Montag, 21. Oktober 2013

Einer bleibt

Sonderbar. So ganz allein ....
Jene wollen Freunde sein,
die dann doch im Ernstfall fliehen,
und sich schweigend schnell verziehen,
wenn die Trauer mich umschlingt
und der Schmerz zutage dringt?

Ja, wo sind sie denn nur hin,
wenn ich gar so traurig bin?
Fort sind sie, die scheinbar Treuen.
Wenn die einen HILFE schreien,
sind sie plötzlich taub und blind,
weil sie innen feige sind.

Kam der Tod dir gar ins Haus,
zog das Glück mit ihm hinaus,
wagen diese Freundeskreise
keine weitre Lebensreise
mit dem einen, der so weint.
Plötzlich wird sich abgezäunt ...

Die Thematik wird zur Last,
weil sie nicht zur Sonne passt,
die sie doch viel lieber sehen,
als zum Schatten sich zu drehen.
Und in aller Heimlichkeit
wechseln sie ihr Freundeskleid.

Wechseln von dem trüben Blick
hin zu ihrem Sonnenglück.
Einer aus den vielen "Lieben"
ist am Ende dir geblieben,
der dir Hand und Nähe reicht,
und im Leid nicht von dir weicht ...

Dieser eine geht mit dir
durch die tränenreiche Tür.
Wird dich halten, stützen, tragen,
dir die rechten Worte sagen,
und an deiner Seite stehn,
wenn die andren weitergehn.

(c) Bettina Lichtner