Ach, Tristesse! Lass mich in Frieden!
Will nicht mehr dein Sklave sein.
Gib mich frei, denn sonst ermüden
die Gefühle im Gebein.
Tränen, Tränen, täglich neue.
Hab' mich völlig leer geweint.
Dass ich nur noch Schmerzen speie -
das hat Gott doch nicht gemeint!?!
Eine Enge um die Seele -
wie ein grauer, kalter Knast.
Welche Richtung ich auch wähle -
immer ist da diese Last.
Und ich schulter' sie schon lange.
Ist es nicht genug damit?
Lass mich raus aus deiner Zange.
Stoppe meinen Höllenritt!!!
Selbst mein Wort trägt dunkle Kleider,
auch der Blick entdeckt kein Licht.
Hab genug davon, doch leider
trübst du weiter meine Sicht.
Auf, Tristesse, verlass' mich. Bitte.
Durch mein Herz fließt ja noch Blut …
Dass ich nimmermehr so litte -
ach, wie täte es mir gut.
© Bettina Lichtner