Mittwoch, 31. Juli 2013

Fragen an die Gänseblume

Das Gänseblümchen in der Hand,
steht 's Engelchen im Himmelsland,
zupft reihum ihm die Blätter ab,
weil es pro Blatt noch Fragen gab:

"Sie liebt mich ja, sie liebt mich nein.",
so fragt das kleine Engelein.
"Ob mich die Liebste bald vergisst?
Oh, wie die Sehnsucht an mir frisst ...

Wie oft sie meiner wohl gedenkt?
Wie oft am Tag mir Tränen schenkt?
Wie oft zum Grabe Blumen bringt?
Oh, wie die Hoffnung in mir klingt ...

Wie lang sie sich in Trauer wiegt?
Wann ist wohl aller Schmerz besiegt?
Und ob sie mich im Herzen fühlt?
Oh, wie das Fragen mich zerwühlt ...

Und ob sie wieder lachen kann?
Vielleicht fängt sie zu leben an?
Ob ihre Seele sich wohl fängt?
Oh, wie mein Herz an ihrem hängt ..."

Und als das letzte Blättchen fiel
im Gänseblümchen-Fragen-Spiel,
war nur noch eine Antwort da:
"Sie liebt mich ja! Sie liebt mich ja!!!"


(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 30. Juli 2013

Nur dieses eine Mal

Das Leben ist hart und das Leben ist weich.
Es ist an Erfahrung ja alles zugleich.
Es lebt von Gefühlen, die kommen und gehn.
Es lebt von den Tagen, die alle verwehn.

Zu leben heißt immer Verlust und Gewinn.
Mal geht man durch dick und mal geht man durch dünn.
Es fordert dich raus und dein Mut ist gefragt.
Doch wehe, man hat nicht zu leben gewagt ...

Das Leben ist kurz! Nur ein Flug durch die Zeit.
Die Ziele sind nah und die Träume sind weit.
Es ist dir nur einmal zu leben vergönnt.
Und wehe, wenn einer das Leben nicht kennt ...

Das Leben verführt und das Leben erschreckt.
Sei stolz! Denn du wurdest zum Leben erweckt.
Mal bringt es dir Glück und ein andres Mal Leid.
Sei jeden Moment für den Abschied bereit.

Denn wie es mit allem Lebendigen ist:
es hat eine tickende Haltbarkeitsfrist.
Das Leben vergeht und die Liebe lebt fort,
am irdischen wie auch am himmlischen Ort.

(c) Bettina Lichtner

Lichtgestalt

Es liegt ein kleines Leben in der Wiege seiner Zeit.
Es wächst heran, es blüht und welkt und wechselt dann die Seit'.
Dort wird es eine Lichtgestalt aus Liebe noch und noch.
Und ruft zur Welt: "So weinet nicht! Seht her, ich bleibe doch!!"

Die Trauernden, die Leidenden sind blind vor lauter Schmerz.
Sie ziehen einen Tränenwall ums gramgebeugte Herz.
Verstehen wolln sie nimmer wohl, wie endlich alles ist.
Sie spüren nicht die Lichtgestalt, die sie zum Troste küsst.

Sie sagen nur: "Nun ist er fort! Zerrissen ist das Wir!
Wir werden ihn nie wiedersehn. Verschlossen bleibt die Tür.
Oh je, Oh je, wie fürchterlich! Der Tod nahm alle Freud'.
Das Liebste, was wir hatten, ging so rasch zur Ewigkeit."

Sie jammern, schreien, winden sich in ihrer schweren Last.
Sie sehen, hören, sagen nicht: "Wir alle sind nur Gast.
Wir alle sind vergänglich und er ging uns nur voraus.
Uns alle zieht es eines Tags aus dieser Welt hinaus."

Ach, hielten sie doch ein mit ihrem unentwegten Leid.
Und stellten sich der Wahrheit und des Menschen Endlichkeit,
und öffneten ihr Herz - nur einen winzig kleinen Spalt,
dann spürten sie die Liebe jener nahen Lichtgestalt.


(c) Bettina Lichtner

Montag, 29. Juli 2013

Vor lauter Fragen

Woher kommt die Dunkelheit, es war doch eben hell?
Warum wechseln Tag und Nacht einander denn so schnell?
Woher kommt das warme Licht, das mich so bannend hüllt?
Warum ist des Mutters' Herz mit Traurigkeit gefüllt?

Dieses schöne Federkleid ..... wer legte es mir an?
Wieso kann ich fliegen, wenn ich all die Federn spann?
Warum heißt der Grabstein denn genauso wie auch ich?
Woher kam der Friede, der mich innerlich beschlich?

Warum trägt der Vater einen Schmerz, der ihm so schwer?
Warum weint der Freund sich seine Augen gar so leer?
Wieso liegt mein Körper in dem Sarg und ist so kalt?
Warum kam mein Ende mit so plötzlicher Gewalt?

