Des Todes Sehnsucht schleicht mir durch den Geist.
Der Schmerz der Trauer hat mich eingekreist.
Ich will zu dir, ich will hier nicht mehr sein.
Ein kleiner Schritt, dann läge ich im Schrein.
Es wär' so einfach, in den Tod zu geh'n.
Ach, sehnlichst wünsch' ich mir ein Wiederseh'n.
Dann hätt' die Qual ein End' für alle Zeit.
Ich wäre stets zum letzten Schritt bereit.
Ich hab' mir tausend Tode ausgedacht,
hab' tausendmal gedanklich Schluss gemacht.
doch immer dann, wenn ich den Mut gefasst,
hat Gott mir einen Lebenshieb verpasst.
Sprach: "Sieh, nicht traurig wird der Abschied sein,
gab man sich liebend in die Zeit hinein.
Dann ist es Dank, der bleibt und überwiegt,
und dann ist bald die Traurigkeit besiegt.
Beweine nicht den menschlichen Verlust.
Du, Seelchen, höre zu, du musst, du musst
ins Herz dir schau'n, dort ist wer, der dich misst.
Du siehst ihn nicht, wenn du in Trauer bist.
Wirf deine Todessehnsucht über Bord.
Leb' mit dem Schatz in deinem Herzen fort.
Solang' bis ich die Stunde dir beend',
denn ich allein bin 's, der das Ende nennt ..."
(c) Bettina Lichtner