Samstag, 31. März 2018

Keine einzige


Es gibt keine Wunde,
die Gott nicht zu heilen vermag.

Niemand weiß, wo er bleibt



Der Mensch, von seiner Mutter geboren,
lebt seine paar Jahre voller Unruhe dahin.
Wie eine Blume geht er auf und fällt ab,
wie ein Schatten fliegt er dahin und vergeht.
Und auf diesen Menschen hast du acht und siehst ihn
und ziehst ihn vor dein Gericht,
als ob von Unreinen ein Reiner abstammen könnte !
Nicht einer.
Wenn es doch so ist, dass seine Tage bestimmt sind
und die Zahl seiner Monde beschlossen,
wenn doch sein Ziel festliegt,
und er keine Aussicht hat, es zu überschreiten ---
dann lass ihn in Frieden, dass er seine Zeit
wenigstens wie ein Tagelöhner genieße !
Für einen Baum gibt es noch Hoffnung.
Wenn er auch umgehauen wird,
kann er doch wieder treiben
und seine Schösslinge hören nicht auf.
Wenn seine Wurzel auch alt wird in der Erde
und sein Stumpf im Staub dahinstirbt,
so grünt er doch wieder,
wenn er den Duft des Wassers empfängt
und treibt Zweige wie ein frischgepflanztes Reis.
Der Mensch aber stirbt und ist dahin.
Er verscheidet - und niemand weiß, wo er bleibt.
Wie das Wasser im See versickert,
wie ein Bach versiegt und trocken wird,
so vergeht der Mensch und steht nicht wieder auf.
Bis die Himmel vergehen, erwacht er nicht wieder
und wird nicht mehr aufgeweckt aus seinem Schlaf.


Hiob 14, 1-12

Stern 9003



Ich schnitt mir Flügel aus Papier,
und wartete auf starken Wind.
Dann hob ich ab zur Himmelstür
und klopfte zaghaft wie ein Kind.
Um Einlass bittend sprach ich still,
dass ich dich gern besuchen will.

Ich fragte schüchtern, welcher Stern
im Himmel dein Zuhause sei.
Ein Englein kam und half mir gern:
"Es ist der Stern Neuntausenddrei".
Flugs kam ein Sternenbus zu mir
und brachte mich - oh Glück - zu dir.

Wie hell, wie rein, wie ach so schön
die neue Wohnstatt doch erschien.
Solch Glanz hab' ich noch nie geseh'n.
Wie lohnend waren doch die Müh'n.
Der Bus hielt an und ich stieg aus
und trat voll Freude in dein Haus.

Wie jugendlich dein Antlitz war.
Wie froh gelassen dein Gemüt.
Der Sternenstaub in deinem Haar
hat Funken ganz aus Gold versprüht.
Und erst dein Lachen !! Frei, so frei ...
Kein Kummer und kein Weh dabei.

Es strichen Geigen sacht und zart.
Posaunen hallten durch das All.
Beim Schauspiel unbekannter Art
kam meine Seele still zu Fall.
Mein Stolz, mein Neid, die Wut, der Hass --
wie wurden sie so blass, so blass.

Ich fühlte Liebe runderhum.
Ja, durch und durch war ich erfüllt
von reiner Liebe, die mich stumm
mit sanften Händen eingehüllt.
Und du standst da und lachtest nur.
Da läutete die Morgenuhr.

Der Wecker riss mich jäh zurück
ins Irdische und fort von dir.
Und war 's auch nur ein Augenblick,
im Traum geträumt, so ließ er mir
die Liebe doch im Herzen mein.
Was könnte kostbarer wohl sein?

Und meine Flügel aus Papier,
sie trugen mich nun Nacht für Nacht
so oft ich wollte hin zu dir,
und haben Leid zu Glück gemacht.
Der Himmel, wo ich träumend stand,
ist ganz und gar kein fernes Land.

Ja, ich begriff mit einem Mal,
wie nah ich doch dem Himmel bin.
Da wich mir alle Seelenqual,
und alle Schmerzen waren hin.
Der Himmel ist nicht sonstwowärts,
der Himmel ist in unsrem Herz .....

Dort ist dein Stern, dort find ich dich,
dort hat die Liebe ihr Zuhaus.
Der Weg zu dir ist innerlich.
Kein Suchen mehr tagein, tagaus!!
Du bist der Takt, der in mir schlägt.
Oh, welchen Schatz mein Herz doch trägt ....


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 30. März 2018

Das seid ihr



Welche Schneeflocke ist am großartigsten? Ist es möglich, dass sie alle großartig sind - und dass sie durch das gemeinsame Feiern ihrer Großartigkeit ein Ehrfurcht gebietendes Schauspiel erschaffen? Dann verschmelzen sie ineinander und in das Einssein. Doch sie gehen nie weg. Sie verschwinden nie. Sie hören nie auf zu sein. Sie verändern einfach die Form. Und nicht nur einmal, sondern mehrere Male. Vom Festen zum Flüssigen, vom Flüssigen zum Dampf, vom Sichtbaren zum Unsichtbaren, um wieder aufzusteigen und dann in neuen Schauspielen von atemberaubender Schönheit und Wunderbarkeit wiederzukehren. Das ist Leben nährendes Leben. Das seid ihr. Die Metapher ist vollständig. Die Metapher ist real.
Ihr werdet dies in eurem Erfahren verwirklichen, wenn ihr ganz einfach entscheidet, dass sie wahr ist, und entsprechend handelt. Seht die Schönheit und das Wunder aller, deren Leben ihr berührt. Denn jede und jeder von euch ist in der Tat wunderbar, aber nicht wunderbarer als ein anderer. Und ihr werdet alle eines Tages in das Einssein verschmelzen und dann wissen, dass ihr zusammen einen einzigen Strom bildet.


(c) Neale Donald Walsch (aus "Gemeinschaft mit Gott")

Trost der Nacht



Klage nicht, betrübtes Kind,
klage nicht ums junge Leben.
Manche süße Lust verrinnt,
doch manch Leid auch wird sich geben.

Ist der Tag so schön erwacht,
mit der Morgenröte lerne:
Klage nicht, es hat die Nacht
einen Himmel auch und Sterne.



(c) Karl Johann Philipp Spitta, 1801-1859

Donnerstag, 29. März 2018

Nur der Tod



Der Tod hat uns getrennt,
und nur der Tod wird mich dir wiedergeben.



(c) Heiliger Augustinus, 354 n. Chr. - 430 n. Chr.

Mittwoch, 28. März 2018

Tausendmal


Tausend Gebete hab' ich gesprochen.
Tausende Worte zum Himmel gesandt.
Tausendmal bin ich auf Knien gekrochen,
ringend und kämpfend ums innere Land.

Tausendmal haben die Lippen geschwiegen.
Tausendmal legte die Trauer mich lahm.
Tausendmal träumt' ich, auf Wolken zu fliegen,
bis mir der Schmerz alle Wunschträume nahm.

Tausende Sätze hab' ich geschrieben.
Tausende Briefe mir weinend erdacht.
Tausende Fragen sind übrig geblieben,
die sich mir stellen in einsamer Nacht.