Was hab' ich getan, dass ich der Welt entrissen bin?
Welche Macht zieht mich so still zu güldnen Sternen hin?
Warum war ein langes Leben mir denn nicht vergönnt?
Warum ward ich ungefragt vom Elternhaus getrennt?

Gib mir eine Antwort, Gott, auf das, was ich nicht weiß.
"Liebstes Kind", sprach drauf der Herr, die Stimme lieb und leis,
"darfst ja jetzt ein Engel sein in meiner großen Schar.
Warst dazu erkoren seit Beginn - und das ist wahr!

Sind sie drunten traurig, weil du ihren Augen fern,
leuchtest du mit ganzer Liebe heller als ein Stern
tief in ihren Herzen! Sag', was kann denn schöner sein?
Gar nichts nehm' ich fort und ich lass niemanden allein ...."


(c) Bettina Lichtner

gekommen und geblieben

Fühlst du das Leben pulsieren?
Kannst du die Feinheiten spüren?
Öffnen sich göttliche Türen,
dann wirst du alles verlieren.

Irgendwann müssen wir scheiden.
Uns wird das Totenhemd kleiden.
Manche nach längerem Leiden,
manche inmitten der Freuden.

Komische Sache, das Sterben.
Eben noch munteres Färben,
plötzlich zerbrochene Scherben.
Lächeln und Liebe vererben ...

Sich mit dem Frieden vereinen,
während die anderen weinen.
Lieblich vom Himmelszelt scheinen,
frei von Gesetzen und Leinen.

Gott hat den Anker geschmissen.
Gott wird die Tränen fortküssen.
Gott lässt die Trauernden wissen:
"Braucht ihn nicht schmerzlich vermissen!

Hab' ihn ins Herz Euch getragen.
Bleibt Euch an jedweden Tagen.
Will Euch der Kummer zernagen,
wird er zum Troste Euch sagen:

'Leidet nicht länger, Ihr Lieben!
Lebet nicht länger im Trüben.
Fort hat 's den Leib nur getrieben.
Ich bin im Herz Euch geblieben ...'



(c) Bettina Lichtner




Sonntag, 28. Juli 2013

Fest verwachsen

Nimm hin, was dir an Lebenszeit
vertrauensvoll gegeben.
Nimm 's hin! Und bis zur Ewigkeit
genieß dein kleines Leben.

Die Wunder, die des Weges sind,
versuche sie, zu sehen.
Bleib öfter wie ein kleines Kind
erstaunt darüber stehen.

Vertreib' der Sorgen finstre Macht.
Zeig lächelnd deine Zähne.
Und naht dir dann des Todes Nacht,
vergieße keine Träne.

Denn wisse ja, du hast gelebt!
Und gabst der Welt dein Bestes.
Hast dich ins Herz gelacht, gewebt.
Und bleibst dort als was Festes.

Bleibst selbst als Wunder uns zurück.
Bleibst lächelnd in den Seelen.
Bleibst uns als größtes Erdenglück,
von dem wir froh erzählen .....


(c) Bettina Lichtner

Samstag, 27. Juli 2013

Broken Hearts

Es hat der Tag, der froh begann,
ja nicht der meine werden sollen.
Die Sonne fing zu sinken an,
und plötzlich zog ich himmelan,
und hab' es gern verhindern wollen.

Die Zeit war falsch, der Ort nicht recht,
es hat nicht schlimmer kommen können.
So unwirklich und trotzdem echt.
Wie gerne ich doch bleiben möcht' ....
Nun werde ich in Herzen brennen.

Ich klammer mich, vergeblich, ach ....
das Band wird mir von Gott zerschnitten.
Die Augen sind nun nimmer wach.
Die Kräfte werden mir so schwach ...
Behaltet mich in Euren Mitten ...

So kam es anders als gedacht,
vom Tod ward nie ein Wort gesprochen.
Der Tag beginnt und schon ist 's Nacht.
Nun werde ich nach Haus gebracht.
Und Euch, Euch ist das Herz zerbrochen ....


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 26. Juli 2013

Späte Einsicht

Ich hielt die Tage in der Hand,
die guten und die schlechten.
Hab' ihre Werte nicht erkannt,
und alle sind mir weggerannt ....
Als ob sie sich gar rächten.

"Wir fühlen uns nicht wertgeschätzt,
du hast uns nicht geachtet.
Hast Tage in den Sand gesetzt,
hast Stolz und Ehre uns verletzt,
und nur die Uhr betrachtet.

Die Stunde zog dich in den Bann,
mit ihr bist du geflohen.
Doch, wer den Tag nicht ehren kann,
der ist fürwahr ein armer Mann.
Des' Seele wird verrohen.

Die innre Uhr, das Feingespür,
das hättest du benötigt.
Du warst zwar da, doch nie im Hier.
Verschlossen blieb die innre Tür
(du hast sie nie betätigt).

