Ein Lächeln fliegt - ganz zaghaft zwar -
noch mittendrin im Trauerjahr
mir von den Lippen hin zu dir
und kehrt von dir zurück zu mir.
Und setzt sich gleich auf meinen Mund,
und tut mir seine Liebe kund.
Den weiten Weg vom All zur Erd',
den hat das Lächeln nicht gestört.
Sein einzig' Wunsch klang etwa so:
"Ich wünsche mir, du wärest froh,
und weintest nicht mehr Tag und Nacht."
Das Lächeln formulierte sacht.
"Das Leben will belächelt sein.
Was nützen Leid und Traurigsein?
Die Zeit, die dir geblieben ist,
da will ich, dass du lächelnd bist.
Um meiner brich dir nicht den Kopf.
Behütet liegt der Sternenschopf
in Gottes Hand und ist beschützt.
DU bist es, der so schutzlos sitzt.
Was tust du dich denn noch so schwer?
Nun hol' dein Lächeln wieder her,
für das ich dich dereinst geliebt,
und das es nicht noch einmal gibt.
Nur Mut! Du hast mein Ehrenwort:
ein Lächeln weht die Trauer fort."
So nahm das Lächeln seinen Lauf,
und alles Dunkle klarte auf.
© Bettina Lichtner