Tausendmal bin ich zum Friedhof gegangen.
Tausendmal hab' ich am Grabe geweint.
Tausendmal hielt mich die Hoffnung umfangen,
dass es die Liebe ja gut mit uns meint ....


(c) Bettina Lichtner

So einsam



Hörst du die einsame Schwarzkehl-Nachtschwalbe?
Sie klingt zu traurig, um zu fliegen.
Der Mitternachtszug jault runter.
Ich bin so einsam, ich könnte weinen ...

Ich habe nie eine so lange Nacht gesehen,
wenn die Zeit vorbei kriecht.
Der Mond ist nur unter einer Wolke,
um sein Gesicht zu verstecken und zu weinen.

Hast du jemals ein Rotkehlchen weinen sehen,
wenn Blätter beginnen zu sterben?
Das bedeutet, es hat den Willen zu leben verloren.
Ich bin so einsam, ich könnte weinen ...

Die Stille eines fallenden Sterns
erhellt den violetten Himmel.
Ich frage mich, wo du bist ...
Ich bin so einsam, ich könnte weinen.
Ich bin so einsam, ich könnte weinen ....


(c) Johnny Cash, Lied "I'm so lonesome I could cry"

Kein bleibender Gewinn


Für Gott und die Ewigkeit, für eine überirdische, glückliche Welt ist der Mensch geschaffen. Als Erdenbürger soll er durch möglichst größte Vervollkommnung seiner selbst, durch Veredlung seines Geistes und Herzens, durch Heiligkeit in einer Gesinnungs- und Handlungsweise das unvergängliche Erbteil des Himmels erringen. Auf die ewigen und unwandelbaren Güter soll er hienieden sein Hauptaugenmerk richten und sich unaufhörlich mit ihrem Erwerb beschäftigen. Christus ruft uns zu: "Suchet vor allem das Reich Gottes und Seine Gerechtigkeit." Und der Apostel Paulus wiederholt den Ruf des Erlösers und spricht: "Suchet, was da oben ist, wo Christus zur Rechten Gottes sitzt. Trachtet nach dem Himmlischen und nicht nach dem Irdischen." Aber wie verkehrt ist nicht oft das Tun und Treiben der Menschen! Mancher lässt gerade dasjenige außer Acht, was am meisten für ihn not tut --- nämlich die pflichtmäßige Sorge für seinen Geist. Mancher schließt sich so fest an diese Erde an, als sollte er ewig auf ihr bleiben, lebt nur der Welt und der Eitelkeit, der Sünde und Torheit. Und was bleibt ihm am Ende dafür? Ach! Nichts als Traurigkeit und Elend und Unruhe und Geistesleerheit. Darüber spricht vor beinahe dreitausend Jahren der weise König Salomo diese schönen Worte: "Ich übernahm große Werke, baute Paläste und pflanzte Weinberge, ich legte Gärten und Lustgärten an und besetzte sie mit Obstbäumen aller Art, ließ Teiche graben, um daraus die grünenden Lustwälder zu wässern; ich hatte Knechte und Mägde und besaß zahlreiche Herden von großem und kleinem Vieh, als alle, die vor mir zu Jerusalem wohnten; ich häufte Silber und Gold, und die Schätze der Könige und der Länder, schaffte mir Sänger und Sängerinnen an und hatte alles, was Menschen ergötzt. Ich übertraf an Größe und Reichtum alle meine Vorfahren zu Jerusalem. Nichts, was meine Augen wünschten, verweigerte ich ihnen, versagte meinem Herzen keine Freude. Da ich aber ansah alle jene Werke, siehe, da war alles eitel und nichtig. Unter der Sonne gibt es keinen bleibenden Gewinn." (Pred. 2, 4-11)
Nur in Gott und für Gott leben und nach Maßgabe seiner Kräfte für die Ewigkeit wirken, nur das bringt Friede und Freude, Ruhe und Seligkeit; Entfernung von Gott und der Tugend stürzt in namenloses Unheil. Der gelehrte Kirchenvater Augustinus, welcher lange in trauriger Verwirrung der eitlen Lust gefrönt, hernach aber mit wahrer Herzensreue sich wieder zum Herrn bekehrt hat, spricht in seinen Bekenntnissen mit Wehmut: "Ich wich ab von dir, mein Gott, und irrte und entfernte mich sehr weit von dir in meiner Jugend und ward mir selbst zu einem Lande bitterer Not. Oh, der verkehrten Irrwege! Weh der verwegenen Seele, die da hofft, dass sie, von dir sich entfernend, Besseres erfassen werde! Wie sie auch sich wende und kehre, rückwärts, seitwärts und vorwärts, alles ist Mühsal und Beschwerde. Nur du allein bist Ruhe."


(c) Dr. Fr. Leitner, Generalvikar, geschrieben 1906

Dienstag, 27. März 2018

Kannst du 's ermessen?


Schwer, so schwer, zu allen Tagen
diese Sehnsucht zu ertragen,
diesen heißen Wunsch zu spüren,
dich noch einmal zu berühren,
aber innerlich zu wissen,
niemals mehr dich je zu küssen.

Ja, ich hatte dir versprochen,
in den langen Abschiedswochen,
dass ich, wenn dich deckt die Erde,
immer, immer stark sein werde.
Leicht gesagt. Wie soll 's nur gehen,
Licht im dunklen Raum zu sehen?

Einfach so den Schalter drücken,
und den Schmerz zur Hölle schicken?
Einfach, statt sich zu betrüben,
Wolken auf die Seite schieben?
Ach, wenn es so einfach wäre ....
Welche Saat nur trägt die Ähre ....

Welche Frucht gedeiht in Nächten?
Es gibt Stunden, ach, da möchten
meine Tränen gar nicht enden.
Komm doch her, das Blatt zu wenden!!
Komm doch bitte, bitte wieder.
Sieh, das Leid drückt mich so nieder.

Kannst du überhaupt ermessen,
wie die Schmerzen mich zerfressen?
Nein!! Du bist vorausgegangen,
und mich martert das Verlangen,
mich aus dieser Welt zu machen,
die mich zwingt, trotzdem zu lachen.

Du hast 's gut, bist ein Gewinner.
Bist ein wahrer Neubeginner.
Keine Tränen, keine Leiden ....
Du bist wirklich zu beneiden.
Ich indes muss weitergehen,
bis wir uns einst wiedersehen.


(c) Bettina Lichtner

Montag, 26. März 2018

Ins Himmlische


"Gott wird die, die da entschlafen sind durch Jesum, mit ihm führen." (1. Thess. 4, 14)


So weiß ich nun, gottlob, wohin,
wenn ich nicht mehr im Leibe bin.
Mein Heiland nahm den Himmel ein,
da soll auch meine Seele sein.

Du machst ja doch, verherrlicht Haupt,
die Seele selig, die da glaubt.
Du wardst ein Mensch, gleichwie wir sind,
und durch dich bin ich Gottes Kind.

Du warst im Tod dem Tod ein Gift
und hast ein Testament gestift't,
worin du mich auch wohl bedacht
und mir ein ewig Erb' vermacht.

Dein Wiederleben gilt auch mir;
ich bin auch auferweckt samt dir;
aus Gnaden bin ich auch zuletzt
ins Himmlische samt dir versetzt.