Nun stehst auf dem Stern und fragst:
"Wo ist die Zeit geblieben?"
Es ist zu spät, dass du verzagst.
Hörst endlich, wie du innen sagst:
"Ich selbst hab' sie vertrieben ..."



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 25. Juli 2013

Meisterprüfung

Könnt' ich tausend Wege bauen,
Schneisen durch den Himmel hauen,
Leitern zu den Sternen knüpfen
und durch schwarze Löcher schlüpfen,

alles würd' ich ausprobieren,
keine Zeit würd' ich verlieren!
Wär' vom Wiedersehn besessen!
Denn ich kann dich nicht vergessen ...

Sämtliche Erfindergeister
weckte ich! Ich wäre Meister
darin, mich zu dir zu bringen.
Eines Tages wird 's gelingen!!!!


(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 24. Juli 2013

Rosiger Traum

Rot ist die Rose zur blühenden Stunde.
Kräftig ihr Wuchs und voll Freude ihr Blick.
Freundlich verwurzelt im nährenden Grunde.
Kurz ist ihr Tanz. Wie ein Taumel im Glück.

"Sommer, oh Sommer, du schmeckst mir so süßlich!!",
ruft sie hinaus in die Weite der Welt.
"Nichts lass' ich nah, was mir allzu verdrießlich,
weil ja mein Leben nicht ewiglich hält ...

Möchte mich wiegen im Bunten und Schönen,
bin ja ein Wunder ..... wie alles drumrum.
Möchte nur einzig dem Köstlichen frönen,
denn meine Zeit geht im Flugtempo um."

Lag so viel Liebe im Wort dieser Rose.
Lag so viel Hoffnung und Zuversicht drin.
Fremd war der Roten des Menschen Getose.
Freundlich zu blühen nur lag ihr im Sinn.

Einmal zu naschen von göttlichen Werken.
Einmal zu lächeln und glücklich zu sein.
"Rose, ich neide dir kleinlichste Stärken!
Könnte ich einmal ein Rosenkind sein ......

Würde ich taumeln und blühen und strahlen,
würde ich dankend im Irdischen stehn,
würde die Seele mit Sonne bemalen,
und dann mit Würde ins Endliche gehn ..."



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 23. Juli 2013

Ein letztes Mal

Das Herz sagt leis' "Vergiss mein nicht".
Ein letzter Blick ins Leben.
Das abgebrannte Lebenslicht,
es flackert still und flüstert schlicht:
"Gleich wird 's mich nimmer geben ...."

Ein letztes Mal drückt deine Hand
sich zärtlich an die meine.
Gleich wanderst du ins Engelsland.
Die Traurigkeit, die ich empfand,
die trage ich alleine.

Ein liebes Lächeln schenkst du mir.
Was braucht es da noch Worte?
Ich hielte dich so gerne hier.
Gott öffnet leise seine Tür
und bittet dich zur Pforte.

Die Seele fliegt zum Leib hinaus,
so schwerelos gelassen.
Das kleine Flämmchen geht mir aus.
Und deine Hülle liegt im Haus
und wird schon bald verblassen.

Ich trage sie zum Grabe hin,
und decke sie mit Erde.
Und alles, was da innendrin
im Körper war, das spricht: "Ich bin,
ich war dir und ich werde ..."

"Ich bin im trüben Herzen dein,
ich war dir stets verbunden.
Ich werde immer bei dir sein.
Vergiss mein nicht, du Liebster mein.
Lass dir das Leben munden!"


(c) Bettina Lichtner


Montag, 22. Juli 2013

Flieg, Kindchen

Ein großer roter Luftballon
trägt mich ins Paradies davon.
Ich sitze drin und schau hinaus:
wie klein doch sieht die Erde aus ...

Ihr winkt mir zu, ich wink zurück.
Es trägt der Wind mich Stück für Stück
zum lieben Gott ins Himmelblau.
Ich gebe ihm mein Lebenstau,

das einstmals mich ans Leben band.
Nun bin ich frei, und Gottes Hand
legt mit so warmer Zärtlichkeit
mir Flügel an mein neues Kleid.

Dann spricht er lieblich: "Kindchen, flieg!
Es ist der Tod der größte Sieg,
den man auf Erd' erringen kann.
So fange nun zu fliegen an.

Flieg' hin zu deines Mutters Brust,
und füll' ihr Herz mit Lebenslust,
dass sie nicht mehr so traurig ist,
und merkt und fühlt, wie nah du bist ...."



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 21. Juli 2013

Seelengebinde

Auf dem Tisch, an dem ich fehle,
steht ein bunter Blumenstrauß.
Ein Gebinde für die Seele.
Treibt dir gleich den Kummer raus.

Wandernd lässt du Blicke ziehen
übers gottgefärbte Blatt.
Baldigst wird die Pracht verblühen.
Iss dich an der Schönheit satt.

