer wohlgestimmt
und dienten dir zur Ehr'.
Und plötzlich kommt der Tod und nimmt
ihn fort, dass mir die Freud' verschwimmt.
Das Herz wiegt ach so schwer ...



(c) Bettina Lichtner

Zu wenig




Zu wenig

sagte ich dir, dass ich dich liebe.

Und zu selten

sagte ich dir, was du mir bedeutest.

Und nun

ist es zu spät dafür ....



(c) Bettina Lichtner

Flieg ...

Ich fang meine Träne und sag zu ihr "Flieg,
flieg rauf zu den Sternen zu ihr.
Und sing ihr die tröstendste Liebesmusik,
und flüster', ich wünscht' sie wär' hier ...

Und küss' ihre Wange und drücke sie fest,
und sag' ihr, wie sehr sie mir fehlt.
Hier ist es so einsam im heimischen Nest.
Ich hätt' ihr so vieles erzählt ...

Umarme die Liebste und bleibe ihr treu,
dass sie nicht in Einsamkeit fällt.
Nun ist ihre Seele bei Gott und so frei,
und ich harre aus in der Welt.

Ich harre und warte und denke an sie,
so lang, bis das Auge mir bricht.
Und sage ihr auch, ich vergesse sie nie.
Sie ist meiner Traurigkeit Licht.

Ich stell' eine Kerze ins Fenster hinein,
und schick' tausend Küsse hinauf.
Schon weine ich wieder und lass es so sein.
Die Tränen, die fange ich auf.

Und fange sie auf und sage leis "Flieg ...."


(c) Bettina Lichtner

Montag, 4. Februar 2013

Zeitfenster

Also bleib ich einfach stehen,
wenn die Zeit dasselbe tut.
Wenn die Zeiger sich nicht drehen,
soll man Knall auf Fall verstehen,
dass ein Leben ewig ruht!?!

Ich halt inne und betrachte,
was die Zeit zu sagen hat.
Ich erinner' mich ganz sachte.
Und ich weinte und ich lachte,
und ich sah mich dürstend satt.

Und sie spülte mir zutage,
was schon längst vergessen schien.
Jede nicht gestellte Frage.
Jede durchgestand'ne Klage.
Alles wollte mir erblüh'n.

Ich bin hin- und hergerissen
zwischen gut und schwerer Stund'.
Ich befrage mein Gewissen
nach den nicht geküssten Küssen
und den Streiten ohne Grund.

Und es spricht: "Lass Frieden walten.
Gräme dich doch weiter nicht.
Was erlebt ist, wird dich halten
und die Zeit dir neu gestalten.
Ums Versäumte scher' dich nicht ..."



(c) Bettina Lichtner

Begegnungen




So viele Begegnungen,

tagein, tagaus.

Manchmal bereichernd.

Manchmal zerstörend.

Manchmal nutzlos.

Du warst eine so wertvolle Begegnung ...



(c) Bettina Lichtner

Stiller Weg

Ich hätte nie gedacht, geahnt,
dass Stille auch so schmerzen kann.
Wenn kein Moment sich mehr verzahnt,
weil einer fehlt .... was fühlt man dann???

Nichts greift mehr ineinander, was
ja sonst so eng verbunden war.
Ein riesiger Verlust ist das.
Die Ohnmacht spricht so leis', so wahr ...

Wie will ein Weg, der sonst zu zweit,
denn weiter nun gegangen sein?
Die ganze schöne Zweisamkeit ....
Was sonst zu zweit, geht nun allein.


(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 3. Februar 2013

Wagnis

Zaghaft klopft die Lebensfreude
an die Tür der Dunkelheit.
"FORT MIT DIR! HINFORT! ICH LEIDE!",
ruft der Schmerz der Bitterkeit.

Doch die Freude will nicht gehen:
"Ich verstehe dich zu gut.
Mich als neuen Freund zu sehen,
das erfordert wahrlich Mut.

Du hast alles abgeriegelt,
seit der Tod sich blicken ließ.
Herz und Geist hast du versiegelt,
als der Sturm der Trauer blies.

Doch ich komme und ich wage,
dir ein bisschen Licht zu sein.
Öffne mir, dass ich dich trage
hin zum warmen Sonnenschein.

Du darfst weinen und auch lachen -
beides macht das Leben aus.
Sollst aus deinem Schmerz erwachen,
sonst zerbricht dein Seelenhaus."



(c) Bettina Lichtner

Du warst, du bist


der Mittelpunkt

meiner Welt, meiner Zeit, meines Herzens, meiner Gedanken, meines Handelns, meiner Worte.

Vor und nach dem Tod.



(c) Bettina Lichtner

Fotos von dir

Ich bleib zurück. Das Haus ..... verwaist.
Die Räume leer. Die Zeit ...... vereist.
Ein Schuhkarton mit Bildern
versucht, mein Leid zu mildern.

Ich schau mir jedes Foto an,
auch wenn ich nicht begreifen kann:
der Mensch, den ich da sehe,
wohnt jetzt in Gottes Nähe.

Ich breite einen Teppich mir
als großes Foto-Souvenir,
und leg' mich weinend nieder,
denn du kehrst niemals wieder ....