So hab ich denn zum ganzen Heil
an deiner Himmelfahrt auch teil;
und weil der Weg nun offen ist,
so komm ich dahin, wo du bist.

Ach zieh nur meinen ganzen Sinn
im Glauben umverrückt dahin,
dass ich bis an mein Lebensziel
stets deinen Zug zum Himmel fühl'.

Hört endlich mein so kurzer Lauf
und Müh' und Zeit und Glauben auf,
lass mich im Frieden schlafen gehn,
mit neuem Leib einst auferstehn.

Wenn die gesamte Himmelfahrt
der Deinen sich einst offenbart,
so führ' mich mit zur Herrlichkeit,
bei dir zu sein auf alle Zeit !!


(c) Philipp Friedrich Hiller, 1699-1769

Leben



Sie begruben den jungen Jägersmann
auf dem kleinen Friedhof im dunklen Tann,
wo des Bergdorfs stillste Kämmerlein sind.
Über den Wald strich der Sommerwind,
dass sein Lied ganz weich und leise nur sang
in der Trommel gedämpften, traurigen Klang.
Getragenes Leid, mein eigenes, wollt'
über mich fallen, ----- durchs Sonnengold
ein Schmetterling flog in schimmerndem Schweben,
da wusste ich wieder: Wir werden leben!


(c) Marie Feesche, 1871-1950

Sonntag, 25. März 2018

Hilfe und Trost


Wer in allerlei Trübsal seine Zuflucht zu Christo nimmt, und sich in wahrer Buße, im Glauben auf Ihn, als den rechten Grundstein erbauen und gründen lässet, der stehet feste, und fliehet nicht, suchet nicht da und dort Sicherheit, Hilfe und Trost, sondern findet bei Christo in aller Trübsal und auch im Tode allen nötigen Trost. Die meisten Menschen haben allerlei falschen Trost, falsche Hoffnung, hoffen alle selig zu werden, und doch ohne Grund. Da lässt Gott manche Flut der Trübsal und Anfechtung kommen, dass sie den falschen Trost wegnehme, und aufs Wort merken lehre.

HERR, lehr' uns durch die Not stets auf dein Wort zu merken,
dass wir zu dir nur flehn, und uns im Glauben stärken.


(c) Carl Heinrich von Bogatzky, 1690-1774

Johannes 11, 25


Salzwüsten und Weinberge


Wie gut ich das nur kenne
ausgetrocknet zu sein
das Gefühl zu haben
brach danieder zu liegen
während tief in mir
Strebungen, Kräfte, Gefühle
sich dumpf melden
bemerkbar machen
die leben wollen
die die Salzwüste
die mein Leben überzieht
bewässern, fruchtbar machen, beleben wollen

Manchmal
bin ich es selbst
der das verhindert
da ich an etwas festhalte
etwas nicht lassen will
was ich nicht festhalten sollte
das ich loslassen müsste
damit das
was in mir leben will
fließen darf
um
meine Salzwüste aufzubrechen
mich wieder mit dem Fluss
des Lebens
in Berührung zu bringen
mich wieder wasserreich zu machen
mich wieder zu durchtränken
mich zu durchsprudeln

Damit ich bewohnbar werde
zunächst einmal
selbst
bei mir Wohnung nehmen kann
wo ich Unterkunft finde
ein Zuhause
mich wohlfühle
damit ich
zum Acker und Weinberg
werde
auf dem etwas wachsen
ich gedeihen kann


(c) Wunibald Müller

Freitag, 23. März 2018

Alles ist eins



Einmal, am Rande des Hains,
stehn wir einsam beisammen
und sind festlich, wie Flammen
fühlen: Alles ist eins.

Halten uns fest umfasst;
werden im lauschenden Lande
durch die weichen Gewande
wachsen wie Ast an Ast.

Wiegt ein erwachender Hauch
die Dolden des Oleanders;
sieh, wir sind nicht mehr anders,
und wir wiegen uns auch.

Meine Seele spürt,
dass wir am Tore tasten.
Und sie fragt dich im Rasten:
Hast Du mich hergeführt?

Und du lächelst darauf
so herrlich und heiter
und: bald wandern wir weiter:
Tore gehn auf ...

Und wir sind nicht mehr zag,
unser Weg wird kein Weh sein,
wird eine lange Allee sein
aus dem vergangenen Tag.


(c) Rainer Maria Rilke, 1875-1926

Milliarden Jahre alt



Wir sind Sternenstaub, wir sind golden,
wir sind Milliarden Jahre alter Kohlenstoff,
und wir müssen wieder zurück in den Garten ...


(c) Joni Mitchel

Zeiten in der Sonne


Auf Wiedersehen, mein vertrauter Freund.
Wir kannten uns, seit wir neun oder zehn waren.
Zusammen kletterten wir auf Hügel und Bäume,
lernten die Liebe und das Alphabet,
schürften unsere Herzen und unsere Knie auf.

Auf Wiedersehen, mein Freund.
Es fällt schwer zu sterben,
während all die Vögel am Himmel singen.
Jetzt, wo der Frühling in der Luft liegt,
überall schöne Mädchen sind ...
Ich werde dort sein, wo du an mich denkst.

Wir hatten Freude, wir hatten Spaß,
wir hatten Zeiten in der Sonne,
doch die Hügel, auf die wir kletterten,
waren nur Jahreszeiten, die keine waren.

Auf Wiedersehen, Papa, bitte bete für mich.
Ich war das schwarze Schaf der Familie.
Du hast versucht, mir den Unterschied zwischen Gut und Böse beizubringen.
Zu viel Wein und zu viel Gesang.
Ich frag mich, wie ich überhaupt klar gekommen bin.

Auf Wiedersehen, Papa, es fällt schwer zu sterben,
während all die Vögel am Himmel singen.
Jetzt, wo der Frühling in der Luft liegt,
kleine Kinder überall sind ...
Dort, wo sie sind, werde auch ich sein.

Wir hatten Freude, wir hatten Spaß,
wir hatten Zeiten in der Sonne,
doch der Wein und der Gesang
sind vergangen wie die Jahreszeiten.

Auf Wiedersehen, Michelle, meine Kleine.
Du gabst mir Liebe und hast mir geholfen,
das Glück zu finden.
Und immer, wenn ich nicht gut drauf war,
warst du da und hast mich wieder geerdet.

Auf Wiedersehen, Michelle, es fällt schwer zu sterben,
während all die Vögel am Himmel singen.
Jetzt, wo der Frühling in der Luft liegt,
mit den Blumen überall ...
Ich wünschte, wir könnten es zusammen erleben.

Wir hatten Freude, wir hatten Spaß, 
wir hatten Zeiten in der Sonne,
aber die Sterne, die wir erreichen konnten,
waren nur die Seesterne am Strand.

Wir hatten Freude, wir hatten Spaß,
wir hatten Zeiten in der Sonne,
aber die Sterne, die wir erreichen konnten,
waren nur die Seesterne am Strand.

Wir hatten Freude, wir hatten Spaß,
wir hatten Zeiten in der Sonne,
doch der Wein und der Gesang
sind vergangen wie die Jahreszeiten.