Leise wird das Leben schwinden,
und der Duft verlässt die Zeit.
Alles wirst du wiederfinden
in des Herzens Ewigkeit.

Was die Augen einst gesehen,
bleibt ja in Gedanken dein,
wird ja nimmer von dir gehen,
hüllt dich ach so tröstend ein.

Sagt dir leis': "Bist nicht verlassen.
Sieh doch, ich begleite dich.
Frohe, trübe Lebensgassen:
dort wo du bist, bin auch ich."



(c) Bettina Lichtner


Samstag, 20. Juli 2013

Euch zuliebe

Getrocknete Augen, getröstete Herzen -
nur scheinbar verschwunden sind Trauer und Schmerzen.
Nach außen mag keiner das Leid zu erahnen,
das innen sich wagt, mit dem Geist zu verzahnen.

Nach außen ein Spiel nur, die Blicke zu trügen.
Die Zunge spricht Worte, die alle belügen.
"Ja, ja, mir geht 's gut. Ja,  das Leben geht weiter ...."
Der Lügenbaron ist ein steter Begleiter.

Und immer schön tapfer, weil 's alle erwarten!
Die Seele indes? Ein verwilderter Garten!
Dort wuchern sie weiter, die ganzen Gefühle
und sind so gefangen im eignen Gewühle.

Sie würden so gerne ins Freie entfliehen.
Denn sind sie erst frei, kann der Garten erblühen.
Doch ach, diese Menschen, die Menschen da draußen,
die tun sich so schwer mit dem Inneren außen.

Statt dass sie verstehen, statt dass sie durchschauen,
verlangen sie still, eine Mauer zu bauen.
Die Mauer des Schweigens! Man will sich nicht scheren
um all diese Dinge, die andre beschweren.

Die Lasten verschwiegen. Das Leichte erlogen.
So bin ich von Stunde zu Stunde gezogen.
Den Menschen zuliebe, die immer lobpreisen,
nicht traurig zu sein, sondern Kraft zu beweisen ...


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 19. Juli 2013

Ritt ins Leben

Keine Macht der Traurigkeit!
Wenn dein Herz auch noch so schreit,
zähme deine Tränenritte.
Einzig das ist meine Bitte.

Nimm die Zügel in die Hand!
Reite aus dem Trauerland -
hurtig! Blick nach vorn gerichtet!
Die Gefühle umgeschichtet!

Mach' dich eiligst aus dem Staub.
Sieh doch nur, der Seelenraub
stürzt dich in die tiefsten Schluchten.
Alle Kräfte musst du wuchten.

Pack' dich selbst am Schopf und los!
Sind die Schmerzen noch so groß,
zieh' dich raus aus Leid und Elend,
wahrlich, sonst ist 's dauerquälend.

Blühe! Wachse und erstrahl'.
Fort mit dir vom Marterpfahl.
Scheine, Kind, der Sonne gleichend,
und das Seelenwohl erreichend!

Gib dich nicht der Trauer hin,
nur weil ich gestorben bin,
denn ich wollte nicht bezwecken,
dass sich Freud' und Lieb' verstecken ...


(c) Bettina Lichtner

hungrig & satt

Ob du faulenzt, dich gar mühst,
träge bist, durch Länder ziehst,
deine Zeit in Gänze kostest,
oder jammernd, müde rostest -
sicher ist und auch begründet,
dass die Zeit ihr Ende findet.

Alles ist von Gott begrenzt.
Selbst, wenn du fürs Leben brennst,
und die Tage dich erfreuen,
sollst du nicht die Wahrheit scheuen,
dass auch du wirst sterben müssen.
Übe dich im Abschiedsküssen ...

Unser Weg ist abgesteckt.
Wenn dein Geist dich nicht erweckt,
wirst du - blind für schönste Stunden -
suchend deinen Kreis umrunden,
und die Welt bleibt dir verborgen.
Du verlierst dich in den Sorgen.

Wenn du aber endlich siehst,
dich entfaltest, endlich blühst,
wanderst du durch Herrlichkeiten,
wanderst du den Ewigkeiten
satt und reich und froh entgegen,
denn du folgtest Gottes Wegen ....



(c) Bettina Lichtner


Donnerstag, 18. Juli 2013

Der wahre Wert

Stellt Euch vor, ich käm' zurück.
Gäbe wohl kein größres Glück.
All die Schätze ringsumher,
hätten keine Bleibe mehr.

Den gekauften Kostbarkeiten
würde aller Glanz entgleiten.
Alles Güldne wär' verblasst,
wäre ich bei Euch zu Gast.

Sinnlos wär' das Matrielle.
Pure Freude wär' zur Stelle,
wenn ich wieder bei Euch wär',
wenn ich wieder  heimwärts kehr'.

Und wir würden uns beschauen,
und uns Dinge sagen trauen,
die im Leben nie gesagt,
die im Leben nie gewagt.