(c) Bettina Lichtner

Samstag, 2. Februar 2013

Tausend Träume

Ungezählte Kerzen brennen
auf dem Grabe und daheim.
Kannst du sie vom Stern erkennen?
Ahnst du auch, wovon ich träum'?

Träume, dass ein Engel käme
und den Kuss, den ich geweint,
mit ins Himmelblaue nähme,
dass er sich ums Sternchen zäunt.

Träume, dass ein Vogel flöge
und das Wort, das ich ersann,
mit in deine Höhen zöge,
dass es dich umarmen kann.

Träume, dass der Regenbogen
einmal seinen Schleier hebt.
Und da bin ich - ungelogen -
eiligst zu dir raufgeschwebt.

Träume, dass ein weißer kleiner
Falter mich nach oben bringt.
Aber leider kam ja keiner.
Doch die Hoffnung winkt und winkt.

Träume, ich wär' selbst beflügelt.
Weißt du auch, was dann geschah?
Hab 's mir so schön ausgeklügelt:
du und ich - wir war'n uns nah.


(c) Bettina Lichtner

Änderungsprozesse



Die Uhr steht.

Sie schließt die Tür und lässt ihre Zeit hinter sich.

Und alles, was darin geträumt war.

Und alles, was darin versäumt wurde.

Alles bleibt.

Und eine neue Zeit folgt einer neuen Uhr.

Et cetera ....


(c) Bettina Lichtner

Fairplay

Das Kindlein sprach: "Gott, hör mal her!
Wenn jemand seine Augen schließt,
bevor es Zeit zum Sterben wär',
dann schreibt die Welt, es sei nicht fair.
Was sagst du so, wenn du das liest??"

Gott holte Luft, dreimal, ganz tief:
"Nun, Kind, in aller Ehrlichkeit:
Das Bild der Menschenwelt hängt schief.
Sie glaubten stets, das Leben lief
wie 's immer lief ..... mit reichlich Zeit.

Sie glauben, dass das Alte nur
dem sichren Tod versprochen sei.
Der Jugendzeit gehört die Uhr!
Das Bunte lebt auf breiter Spur,
doch ist der Tod ja auch dabei ...

Sie finden es ganz ungerecht,
wenn Gute vor den Bösen geh'n.
Jedoch ..... dem tödlichen Gefecht
- und finden sie 's auch noch so schlecht -,
wird jeder mal ins Auge seh'n.

Die Menschen haben ein Problem:
sie grenzen stets das Sterben aus.
Sie finden es nicht angenehm.
Der Tod ist ihnen unbequem,
und doch lebt er in jedem Haus!

Er kann sekündlich bei dir sein,
du Menschenkind, jetzt hör' mal her:
Ein Anfang schließt ein Ende ein!
Drum schreibe dir ins Herz hinein:
Es ist zwar hart, doch Gott spielt fair."


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 1. Februar 2013

Das letzte Lächeln

Und sie sprach: "Bald muss ich scheiden,
denn mein Herz schlägt gar so schwach.
Bin ich tot, sollst du nicht leiden,
und dich nicht in Wehmut kleiden.
Halte mich erinnernd wach.

Pflanz' die Tage, die wir hatten
in des Geistes treues Beet.
Sie vertreiben dir die Schatten!
Will die Hoffnung gar ermatten,
sprich ein heilendes Gebet.

Pflück' von den bewahrten Tagen
einen lächelnden Moment.
Jener wird dich weitertragen.
Jeder wird dir immer sagen:
niemals sind wir zwei getrennt.

Du sollst dieses Lächeln werden.
Du sollst lächeln nun für mich.
Sollst nicht weinend dich gebärden,
nicht mein Fortbesteh'n gefährden.
Lass mich bitte nicht im Stich ...

Lächelnd soll'n die Tränen fließen,
lächelnd soll die Trauer sein.
Lächelnd sollst du mich begrüßen,
lächelnd auch mein Grabe gießen,
dankbar dich an mir erfreu'n.

Also kann ich lächelnd gehen.
Nimm es von den Lippen mein.
Einmal mich noch lächeln sehen,
und sich lächelnd weiterdrehen ...
Schöner kann kein Abschied sein."



(c) Bettina Lichtner

Gemeinsame Siege





Es waren

helle und dunkle Tage,

leichte und schwere Lasten,

arme und reiche Erfahrungen.

Alles haben wir angenommen und besiegt.

Nur gegen den Tod hatten wir keine Chance ....



(c) Bettina Lichtner

Flüsternde Bitte


"Die Kraft ..... Die Kraft lässt mich im Stich ......"
Dein Wort versiegt im Munde.
Die Tapferkeit beeindruckt mich.
Du kämpfst um die Sekunde.

Die Lippen sind des Redens müd'.
Dein Blick spricht tausend Bände.
Ich küsse dir das Augenlid
und streichel dir die Hände.

Nun liegst du hier, dem Ende nah.
Der Tod ist unausweichlich.
Du lässt mir so viel Liebe da,
beschenkst mich ach so reichlich.

Nur flüsternd noch gelingt der Satz.
Ich horche in die Stille:
"Lass mir in deinem Herzen Platz.
Das ist mein letzter Wille ...."


(c) Bettina Lichtner