Unser Leben lang hatten wir Freude, hatten wir Spaß.
Wir hatten Zeiten in der Sonne,
doch die Hügel, auf die wir kletterten,
waren nur Jahreszeiten, die keine waren ....




(c) ins Deutsche übertragene Lied "Seasons in the Sun" von Terry Jacks

Donnerstag, 22. März 2018

Ich wollt', dass ich daheime wär' ....


Ich wollt', dass ich daheime wär',
den Trost der Welt ich gern entbehr',
daheim im Himmel meine ich,
wo man Gott preiset ewiglich.

Wohlauf, meine Seel und richt' dich dar,
dort wartet dein der Engel Schar,
denn alle Welt ist dir zu klein,
du kommest denn erst wieder heim.

Wohlauf, mein Herz und all mein Mut
und such das Gut ob allem Gut.
Was das nicht ist, das schätz' gar klein
und sehn' dich allzeit wieder heim.

Daheim ist Leben ohne Tod
und ganze Freude ohne Not.
Da sind doch tausend Jahr wie heut
und nichts, was dich verdrießt und reut.

Du hast doch hier kein Bleiben nicht,
ob 's morgen oder heut geschieht.
Da es denn anders nicht mag sein,
so flieh' der Welte falschen Schein.

Bereu dein Sünd' und bessre dich,
als wolltst du morg'n gen Himmelreich.
Ade, Welt, Gott gesegne dich!
Ich fahr dahin gen Himmelreich.


(c) Heinrich von Laufenberg (1390-1460)

Mittwoch, 21. März 2018

Von der Freude und vom Leid



Dann sagte eine Frau: Sprich uns von der Freude und vom Leid. Und er antwortete:

Eure Freude ist euer Leid ohne Maske. Und derselbe Brunnen, aus dem euer Lachen aufsteigt, war oft von euren Tränen erfüllt. Und wie könnte es anders sein? Je tiefer sich das Leid in euer Sein eingräbt, desto mehr Freude könnt ihr fassen. Ist nicht der Becher, der euren Wein enthält, dasselbe Gefäß, das im Ofen des Töpfers gebrannt wurde? Und ist nicht die Laute, die euren Geist besänftigt, dasselbe Holz, das mit Messern ausgehöhlt wurde?
Wenn ihr fröhlich seid, schaut tief in eure Herzen, und ihr werdet finden, dass nur das, was euch Leid bereitet hat, euch auch Freude gibt.
Wenn ihr traurig seid, schaut wieder in eure Herzen, und ihr werdet sehen, dass die Wahrheit um das weint, was euch Vergnügen bereitet hat.
Einige von euch sagen: "Freude ist größer als Leid.", und andere sagen: "Nein, Leid ist größer."
Aber ich sage euch, sie sind untrennbar.
Sie kommen zusammen, und wenn einer allein mit euch am Tisch sitzt, denkt daran, dass der andere auf eurem Bett schläft.
Wahrhaftig, wie die Schalen einer Waage hängt ihr zwischen eurem Leid und eurer Freude.
Nur wenn ihr leer seid, steht ihr still und im Gleichgewicht.
Wenn der Schatzhalter euch hochhebt, um sein Gold und sein Silber zu wiegen, muss entweder eure Freude oder euer Leid steigen oder fallen.


(c) Khalil Gibran, 1883-1931

Dienstag, 20. März 2018

Durch Fluten und durch Gluten



"Siehe, ich will dich auserwählt machen im Ofen des Elends." (Jes. 48, 10)


Tröste dich, du schwergeprüfte gläubige Seele, mit dem Gedanken: Gott spricht: "Ich will dich auserwählt machen im Ofen des Elends." Träufelt nicht dies Wort hernieder wie ein sanfter Regen, der die Wut der Flammen dämpft? Ja, ist es nicht ein Schutzkleid von Steinflachs, an welchem des Feuers Wut keine Macht hat? Mag Trübsal kommen, dennoch hat mich Gott auserwählt. Armut,  magst du mit schwerem Schritt meine Schwelle betreten, so ist Gott schon vorher in meinem Hause und Er hat mich auserwählt. Krankheit, magst du hereinschleichen, siehe, so ist schon mein Balsam bereit: Gott hat mich auserwählt. Was immer auch über mich kommen mag in diesem Tränental, so weiß ich, dass Er mich "auserwählt" macht. Liebes Glaubenskind, wenn du noch besseren und größeren Trost bedarfst, o so bedenke, dass des Menschen Sohn mit dir im Feuerofen ist. In dieser deiner stillen Kammer sitzt einer bei dir, den du nicht gesehen hast, den du aber liebst, und gar oft, wo du nichts davon ahnst, bettet Er dich weich in deiner Trübsal und legt dir dein Kissen zurecht zum erquickenden Ruhelager. Du bist in großer Armut, aber in deiner einsamen, verlassenen Hütte geht der Fürst des Lebens und der Herrlichlichkeit fleißig aus und ein. Er kommt gern in diese verachtete Wohnung, um dich heimzusuchen. Dein Freund ist dir ganz nahe. Du kannst Ihn nicht sehen, aber du fühlst seinen warmen Händedruck. Hörst du seine Stimme nicht? Siehe, gerade im finsteren Tal des Todesschatten spricht Er zu dir: "Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott."  Ja, fürchte dich nicht, mein lieber Christ, dein Jesus ist bei dir. In all deinen heißen Prüfungen ist seine Gegenwart beides, dein Trost und dein Schutz. Nie verlässt Er den, den Er zu seinem Eigentum auserwählt hat. "Fürchte dich nicht, ich bin da", ist sein stetes Verheißungswort zu seinen Auserwählten, die im "Ofen des Elends" schmachten. Willst du dich also nicht recht fest an Christo anklammern und sagen:

"Durch Fluten und durch Gluten,
wenn Du, o Jesu, mir vorangehst,
folg' ich Dir."



(c) Charles Haddon Spurgeon, 1834-1892

Was ist euer Leben?


"Was ist euer Leben?" (Jak. 4, 14)


Ein wunderliches Leben. Wir trauern, schreiben, seufzen, lehren, hoffen, beten, harren, kaufen, grüßen.

Das menschliche Leben ist recht wie eine Reise. Einige gehen voran, andere kommen nach, einige begegnen einem ein-, andere mehrmal. Einige bleiben aus und zurück, andere kommen zuvor. Wir leben nicht umsonst in der Welt.

Der Mensch ist zur Ewigkeit geschaffen. Dieses Leben hingegen ist eine Probezeit, eine Frist, da er soll wieder umkehren von dem Wesen dieser Welt, die das Herz gefangen nimmt.

Das Ende wird dem eiteln Wesen ein Ende machen, das andere krönen. Da hinan zu klimmen befiehlt mir meine Seele.


(c) Johann Albrecht Bengel, 1687-1752

Sonntag, 18. März 2018

In die Sonne hinein



Die letzten Tage von Diakonisse Anna Kolitz (1880-1954):

"Um ihre unterbrochene Erholung fortzusetzen, fuhr sie am Sonnabend, dem 22. Mai, mit großer Freude nach Berchtesgaden. Fröhlich rief sie beim Abschied den nachwinkenden Schwestern zu:

"Ich fahre in die Sonne hinein! Am liebsten möchte ich euch alle mitnehmen!"