Und wir würden uns belachen,
und die vielen Dinge machen,
die im Leben uns verwehrt,
denn der Tod hat uns belehrt,

sich aufs Herz zu fokussieren.
Keine Zeit mehr zu verlieren,
lieb zu ihm und ihr zu sein,
und einander sich zu freun.

Geht ein Leben erst verloren,
wird es nimmer neu geboren.
Nimmer wird die Zeit ersetzt,
die so oft gering geschätzt ...

Stellt Euch vor, ich kam ja wieder!
Ließ mich ganz behutsam nieder.
Nahm fernab vom Silberschatz
still in Eurem Herzen Platz.


(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 17. Juli 2013

Abberufung

Im Gestrigen, im gestrigen, war 's Leben mir ein Blühen.
Sah Träume, Freunde (Feinde auch) ins Ewigliche ziehen.
Sah Jahreszeit um Jahreszeit ins Endliche verschwinden.
Und wollte manches liebe Herz fest an das meine binden.

Nach Abenteuer drängte es die jugendlichen Lenze.
Die Stunde war die meine! Ich genoss die wilden Tänze.
Es sollte nie zu Ende sein! Es sollte mir so bleiben.
Es sollte mich der Augenblick mit seinem Glück betäuben.

Ich sog den süßen Wohlgeschmack in nimmersatte Adern.
Doch plötzlich lag ein Schatten auf dem Tag und ließ mich hadern.
Ich griff mir an die Brust, griff zu dem Herzen, das sich schwächte.
Oh Herr, oh Herr, warum, warum? Du weißt, dass ich 's nicht möchte!!!

So lass mich doch ein wenig noch von deinen Wundern schmecken.
Ein einzig mal noch bitt' ich dich, den Lebensgeist zu wecken.
Ich mag nicht aus dem Leben scheiden, will noch nicht ins Grabe.
Ich gebe dir, Allmächtiger, gleich alles was ich habe.

Nimm hin mein Gold, die Taler auch und all die vielen Güter.
Doch bitte, lass' das Leben mir, ehrfürchtiger Gebieter.
Was schüttelst du dein weises Haupt? Du schiebst den Wunsch beiseite?
Und möchtest und bestehst darauf, dass ich dich heut' begleite?

Welch Trauer doch mein Herz umfasst. Welch Wehmut mich umklammert.
Adé, du Welt. Adé, mein Freund. Ich habe nichts bejammert.
Mein Leben war erfüllt und schön und gut und ohne Gleichen.
Ich lasse meine Spuren hier, auf dass sie nimmer weichen ....


(c) Bettina Lichtner




Dienstag, 16. Juli 2013

Der helle Weg

Weiße Segel flattern sacht
durch die junge neue Nacht,
und das Boot - im leisen Gleiten -
trägt mich fort aus Euren Zeiten.

Wellen plätschern gütig dumpf
an des Bootes dunklen Rumpf,
und ein Licht von heller Süße
schickt mir einladende Grüße.

Wärmend lacht es zu mir her.
Und ich schwebe übers Meer,
wie die Möwe, still und schauend.
Ganz und gar auf Gott vertrauend.

Magisch zieht das Licht mich an,
dass ich mich nicht wehren kann,
seinem Säuseln zu erliegen,
und sogleich zu ihm zu fliegen.

Ach, wie lieb es mich empfängt.
Nicht ein solches, dass mich drängt,
schnellen Fußes reinzukommen.
Nein! Es hat sich Zeit genommen.

Nahm mich freundlich an die Hand,
zeigte mir sein helles Land,
und dann hat es mich gebeten,
einen Schritt nach vorn zu treten.

Und was sah ich voller Freud'
auf der andren Uferseit'?
EUCH sah ich! Da war ich glücklich.
Und ich lachte augenblicklich ....


(c) Bettina Lichtner

Montag, 15. Juli 2013

Lebendiges Lachen

Einst saß ein Lächeln, frisch und frei,
bei Tische, uns zur Freude.
Der Tod jedoch saß auch dabei -
im unsichtbaren Kleide.

Das Lächeln hatte eine Art,
sich blitzschnell zu vermehren.
Hat mit sich selber nie gespart!
Wer konnt' sich ihm erwehren?

Es hatte zaubergleiche Macht,
die Herzen zu gewinnen.
Ein jeder ward von ihm bedacht.
Es wärmte so ......... von innen.

Und als der Tod die Glocke schlug,
blieb 's Lächeln ganz gelassen:
"So komm, du letzter Atemzug.
Den Leib kannst du erfassen,

doch mich, ha ha, mich kriegst du nicht.
Schau her, schau her! Ich fliege ...
Ich lach' auf jedem Angesicht,
dem ich am Herzen liege."


