Freitag, 14. Juli 2017

Der letzte Feind ...



"Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod." (1. Korinther 15, 26)


Wie wollen wir dem Tod begegnen, diesem unerbittlichen Feind des Lebens? Wir stehen ihm wehrlos gegenüber. "Gegen den Tod ist kein Kraut gewachsen." Jede menschliche Hilfe versagt. In diese Hilflosigkeit hinein schreibt Paulus ein Wort voller Hoffnung. Der letzte Feind, der aufgehoben wird, ist der Tod. Paulus spricht von dem Allerletzten, wenn Gott alles in allem sein wird. Dann werden die Toten, die im Namen Jesu entschlafen sind, mit ihm leben. Der Tod selbst aber muss sterben. Der Tod des Todes heißt "der andere Tod".

Was folgt daraus? Es ist sinnlos, sein Leben wegzuwerfen und sich in den Tod zu flüchten, wenn man meint, man könnte mit dem Leben nicht mehr fertigwerden. Der Tod ist keine Zuflucht. Er ist das Letzte. Zuflucht ist allein bei Gott. Der Tod muss alle wieder herausgeben, auf die er seine Knochenhand legte. Er hat nicht das letzte Wort. Es ist vielmehr sinnvoll, sich an den zu hängen und an den zu halten, der das letzte Wort hat, das ist Christus. Der ist stärker als der Tod. Der hat den Tod überwunden. Der hat zugesagt, dass er für alle, die an ihn glauben, Platz gemacht hat in der Herrlichkeit seines Vaters. Über die hat auch der andere Tod keine Macht. Sie sind frei vom Gericht am Ende der Tage, frei zu einem Leben in der Herrlichkeit Gottes. Es ist allein sinnvoll, sich nach dieser Herrlichkeit auszustrecken und alles andere, mag es auch noch so wichtig scheinen, an die zweite Stelle zu setzen. Das nimmt nicht nur die Furcht vor dem Tod, sondern auch die Angst vor dem Leben. Wie sollte man sonst in dieser Welt fröhlich seine Straße ziehen können?

Du unser Vater, du Gott der Lebendigen. Wir sagen dir Dank, dass du uns durch deinen lieben Sohn offenbart hast, was es um den Tod ist. Dich loben wir, Herr Christ, dass du dem Tode die Macht genommen hast und wir ihn nicht mehr fürchten müssen. Bewahre uns vor dem anderen Tode und schenke uns hier und dort dein Leben. Amen.


(Pastor Ernst Senf, 1892-?)