Schon Sonntagnachmittag erlitt sie einen leichten Schlaganfall mit linksseitiger Lähmung. Daraufhin wurde sie von ihren Schwestern ins Mutterhaus zurückgeholt. Von ihrem Krankenlager ging eine tiefe Ruhe aus. Als sie zum letzten Mal die Tageslosung in sich aufnahm: "Des Gerechten Gebet vermag viel, wenn es ernstlich ist", mit dem von ihr so geliebten Vers: "... was wird 's tun, wenn sie nun alle vor ihn treten und zusammen beten.", sprach sie alles mit und bestätigte es durch ein mehrmaliges "Wunderbar, wunderbar!" Sie war so leicht zu pflegen, dachte nur an die anderen, war überaus dankbar für jede kleinste Erleichterung, bis sie nach wenigen Tagen, am 29.5.1954, in großem Frieden ohne jeden Todeskampf wie ein Kind in Mutterarmen einschlafen durfte."


(c) Arno Pagel in Zusammenarbeit mit Schwestern der "Hensoltshöhe", erschienen 1980

Heimwärts


Gott will dich seine Wege führen,
sind sie auch jetzt in Nacht verhüllt;
es kommt der Tag,
der deine Sehnsucht stillt,
an dem du alle Schwere wirst verlieren.

Bald öffnet Gott des Himmels Türen.
Dann wird dein Herz mit Trost erfüllt.
Still blühst du auf
zu Gottes Ebenbild,
und freudig darfst du
Gottes Allmacht spüren.

Wie dunkel auch dein Alltag
sich bezieht,
Gott lebt,
der durch das dunkle Dunkel sieht
und dich mit starken Armen hält.

Er segnet reich,
wer dankbar vor ihm kniet,
und macht,
dass alle Finsternis ihn flieht,
und führt ihn heim in seine lichte Welt.


(c) Paulus Langholf, 1910-?

Samstag, 17. März 2018

Hinter der Maske



Aber der Tod, der Tod, der gibt die Tiefe und Weihe. Verachte ihn nicht, den treuen Gottesknecht. Wenn er bei dir zu Gaste kommt, holt dir dein liebes Kind, dein liebstes Gemahl -- ach zürne ihm nicht, der dich nur weihen will, --- und mit dem Toten macht er 's gut. Du starrst hinab in eine unermessliche Tiefe des Grams, aber am Grunde entdeckst du den heiligen Anblick: Gott in seiner Urmacht über alle Geburt. Leg dich nur voll Vertrauen der Urmacht in die Hände, lass ihren Willen weise walten. Der Gott, der da zu töten scheint, der tötet nicht: er trägt nur hinüber. Dich aber wollte er weihen, dich vertiefen, dass alles abfällt, was nicht vor seinem einfach-großen Anblick ernst bestehen kann. Der Tod ist nur die höchste Verwandlung seiner Liebeskraft. Gott nimmt so gerne die Maske Tod vors Gesicht, wenn er uns weihen will. Auch hinter der Maske Tod lebt Gottes Liebe. Stehe auf, Mensch, der hingesunken ist vor Gram. Den sein Geweine niederbeugte: stehe auf !! Und stehe auf als einer, der geadelt ist, vertieft, geweiht vom Tode. Todedler, stehe auf, und preise die Liebe.




(c) Karl Josef Friedrich, 1888-1965

Freitag, 16. März 2018

Große Sehnsucht


Oh meine Seele, ich lehrte dich "Heute" sagen wie "Einst" und "Ehemals" und über alles hier und da und dort deinen Reigen hinweg tanzen.

Oh meine Seele, es gibt nun nirgend eine Seele, die liebender wäre und umfangender und umfänglicher! Wo wäre Zukunft und Vergangenes näher beisammen als bei dir!

Oh meine Seele, ich gab dir alles, und all meine Hände sind an dich leer geworden: --- und nun! Nun sagst du mir lächelnd und voll Schwermut: "Wer von uns hat zu danken! --- hat der Geber nicht zu danken, dass der Nehmende nahm? Ist Schenken nicht eine Notdurft? Ist Nehmen nicht --- Erbarmen?"

Oh meine Seele, ich verstehe das Lächeln deiner Schwermut: dein Überreichtum selber streckt nun sehnende Hände aus!

Deine Fülle blickt über brausende Meere hin und sucht und wartet: die Sehnsucht der Überfülle blickt aus deinem lächelnden Augen-Himmel.

Deine Güte und Übergüte ist es, die nicht klagen und weinen will: und doch sehnt sich, oh meine Seele, dein Lächeln nach Tränen und dein zitternder Mund nach Schluchzen.

"Ist alles Weinen nicht ein Klagen? Und alles Klagen nicht ein Anklagen?" Also redest du zu dir selber, und darum willst du, oh meine Seele, lieber lächeln, als dein Leid ausschütten. --------

Aber willst du nicht weinen, nicht ausweinen deine purpurne Schwermut, so wirst du singen müssen, oh meine Seele! ---- Siehe, ich lächle selber, der ich dir solches vorhersage: ----- singen, mit brausendem Gesange, bis alle Meere still werden, dass sie deiner Sehnsucht gehorchen. -----

Oh meine Seele, nun gab ich dir alles und auch mein Letztes, und all meine Hände sind an dich leer geworden: ---- dass ich dich singen hieß, siehe, dass war mein Letztes!

Dass ich dich singen hieß, sprich nun, sprich: wer von uns hat jetzt ---- zu danken? ---- Besser aber noch: singe mir, singe, oh meine Seele! Und mich lass danken! ----- Also sprach Zarathustra.



(aus 'Also sprach Zarathustra.' von Friedrich Nietzsche, 1844-1900)

Des Schicksals Macht


"Wird dir dein Los zu schwer, 
schau, eh du klagst, auf den andern;
schwerer belastet als du
muss mancher durchs Leben wandern."


Das Schicksal, das schon bei unserer Geburt in den Sternen geschrieben steht, übt eine gewaltige Macht auf uns aus. Wir möchten ihm entfliehen, aber wir können es nicht, wir müssen uns mit ihm abfinden und es ertragen lernen. Und   w i e   wir es ertragen,  darauf kommt es an, daraus erkennen wir, ob es uns zum Leid oder zur Freude wird; denn schließlich lässt sich alles von verschiedenen Gesichtspunkten aus betrachten und man kann selbst bei dem, was uns als Unglück erscheint, noch denken: Wer weiß, wozu es gut ist --- es konnte noch Schlimmeres kommen! ---- Jeder muss eben mehr oder weniger Schicksalsprüfungen zur Läuterung seiner Seele oder zur Bereicherung seiner Erfahrungen auf sich nehmen.

Marie von Ebner-Eschenbach sagte sehr treffend:

"Nicht was wir erleben, sondern wie wir empfinden, was wir erleben, macht unser Schicksal aus."



(Elsbeth Ebertin, 1880-1944)

Bitter


Der letzte Sand fällt durch die Uhr.
Wir finden beide keine neue Spur.
Und zwischen uns ein breiter Fluss.
Alles passiert, wie es passieren muss .....

