Samstag, 31. März 2018
Niemand weiß, wo er bleibt
Der Mensch, von seiner Mutter geboren,
lebt seine paar Jahre voller Unruhe dahin.
Wie eine Blume geht er auf und fällt ab,
wie ein Schatten fliegt er dahin und vergeht.
Und auf diesen Menschen hast du acht und siehst ihn
und ziehst ihn vor dein Gericht,
als ob von Unreinen ein Reiner abstammen könnte !
Nicht einer.
Wenn es doch so ist, dass seine Tage bestimmt sind
und die Zahl seiner Monde beschlossen,
wenn doch sein Ziel festliegt,
und er keine Aussicht hat, es zu überschreiten ---
dann lass ihn in Frieden, dass er seine Zeit
wenigstens wie ein Tagelöhner genieße !
Für einen Baum gibt es noch Hoffnung.
Wenn er auch umgehauen wird,
kann er doch wieder treiben
und seine Schösslinge hören nicht auf.
Wenn seine Wurzel auch alt wird in der Erde
und sein Stumpf im Staub dahinstirbt,
so grünt er doch wieder,
wenn er den Duft des Wassers empfängt
und treibt Zweige wie ein frischgepflanztes Reis.
Der Mensch aber stirbt und ist dahin.
Er verscheidet - und niemand weiß, wo er bleibt.
Wie das Wasser im See versickert,
wie ein Bach versiegt und trocken wird,
so vergeht der Mensch und steht nicht wieder auf.
Bis die Himmel vergehen, erwacht er nicht wieder
und wird nicht mehr aufgeweckt aus seinem Schlaf.
Hiob 14, 1-12