Freitag, 4. Januar 2013

Mit der Zeit

Die Tage, sie ziehen ins Land,
und werden zur Vergangenheit.
Sie rieseln mir still durch die Hand.
Ich binde sie ins Seelenkleid.

Und hoff', dass es stimmt, was man sagt:
man sagt, dass Zeit die Wunden heilt.
Dass alles, was trauernd mich plagt,
nicht länger auf dem Herz mir weilt.

Dein Tod hat mir Narben gebracht,
durch ihre Nähte flieht der Schmerz.
Ich bin in der Hölle erwacht,
und sehn' mich ständig himmelwärts.

Ich fühle mich leer und bestraft,
doch Gott will nimmer strafend sein.
"Ihr quälenden Leiden! So schlaft!
Und lasst mich mit mir selbst allein!"

So ziehen die Tage ins Land.
Wann heilt die Zeit die Wunden mir?
Da reicht mir die Hoffnung die Hand
und spricht: "Die Heilkraft liegt in dir ...."



(c) Bettina Lichtner