Ein Moment, der bitter schmeckt.
Der keine neuen guten Geister weckt.
Blick nicht zurück, steig in den Bus.
Alles passiert, wie es passieren muss ...



(Ausschnitt aus dem Songtext "Alles passiert" von "Die toten Hosen")

Donnerstag, 15. März 2018

Ich stärke dich


"Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch ... " (Jesaja 41, 10)


Gott weiß also, dass die Menschen sich fürchten, sonst würde er ihnen nicht sagen lassen: fürchte dich nicht. Sie fürchten sich alle. Sie sind hin- und hergerissen zwischen der Angst vor dem Leben und der Furcht vor dem Sterben. Sie zeigen es nur nicht und reden groß daher, solange sie sich in Sicherheit glauben. Und wenn alle die Sicherungen zerbrechen, dann ist die nackte Angst da. Sie macht vor niemandem Halt, auch nicht vor den Großen und Mächtigen. Wo kommt sie eigentlich her? Sie muss doch einen Grund haben? Es muss doch etwas zum Fürchten, also ein Feind da sein? --- Er ist auch da! Der Feind ist der Tod. Er ist des Menschen Feind, er ist Gottes Feind und ist auch Christi Feind. Er nimmt, wen er kriegen kann. Am liebsten würde er auch Gott nehmen. Christus hat er genommen, und uns nimmt er alle. Nur ---- er hat Christus wieder herausgeben müssen. Christus war stärker. Keinen Tag sollten wir vergessen, dass der Tod nicht das Letzte ist. Christus ist der Letzte. Wer bei Christus steht, bleibt nicht im Tode, der geht nur durch den Tod hindurch --- zu Christus. Der ist vom Tode erlöst. Der braucht sich nicht mehr zu fürchten. Wer sich von Christus rufen lässt und kommt und auf seiner Seite steht, der gehört Christus. Der lässt sich keinen wegnehmen, der zu ihm gekommen ist, auch nicht vom Satan. Niemand kann meine Schafe aus meiner Hand reißen, sagt Jesus.

Es gibt kein Mittel gegen die Furcht, aber es gibt einen Mann gegen die Furcht, das ist Christus, der Erlöser. Er macht furchtlose Leute. Wen sollte der fürchten, der den Tod nicht mehr zu fürchten braucht? Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem Herrn, darum, wir leben oder sterben, so sind wir des Herrn.

Mitten in unserer Angst sehen wir auf dich, Herr Christus, denn du rufst uns aus der Angst zu dir und an deine Seite. Dank sei dir, dass du dich unser angenommen und uns erlöst hast zu einem Leben, wie du es vorgelebt hast. Du wirst uns nicht dem Tode lassen, sondern uns nach deiner Verheißung zu dir nehmen. Amen.


(c) Pastor Ernst Senf (1892-?)


Samstag, 10. März 2018

Der Kelch


"Mein Vater, ist 's möglich, so gehe dieser Kelch von mir; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst." (Matthäus 26, 39)


Wer kennt nicht aus eigener Erfahrung das Gebet: "Vater, ist 's möglich, so gehe dieser Kelch von mir!" Wie tröstlich, dass ich weiß: auch mein Heiland hat gezagt in Gethsemane; wie aufrichtend, dass auch er seine Schwachheit empfunden hat.
Aber dabei darf es nicht bleiben. Aus dem Leid müssen wir hineinwachsen in die Ergebung; durch das Dunkel müssen wir hindurch zum Sieg. Nicht das ist Sünde, dass wir vor dem Kelch erschrecken, auch das nicht, dass wir um Verschonung bitten; aber das ist Sünde, dass wir, wenn Gott nein sagt, ihn nicht mehr zum Vater haben wollen und verbittert ihm den Rücken kehren; und das ist Sünde, dass wir unseren Willen wohl trotzig aufgeben, aber nicht demütig ergeben.
Die dritte Bitte ist und bleibt die wichtigste, ist und bleibt die schwerste Bitte. Auf diesem Wege liegt unser Heil. Denn das Sprichwort: "Des Menschen Wille ist sein Himmelreich, ist ein Wohnort." -- es ist die größte Lüge! Unser Wille ist oft genug unsere Hölle; unser Himmelreich ist ganz allein der gute und gnädige Wille Gottes.
So wollen wir nicht um leichtes Leben bitten, sondern dass wir stärkere Menschen werden. Nicht um Aufgaben, die unseren Kräften entsprechen, wollen wir beten, sondern um Kräfte, die unseren Aufgaben entsprechen. Zu dem Beter von Gethsemane wollen wir in die Schule gehen und unser trotziges und verzagtes Herz in betende Hände nehmen.

Vater, nicht mein, sondern dein Wille geschehe! Amen.


(c) Dr. Paul Conrad (1865-1927)

Mittwoch, 7. März 2018

Geh noch nicht ...



"Geh noch nicht fort von uns. Lass unsere Augen noch nicht nach deinem Angesicht hungern. Lass nicht zu, dass die Wellen des Meeres uns jetzt trennen und die Jahre, die du in unserer Mitte verbracht hast, zur Erinnerung werden."


(c) Khalil Gibran

Dienstag, 6. März 2018

Es ist abgeschlossen


Herzlich tut mich verlangen
nach einem sel'gen End',
weil ich hie bin umfangen
mit Trübsal und Elend.
Ich hab' Lust abzuscheiden
von dieser bösen Welt,
sehn' mich nach ew'gen Freuden,
o Jesu, komm nur bald.

Du hast mich ja erlöset
von Sünd', Tod, Teufel, Höll',
es hat dein Blut gekostet,
drauf ich mein Hoffnung stell':
warum sollt' mich denn grauen
für'm Tod und höllischem Gesind'?
Weil ich auf dich tu bauen,
bin ich ein seliges Kind.

Wann gleich süß ist das Leben,
der Tod sehr bitter mir,
will ich mich doch ergeben,
zu sterben willig dir,
ich weiß ein besser Leben,
da meine Seel' fährt hin,
des freu ich mich gar eben,
Sterben ist mein Gewinn.

Der Leib zwar in der Erden
von Würmern wird verzehrt,
doch auferweckt soll werden
durch Christum schön verklärt,
wird leuchten als die Sonne
und Leben ohne Not,
in himmlischer Freud' und Wonne,
was schad't mir denn der Tod.

Ob mich die Welt gleich reizet,
länger zu leben hier
und mir auch immer zeiget
Ehr', Geld, Gut, all' ihr Zier,
jedoch ich 's gar nicht achte,
es währt eine kleine Zeit,
das himmlisch ich betrachte,
das bleibt in Ewigkeit.

Wenn ich auch gleich nun scheide
von meinen Freunden gut,
das mir und ihn'n bringt Leide,
doch tröst't mir meinen Mut,
dass wir in großen Freuden
zusammen werden komm'n
und bleiben ungeschieden
im himmelischen Thron.

Ob ich auch hinterlasse
betrübte Kinderlein,
derer Not mich über die Maße
jammert im Herzen mein,
will ich doch gerne sterben
und trauen meinem Gott,
er wird sie wohl versorgen,
retten aus aller Not.

Was tut ihr so verzagen,
ihr armen Waiselein?
Soll euch Gott Hülf versagen,
der speist die Raben klein,
frommer Witwen und Waisen
ist er der Vater treu;
Trotzdem der sie beleidigt,
das glaubt ohn' allen Scheu.

