Montag, 19. November 2012

Carpe diem

Vom Lebensbaum, da pflückte ich
mir Tag um Tag um Tag.
Dass mir dabei die Zeit verstrich
und stundenweise von mir wich -
wie fern 's dem Auge lag ...

Ich kostete den Lebensbrei
und dachte nicht ans Aus.
Der Tode war mir einerlei.
Ich lebte ach so herrlich frei,
doch nun kehr' ich nach Haus.

Nach Haus zu Gott, wie einst auch du!
(Ob dich der Satz erschrak?)
Halt inne in dem schnellen Schuh
und gönn' dir eine Zeit der Ruh
und pflücke dir den Tag.



(c) Bettina Lichtner