Wie reichlich gibt unsere Mutter Kirche an den Gräbern der Ihren das geweihte Wasser; ja, sie sprengt es immer wieder und ermahnt ihre Kinder, den Verstorbenen täglich das Weihwasser zu geben. Wie dankbar sind die Armen Seelen dafür, o wie dankbar! Sie spüren die reinigende Kraft dieses Wassers und dessen heiligende Kraft. Sie spüren die Liebe, mit der es gegeben wird.
Von einem alten Weiblein las ich, dass es täglich auf den Friedhof ging und an den Gräbern Weihbrunn sprengte. Die einzige Tat, die dieses alte Mütterlein neben ihrem täglichen Rosenkranzgebet noch leisten konnte! Eine edle Tat der Liebe. Geben wir wenigstens jeden Abend den Armen Seelen, besonders unseren lieben Angehörigen, den erfrischenden Tau dieses gesegneten Wassers!
(J. Baldauf, Generalvikariat, 3. Oktober 1960)