Gesegn' euch Gott der Herre,
ihr Vielgeliebten mein,
trauert nicht all zu sehre
über den Abschied mein;
beständig bleibt im Glauben,
wir werden in kurzer Zeit
einander wieder schauen
dort in der Ewigkeit.

Nun will ich mich ganz wenden
zu dir, Herr Christ, allein.
Gib mir ein seliges Ende,
send' mir mein Engelein,
führ' mich ins ew'ge Leben,
das du erworben hast,
durch dein Leiden und Sterben
und blutiges Verdienst.

Hilf nur, dass ich nicht wanke
von dir, Herr Jesu Christ,
den schwachen Glauben stärke
in mir zu aller Frist.
Hilf mir ritterlich ringen,
dein' Hand mich halte fest,
dass ich mag fröhlich singen
das Consummatum est.


(c) M.E.G. Tietze, Diac. Jen., gedruckt im Trowitzsch-Verlag, 1790

Samstag, 3. März 2018

Trübsal bringt Geduld



Grabrede, gehalten von Stadtpfarrer Burk, 1840:


Himmlischer Vater! Mit tiefer Bewegung unserer Herzen stehen wir an diesem früh geöffneten Grabe einer Gattin und Freundin, die Du nach schweren, jahrelangen Leiden vollendet hast. Wollte es auch ihr selbst und uns oft unbegreiflich scheinen, warum Deine Weisheit und Güte einen so schmerzensreichen Pfad sie führte, wir erkannten doch je länger je deutlicher, dass Deine Führung eine heilige und selige sei, und preisen jetzt Deinen heiligen Namen in dem gläubigen Vertrauen: Du habest Dein Werk auch an dieser Seele vollendet - und sanft mag nun ihre sterbliche Hülle im kühlen Schoß der Erde ruhen, dem wir sie jetzt mit der freudigen Hoffnung übergeben: es kommt einst der Tag, da Du alle, die in den Gräbern sind, wieder rufen, und jeglichen, der im Glauben seine Laufbahn vollendet, mit einem seligen Leben erfreuen wirst. Amen.

So führst du doch recht selig, Herr, die Deinen,
ja selig, wenn auch meistens wunderbar.
Wie könntest Du es böse mit uns meinen?
Du bist ja treu, Dein Wort bleibt ewig wahr.
Die Wege sind oft krumm und doch gerad',
darauf Du lässest Deine Kinder geh'n;
da pflegt's oft wunderseltsam  auszuseh'n:
doch triumphiert zuletzt Dein hoher Rat.

