Und die Tränen laufen runter.
Ach, das Herz liegt mir so schwer.
Doch die Kerze tänzelt munter
auf dem Grabe hin und her.
Lenkt mir die verweinten Blicke
auf ihr lebensfrohes Spiel,
und sie flüstert mir: "Ich schicke
Trost dir für dein Wohlgefühl.
Weißt du, wessen Hauch mich bittet,
dich aus deinem Tief zu zieh'n?
Hast ihm Tränen hier verschüttet
an des Kranzes welkem Grün.
Und nun flattert seine Seele
unsichtbar um meinen Docht.
Dass dich nicht die Sehnsucht quäle,
weil du ihn doch so gemocht ...
Still' die Tränen dir und wisse,
dass sein Atem uns umgibt.
Fühlst du all die fernen Küsse,
die er dir vom Himmel gibt?"
(c) Bettina Lichtner