Gelähmt ist all mein Tagewerk.
Die Zunge wagt das Sprechen nicht.
Ich wandre zwischen Tal und Berg,
und trage schwer am Leidgewicht.
Ein Auf und Ab im Innendrin.
Zusammenbruch - ganz still und stumm.
Und wenn ich nun verloren bin???
Es ist so fremd, das Drumherum.
Als ob ein Kampf vonstatten ging,
der zwischen Geist und Seele wär'.
Die Trauer ist ein komisch' Ding.
Sie füllt die Stund' und saugt mich leer …
Es droht mir eine lange Schlacht,
die nach und nach die Freude stiehlt.
Ich bin vom Hoch ins Tief gekracht,
und hab' die Seele mir verkühlt.
"So fasse dich, steh auf, steh auf!",
erschallt es von wer weiß wo her.
"Und stelle dich des Lebens Lauf!
Als wenn dein Los ein seltnes wär ….
Egal, in welches Haus du blickst -
gibt keines, das ums Leid nicht weiß.
Und wenn du dich ins Dunkle schickst,
ach, dann verbitterst du ganz leis'.
Hinaus ins Leben! Wagemut!
Nicht ändern lässt sich Tod und Stund'.
Wer sich im Leid was Gutes tut,
dem wird das Leben wieder bunt …"
© Bettina Lichtner