(c) Bettina Lichtner


zum ersten, zum zweiten

In dunklen Gedanken sind finstre Gestalten,
die schleichend den Geist und die Seele mir spalten.
Zerstören die Freude, vertreiben die Lichter
und ziehen den Strick immer fester und dichter.

Sie schnüren das Herz mir zur schmerzenden Enge.
Ich wünschte so sehr, dass die Flucht mir gelänge
hinaus in die Hoffnung, heraus aus der Trauer.
Doch scheint es mir so, dass das Leid immer rauer ...

Als trüge die Haut lauter Risse und Löcher.
Als würde mein Atem mir leiser und schwächer.
Als fiele ich blindlings ins Schwarze hinunter.
Als ginge die Sonne nie auf, nur noch unter ...

Die schönen Gefühle, wo sind sie geblieben?
Ich habe mir weinend die Augen gerieben,
und sah mich im Tunnel der Trostlosigkeiten,
und sah in der Ferne auch hellere Zeiten ...

Der Tunnel mag lang sein! Der Tunnel mag bangen.
Doch wenn wir dann endlich ins Helle gelangen,
nach all diesen finsteren, traurigen Schritten,
dann wird uns das Leben ein zweites Mal bitten ...


(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 14. Juli 2013

Rückfahrt ins Glück

Und so gehen unvermittelt
alle Uhren und Gedanken
rückwärts. Werde wachgerüttelt,
und mein Herz wird durchgeschüttelt,
denn die Träume sanken ...

Rückwärts muss das Auge schweifen,
wollte gern nach vorne sehen.
Schmerzen türmen sich und reifen.
Nach dem Schönen will ich greifen,
doch die schönen Dinge gehen ...

Rückwärts geht des Geistes Reise
durch Jahrzehnte, durch Momente.
Während ich im Leiden kreise,
spielt die Zeit in stiller Weise
zärtlich ihre Instrumente.

Der Gesang der alten Tage
schmerzt und heilt zu gleichen Teilen.
Eine bittersüße Klage,
die ich tief im Herzen trage.
Seele, du, wann wirst du heilen?


(c) Bettina Lichtner


Samstag, 13. Juli 2013

Die neue Stille

Ich liebte sie, die stillen Zeiten,
in der die Seele Kräfte fand,
und geistige Gelassenheiten
von aller Sorge mich entband'.

Die Stille doch, die fremde, neue,
die plötzlich in der Stube liegt,
ist keine mehr, der ich mich freue,
ist keine mehr, die mich vergnügt.

Es ist des Todes stille Stunde,
die alle Kräfte mit sich nimmt,
und mit der Traurigkeit im Bunde
ein klagevolles Lied anstimmt.

Die Sorgen kamen alle wieder
auf diesem stillen schweren Gang.
So ringt mich eine Stille nieder,
die stärkend einst im Leben klang ...


(c) Bettina Lichtner

Freitag, 12. Juli 2013

Mein Tröster

Hebt die Seele an zu klagen,
sich verzehrend nach den Tagen,
die vorüber - alle Zeit,
hält ein andrer Trost bereit.

Nimmt mich sanft an seine Seite,
und mein Leid (in ganzer Breite)
trägt er gar zur Hälfte mit.
Gut, dass jemand mit mir litt ....

Lässt mich meine Tränen weinen,
lässt Erinnerungen scheinen,
dass mir wieder wärmer wird,
und mein Geist nicht suchend irrt.

Meine Schmerzen darf ich schütten
in sein Herz und darf ihn bitten,
mich zu halten in der Not,
jenen, der mir Trost anbot.




(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 10. Juli 2013

Von außen nach innen



Du kamst der Zeit ja nicht abhanden,
denn weiter schlägt dein Herz in mir.
Und die Erinnerungen stranden
in meinem Geist und bleiben hier.

Du bist den Blicken nur entschwunden,
doch innendrin, ja innendrin,
da habe ich zu dir gefunden.
Wie glücklich ich darüber bin.

Zwar will dein Wort nicht mehr erklingen,
weil dir der Tod den Mund versperrt,
und doch hör' ich die Zunge singen,
wenn sich mein Ohr nach innen kehrt.

Da draußen bist du nicht zu sehen,
doch fühlen, fühlen kann ich dich.
Ich brauche nur hinein zu gehen
in meine Seele, in mein Ich.

Dort lebst und lachst und tanzt du weiter,
dort atmet, was uns gestern band.
Die Liebe baut uns eine Leiter,
die höher ist als jede Wand.

Die einfach alles überwindet!
Die jeden Schmerz beiseite schiebt!
Und wenn das Leid sich noch so windet:
Es ist besiegt, wenn man sich liebt ...



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 9. Juli 2013

Freigekämpft

Durch den härtesten Beton zeigt die Blume ihr Gesicht,
denn sie sehnt sich ach so sehr nach dem warmen Sonnenlicht.
Ganz geduldig und ganz still kroch sie aus der Schattenwelt.
Und sie fühlte sich geborgen unterm weiten Himmelszelt.

