Wenn des nachts die Tränen schweigen,
Trauer sich in Ruhe hüllt,
und Erinnerungen steigen,
bis der Geist mir überquillt,
wünschte ich, du wärst zur Seite
in den Wirren solcher Nacht,
denn die Angst macht fette Beute
und bekräftigt ihre Macht.
Und sie schleicht durch meine Venen,
legt die Hoffnungswege lahm.
Und ich muss wohl nicht erwähnen,
dass sie allen Mut mir nahm.
Hab' ich eben überwunden
das Bekümmernis der Welt,
drängt die Angst sich in die Stunden
und die neue Welt zerfällt.
Bin erdrückt von ihren Steinen
und erstick' in ihrem Kleid,
Denn die Angst will sich vereinen
mit dem Spuk der Dunkelheit.
"Auf, Gedanken! Zeigt die Waffen!
Lasst die Angst nicht Sieger sein.
Ihr alleine könnt es schaffen -
treibt sie mir aus Mark und Bein!"
Ist der Liebste auch gegangen
heim zu Gott (ein schwerer Schlag),
lass' ich nicht die Angst mich fangen!
Weder nächstens noch am Tag.
"Tod und Angst - ihr beiden Brüder,
meiner werdet Ihr nicht Herr!
Mut und Hoffnung blühen wieder,
ist die Zeit auch noch so schwer ..."
(c) Bettina Lichtner