Sonntag, 20. Januar 2013

Du, mein Engel

Als ich traurig durch die Straßen ging,
und mich wieder mal im Schmerz verfing,
trat ein Englein unbemerkt zur Seit',
nahm mir leise meine Bitterkeit.

Pflanzte in die Seele Hoffnung ein,
ließ die Blume hoffnungsvoll gedeih'n.
Meinen Augen fiel der Schleier ab,
und ich sah, dass es noch Leben gab.

Sah, was mir die Trauer sonst enthielt.
Sah, dass alles Leben weiter spielt.
Diese Blüte, die die Seele trug,
goss der Liebe Nektar in den Krug.

Und ich trank, weil ich so durstig war.
Und mit jedem Schluck, da ward mir klar:
jener Engel, der mich so umsorgt,
das warst du! Gott hat dich mir geborgt ...


(c) Bettina Lichtner