Dort im Finstren sah sie nie, welche Wunder Gott erschuf.
Und sie hörte unten nie jenen Nachtigallenruf.
Und sie spürte keine Freiheit, und sie fühlte sich beengt.
Deshalb hat sie sich so tapfer durchs Asphaltgebiet gezwängt.

Augenblicklich zog das Glück in die neugierige Brust.
Augenblicklich sog das Herz einen Atemzug der Lust.
Aus der Dunkelheit gekämpft! Welche Kraft und welcher Mut!
Was die Seele doch nicht alles für die Sonnenstrahlen tut ...


(c) Bettina Lichtner

Montag, 8. Juli 2013

Des Todes Wächter

Der Tod schickt seinen Wächter,
wann immer es ihm passt.
Und mitten im Gelächter
bricht er den Stammbaum-Ast.

Er wirft uns aus den Träumen.
Er wirft uns aus dem Satz.
Uns bleibt nur, ihn zu räumen -
den kleinen Lebensplatz.

Ein Neuer wird sich setzen
auf unsren freien Stuhl.
Dem rat' ich: "Nur nicht hetzen!
Bleib immer still und cool.

Bleib immerzu gelassen
und lieb so oft es geht.
Die Zeit lässt sich nicht fassen,
wie schnell ist es zu spät ...

Nur zu! Worauf noch warten?
Genieße deinen Lauf.
Sekunden nach dem Starten,
hört alles wieder auf ..."


(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 7. Juli 2013

Lageänderung

Wenn das Süße bitter schmeckt,
und das Salz die Wunde leckt,
Wolken vor der Sonne stehn,
Winde alle Glut verwehn,

wenn aus vorwärts rückwärts wird,
alles Glück zu Boden klirrt,
das WARUM zu Haupte kreist,
und die Hoffnung Mut beweist,

wenn der Schmerz an Macht gewinnt,
gar nichts mehr von vorn beginnt,
wenn die Augen Tränen spei'n,
trat der Tod zur Tür hinein ...



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 6. Juli 2013

Rückreise

Es wirft der Mond sein schales Licht
in dunkler Nacht, in dunkler Zeit,
aufs weinerliche Angesicht,
durchdringt die trübe Oberschicht
und zieht ins Herz der Traurigkeit.

Dort legt der Mond die Träume hin,
die einst das Herz ihm still geschickt.
Die Seele, die so hauchesdünn
vor Schmerzen ist, erahnt den Sinn
des Mondes, der die Wunden flickt.

Erinnern will der gute Mond
an Stunden, die dem Glück geweiht.
Der Traum, der jetzt im Herzen wohnt,
er hat zu träumen sich gelohnt!
Ich träumte ihn mit dir zur Seit'.

Wir schlenderten durchs finstre Tal,
an Sehnsucht voll, an Liebe reich,
und träumten ein ums andre Mal
im Mondenschein vom Zukunftsmahl.
Und unsre Kost war zart und weich.

Es war ein buntes schönes Ziel,
das wir uns träumend ausgedacht.
Ich hatte so ein Wohlgefühl.
Und plötzlich weht der Wind so kühl
und hat die Flamme ausgemacht.

Und es erlosch der Traum im Keim.
Lag auf der Zunge. Schwieg und fror.
Nun trägt der gute Mond ihn heim,
ins Herz, wo ich ihn weiterträum'.
Wie hatten doch noch so viel vor ....



(c) Bettina Lichtner



Freitag, 5. Juli 2013

Zentrumsnah

Bunte Bilder wurden grau.
Schöne Worte schweigen.
Laue Winde wehen rau.
Und der Glanz im Morgentau
will sich mir nicht zeigen.

Kitzelnd lockt ein Sonnenstrahl
meine trübe Seele.
Flüstert ihr: "Du hast die Wahl:
frohe Stunde oder Qual.
Was ich dir empfehle?

Grab' dich nicht in Trauer ein.
Nutz' den Rest der Jahre.
Lass den Schmerz nicht siegend sein.
Brich es auf, das Herz aus Stein!
Weinen? Gott bewahre!

Bist du auch untröstlich, weil
jemand dich verlassen:
denke an dein Seelenheil!
Zieh ihn raus, den Leidenspfeil.
Und dann? Treiben lassen ...

Der dir starb, er bleibt dir ja!
Näher als du dachtest.
Denk an ihn, und er ist da -
in der Mitte, zentrumsnah -
wenn du nur drauf achtest!

Brauchst ja deine Tränen nicht.
Brauchst nicht mehr zu weinen.
Das vermisste Angesicht
ist dein stetes Seelenlicht.
Brauchst jetzt nur zu scheinen ..."


(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 4. Juli 2013

Wie im Märchen

Trüg' ich Siebenmeilenstiefel, jene aus dem Märchenland,
wär' ich flugs zu dir gelaufen. Nähme deine kalte Hand,
wärmte sie an meinem Busen, küsste dir die Lippen wach.
Hauchte neue Lebenskräfte in die Brust, die ach so schwach ...