In dem demütig dankbaren Bekenntnis dieses Liebesverses, den wir einem Mann von tiefer christlicher Erfahrung verdanken, ist schön und treffend all das zusammengefasst, was wir an dem offenen Grabe unserer nun vollendeten Freundin und an der schon seit anderthalb Jahren geschlossenen Ruhestätte ihres einzigen früh dahingewelkten Kindes fühlen und denken; wer wollte es uns verargen, wenn wir nach einer Lösung der mannigfaltigen Rätsel des menschlichen Lebens verlangten. Wir werden ja so oft ganz andere Wege geführt, als die wir uns selbst erwählen würden, stände eine freie Wahl uns offen; und diese Wege sind oft so steil, so dornig, so dunkel und geheimnisvoll, dass wir notwendig irre werden, wenn wir nicht gar verzagen und verzweifeln müssten, gäbe es für uns kein Licht, dass diese Dunkelheit freundlich erhellte. Doch Dank, inniger Dank sei unserem hochgelobten Heilande, Jesu Christo. Er hat gewährt uns dieses Licht, und spricht selbst tröstend zu uns: Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben. --- Halten wir uns an dies Wort, glauben wir es fest und zuverlässig - Er ist 's, der uns leitet und führt, und alles, was uns hienieden widerfährt, gehört mit in den weisen und heiligen Erziehungsplan hinein, den Er, der allwissende Herzenskündiger mit genauer und zarter Beachtung der Bedürfnisse jedes Einzelnen gemacht hat, wie ruhig, wie getrost können wir dann sein! Verstehen wir auch hienieden noch nicht alles, müssen wir bei manchem auf die jenseitige deutliche Enthüllung warten - wir haben doch einen festen Grund dauernder Beruhigung, und sehen von Schritt zu Schritt heller das Ziel uns entgegenleuchten, dass Seine Weisheit und Güte uns gestellt hat. Wie wohltuend ist uns besonders auch an diesem Grabe dieses beruhigende Licht. Wenn man im Allgemeinen von uns Menschen allen sagen kann, wir wandeln als Pilgrime, ja als Sterbende hienieden, jeder unserer Schritte sei ein Schritt zum Grabe: so galt das in ganz besonderem Sinne seit einer Zeit vieler Monate von derjenigen, deren sterbliche Hülle wir hier niederlegten. Sie wandelte schon lang im vollkommenen Sinne des Wortes als eine Sterbende unter uns, sie trug nicht nur, wie wir alle, den allgemeinen Keim der Zerstörung in ihrem hinfälligen Leibe, sondern es hatte sich ein besonderes Leiden schon seit längerer Zeit so unversiegbar bei ihr festgesetzt, dass es ihr nicht verborgen sein konnte, sie werde nach kurzer Zeit von hinnen scheiden müssen. Noch zu der Zeit, da sie ihr Leidens- und Todeslager verlassen, und im Freien an der Schönheit der Natur sich ergötzen konnte, mit welcher Gott diese hinfällige Welt zumal in der herrlichen Frühlingszeit zu schmücken pflegt - sprach sie oft und viel von ihrem nahen Tod, sie glaubte sogar unter dem heftigen Druck ihrer fast unausstehlichen körperlichen Beschwerden, die Stunde des Abschieds sei ihr viel näher, als der Erfolg es zeigte, aber es war eben doch ein richtiges Gefühl, das ihr sagte: Bestelle dein Haus, denn du wirst sterben! - und gerade, wenn wir auf die unverkennbarste Weise wahrnehmen konnten, dass ihre menschliche Natur so gut als irgend eine andere vor den Schrecknissen des Todes zurückbebte, so musste es uns um so einleuchtender werden, es gehörte mit zu ihrer Erziehung und Vorbereitung für das andere bessere Leben, dass sie so lange in dem lebhaftesten Vorgefühl des herannahenden Todes verharren, und wiederholt in vollem Maße die Bitterkeit des Todes schmecken musste. Überhaupt konnte, wer den Gang ihres inneren Lebens genauer und sorgfältiger beobachtete, unmöglich übersehen: es habe von dem Augenblick an, da sie vor nicht vollen sieben Jahre durch ihre Verbindung mit ihrem nun leidtragenden Gatten in unsere Mitte eintrat, eine ganz neue, sehr ernste, aber auf das seligste Ziel berechnete Lebensschule für sie begonnen. Zwar hatte sie das Glück, mit einem Gatten verbunden zu werden, der mit der treuesten und zärtlichsten Liebe sie behandelte, und in den Tagen der Krankheit mit jener aufopferungsvollen Geduld und Sorgfalt sie pflegte, wie man sie nur immer von einem Christen erwarten kann, dennoch brachte es der Stand, in den sie eingetreten war, mit sich, dass sie manche Freude, manchen Genuss entbehren lernen musste, welcher in den Tagen ihrer Jugend ihr reichlich zu Gebot gestanden; sie hatte daneben manche schwere und niederbeugende Erfahrung ihres Gatten zu teilen, und die reiche Freudenquelle, welche einer Mutter mit der Geburt und dem Heranwachsen geliebter Kinder sich eröffnet, blieb ihr nicht allein längere Zeit verschlossen, sondern als ihr endlich das Glück zuteil ward, an ihr Mutterherz ein liebliches Kind zu drücken, das sie nach den obwaltenden Verhältnissen nicht mit Unrecht als ein außerordentliches Geschenk der göttlichen Gnade betrachtete, so war 's, als ob der himmlische Erzieher eile, sie auch das ganze Maß schmerzensvoller Elternsorgen kosten zu lassen. Man hat schon öfters gesagt, einzige Kinder seien Sorgenkinder, dies bestätigte sich hier in vollem Maße. Die sieben Monate, während welcher sie den Liebling ihres Herzens verpflegen durfte, waren eine fortlaufende Kette von Beängstigungen und Sorgen, und je lieblicher sich die Kräfte des Kindes entfalteten, desto größer ward in ihren Augen der Verlust, den sie, wie ihr nicht verborgen blieb, bald erleiden sollte.
Es kam endlich die gefürchtete Stunde, da der HERR wieder forderte, was Er gegeben, da gelernt werden sollte die schwere Aufgabe Hiobs, auch bei dem schmerzlichen Verluste zu sprechen: der Name des HERRN sei gelobet ! Es sei ferne von uns, es ihr zu verdenken, dass sie eine ziemliche Zeit brauchte, um diese Aufgabe gründlich zu erlernen; Gott selbst preiset uns ja seine unendliche Liebe damit an, dass Er uns offenbart, Er habe den eingeborenen Sohn uns gegeben, wie könnte man uns Armen verargen, wenn es uns schwer fällt, hinzugeben, was mit Rechst das liebste und Teuerste heißt. Dieweil aber der Herr eilte, unsere Entschlafene auf den Himmel zuzubereiten, so gab Er ihr, ehe sie noch jene Aufgabe ganz gelernt, eine neue nicht minder schwere, sie sollte mit dem Gedanken an ihren eigenen nahe bevorstehenden Tod sich vertraut machen, und das gerade zu einer Zeit, wo ihrem Gatten der Eintritt in einen neuen Wirkungskreis bevorstand, und sie die nahe Erfüllung manches billigen Wunsches hoffen durfte. Diese neue Aufgabe forderte nichts geringeres, als die gänzliche Verleugnung der dem Menschen so natürlichen Liebe zum Leben, und eine vollständige Bereitung auf die ernste Rechenschaft, die uns vor dem Richterstuhl Jesu Christi bevorsteht; sie war aber für unsere Entschlafene um so schwerer zu lösen, da die andauernde körperliche Pein die Aufmerksamkeit der Seele jeden Augenblick wieder von der geistlichen Beschäftigung auf den leiblichen Schmerz hinlenkte. Darum war 's denn auch ein langer und schwerer Kampf, den sie kämpfte, bis sie zur vollkommenen ruhigen Ergebung durchdrang und sagen konnte, "ich gäbe jetzt mein Leiden nicht mehr her, denn ich weiß, es führt mich zu meinem Heiland." So erprobte sich denn am Ende an ihr die Wahrheit des Worts: Wir wissen, dass Trübsal Geduld bringt, Geduld aber bringt Erfahrung, Erfahrung aber bringt Hoffnung, Hoffnung aber lässt nicht zu Schanden werden.
Die Trübsal führte sie je mehr und mehr auf ihr eigen Herz, denn die Nähe des Todes forderte sie zu einer ernsteren und tiefgehenden Selbstprüfung auf, und die wachsende Selbsterkenntnis offenbarte ihr je länger je deutlicher das Bedürfnis eines Heilandes, der aus unverdienter Gnade uns allen unsere Schuld vergibt, und durch sein verdienstvolles Leiden uns ewige Seligkeit verschafft. Im Laufe dieser inneren Erfahrungen musste auch aller Ruhm eigener Gerechtigkeit von ihr dahin gegeben und die demütigende Erfahrung von jener Armut des Geistes gemacht werden, welche Jesus eben darum selig preist, weil ihr der Besitz des Himmelreichs so nahe liegt. Als sie aber in dem gläubigen Bewusstsein ruhen gelernt, dass auch ihr aus Gnaden das Verdienst des Heilands geschenkt sei, da stand sie am Ziel ihrer Lebensstunden, und schneller, als man es sich wenige Tage zuvor gedacht, war ihre hinfällige Hütte vollends abgebrochen. Ruhig und gelassen harrte sie jetzt des Augenblicks ihrer Erlösung, da der Tod verschlungen war in den Sieg; da ihr ermatteter Leib zur Ruhe kam und ihre Seele aufgenommen ward von dem, der sie so teuer erkauft, durch Sein Kreuz und Tod.
Wir aber, indem wir ihr von Herzen den errungenen Frieden gönnen, schauen auf ihr Ende mit dem ernsten doch freudigen Gedanken daran, der HERR sucht und findet die Seinen, ein treuer Hirte gehet Seinen Schafen nach und suchet sie da, und suchet sie dort, ruft sie mit Namen, und lockt sie heran in Seine Nähe. Mit Weisheit leitet Er ihre Schritte; selig, wer Ihm frühe und willig folget ! Der Weg, auf dem Er uns aus den Verirrungen menschlicher Torheit, Eitelkeit und Sünde herausführt, ist freilich oft kein angenehmer und bequemer Weg, aber es ist ein Weg des Heils und des Friedens.
Manch bittere Arznei wird uns in der Schule des HERRN gereicht, aber wer sie mit kindlicher Folgsamkeit gebraucht, hat eine baldige Genesung u hoffen. O dass wir doch mit unwandelbarer Treue an den treuen und wohlmeinenden Erzieher uns anschlössen, nie durch unsere Trägheit, nie durch unseren Eigensinn Sein heilsames Werk aufhielten. O dass wir jeden Augenblick der ernsten Stunde gedächten, die uns von hinnen rufen und vor Sein heiliges Angesicht stellen wird ! Dies sei durch den gnadenvollen Beistand Gottes der Segen unserer heutigen Trauerbetrachtung, dies der unversiegliche Quell des Trostes, der einem jeden unter uns jetzt und immerdar gewähre, was er unter den mannigfaltigen Leiden und Prüfungen dieses Lebens bedarf, dann gehen auch wir einst, ist einmal unser Lauf hienieden vollbracht, mit Freuden aus dieser Welt, dieweil wir wissen, die Wohnungen des Vaters warten unser, und in ihnen Freude und Wonne die Fülle. Amen.

Freitag, 2. März 2018

arm, reich, gleich




"Hier kannst du nicht sehen,

wer arm oder reich,

denn jeder Tote

ist den anderen gleich."




(Eröffnungsbild "Der Totentanz" von Bruchhausen)