Als der Tod ins Zimmer trat,
um dein zartes Händchen bat,
hab' ich mit dem Kopf geschüttelt,
ihn gepackt und durchgerüttelt,
dass er flugs von dannen zieht,
weil ihm sonst was Blaues blüht.
Und er sah mich lächelnd an.
Und dein Abschiedstanz begann.
Hielt dich fest mit beiden Händen,
schrie dem Tod, er soll sich wenden,
drohte ihm mit Schlag und Hieb,
wenn er noch im Hause blieb.
Doch er sah mich lächelnd an.
Und die Träne rann und rann.
Ich versuchte unermüdlich,
dich zu halten, laut und friedlich.
Krallte mich an deinen Leib.
Rief dir zu: "So bleib doch, bleib!!!!"
Und der Tod sah lächelnd zu.
"Lach nicht so, du Böser, du!!!",
warf ich wütend zu ihm rüber.
Und die Stimmung wird mir trüber.
Unter meiner schwachen Hand,
schwindet das vertraute Land …
Und der Tod sah lächelnd her.
"Lass ihn mir, ich bitt' dich sehr",
flehe ich mit letzter Mühe.
Doch in herrgöttlicher Frühe
gingst du mit dem Tode fort.
Ach, umsonst war Müh' und Wort.
Und der Tod, er lächelt mir:
"Sei doch nicht so hart zu dir,
lass den Liebsten einfach gehen,
wirst ihn ja auch wiedersehen."
Und da lächelte auch ich.
Und du sagst: "Ich wart' auf dich …"
© Bettina Lichtner