Würde dich zur Erde tragen und wir lebten so wie einst.
Seh' im Blick die Wünsche fliegen. Wüsste immer, was du meinst.
Ich erfüllte alle Träume, die dein Herz zu träumen wagt.
Keine Stunde würd' es geben, da der Kummer an dir nagt.

Fröhlich wären all die Zeiten, die ein zweites Mal geschenkt.
Worte voller Zärtlichkeiten! Keins dabei, das hasst und kränkt.
Meine Haut an deine drücken. Blut, das voller Neugier kocht.
Jeden Tag aufs Neue spüren, wie das Leben in uns pocht.

Früh bis spät die Nähe fühlen, die ich gar so lang vermisst.
Unter Sternen Ruhe tanken, bis die Sorge sich vergisst.
Von dem Mond Gefühle holen, die wir einstmals ihm gesandt.
Trüg' ich Siebenmeilenstiefel, jene aus dem Märchenland ....



(c) Bettina Lichtner



Mittwoch, 3. Juli 2013

Geheime Schriften

Abgelegt sind Zeit und Kleider.
Und mein Herz ist angefüllt
mit Erinnerung, denn leider
hat der Tod dich eingehüllt.

Und den Zauber alter Stunden
deckt fortan das Leichentuch.
Doch ich habe dich gefunden
überall im Lebensbuch.

Jedes Blatt ist vollgeschrieben
mit den Stunden deiner Zeit.
Wort für Wort ist mir geblieben,
mildert meine Traurigkeit.

Ist der Schmerz zu groß gewesen,
nahm ich jenes Buch zur Hand.
Hab' es auf- und abgelesen,
bis die Seele Ruhe fand.

In Erinnerung zu blättern
ist ein Strohhalm in der Not.
Will die Trauer mich zerschmettern,
ist das Buch mein Rettungsboot.

Trägt mich auf den Tränenmeeren,
hält mich fest im Sturm der Wut.
Kann dich schwerlich nur entbehren,
doch erinnern ..... tut so gut.

Und so schreibt mein Leben weiter
mir Kapitel in das Buch.
Ist mein treuer Wegbegleiter,
wenn ich Mut und Hoffnung such'.

Traurige und schöne Sätze
sind in jedem Buch notiert.
Ach, wir tragen solche Schätze
innendrin, dass uns nicht friert ....



(c) Bettina Lichtner




Dienstag, 2. Juli 2013

Wahre Freunde

Nichts kann wahre Freunde trennen.
Selbst im Tod lässt sich erkennen,
dass die Freundschaft ewig hält
und im Grabe nicht zerfällt.

Bist du, Freund, nun fortgeflogen,
weil 's der Herrgott so erwogen,
immer wirst du Freund mir sein.
Und ich bleib' auf ewig dein.

Warst der Beste unter allen!
Jede Stund' hat mir gefallen.
Welch ein guter Freund du bist ....
Keiner wird wie du vermisst.


(c) Bettina Lichtner

Montag, 1. Juli 2013

Darf ich bitten?

Ich tanze mit den Sternen und ich tanze mit dem Mond.
Ich tanze mit der Sonne, kein Planet bleibt mir verschont.
Ich tanze durch das ganze All, und müde werd' ich nie.
Und Eure tiefe Liebe ist die schönste Melodie.

Ihr habt mich nicht vergessen und ich spüre das genau.
Doch seh' ich auch die Tränen, wenn ich auf die Erde schau.
Seid unbesorgt. Schickt Liebe mir, damit ich tanzen kann.
Denn wenn Ihr an mich denkt, dann fühlt 's sich gar so herrlich an.

Ich fühle mich geborgen. Aus den Augen, doch im Sinn.
Ich fühle ja so deutlich, dass ich nicht verloren bin.
Ich tanz' mit Eurer Liebe und ich tanz in Eurem Herz'.
Kommt, tanzt mit mir und lacht und singt. Das lindert Euren Schmerz.


(c) Bettina Lichtner

Ziehende Sehnsucht

Ungebeten, ungeladen trat der Schmerz in meine Zeit.
Schlüpfte in mein Seelenkleid.
Machte sich dort lang und breit.
Richtete in meinem Herzen sich ein Bett der Ewigkeit.

Trank von meinen Tränenströmen, bis die Augen leer geweint.
Hat sich mit dem Geist vereint.
Die Gedanken eng umzäunt.
War sogleich der unbeschwerten Freude wohl der größte Feind.

Pflanzte eine Trauerweide in das leidende Gemüt.
Sang dazu ein bittres Lied.
Eine starke Sehnsucht flieht
hin zu dir ins Himmelblaue, wo sie vor den Sternen kniet.


(c) Bettina Lichtner