Freitag, 30. November 2012

Leere Träume

Traumab- und -aufwärts such' ich dich,
doch du hältst dich versteckt.
Ich habe Angst und fürchte mich.
Der Schmerz hat mich bedeckt.

Er zieht vom Kopf mir bis zum Fuß,
und lässt nicht von mir los.
So schick' mir doch den Abendgruß!
"Mein Gott! Was mach' ich bloß??

Was mach' ich nur, wenn er 's nicht hört
da oben - weit von mir?
Die Übertragung ist gestört.
Ob ich ihn nun verlier'?

So sag' doch, Gott! Mein Traum bleibt leer!
Wird er je bei mir sein?"
Und Gott sprach: "Ach, was willst du mehr?
Er wohnt im Herzen dein!!"


(c) Bettina Lichtner

Funken der Liebe

Auf einmal

schob sich der Schatten des Todes

vor das Licht des Lebens

und löschte es aus!

Doch es bleiben

Funken der  Erinnerung  an dich,

die für immer

in unseren Herzen

brennen ...



(c) Bettina Lichtner

Er vergisst niemanden

Jeder wird ihn spüren.

Er wird auch dich berühren.

Er wird dich nicht vergessen.

Er ist von dir besessen.

Und fliehen kannst du nicht.

Er hält, was er verspricht.

Er bringt dich aus dem Lot:

der Tod.



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 29. November 2012

Falsche Richtung

Wir hatten noch

Träume und Wünsche und Pläne.

Wir wollten gemeinsam

nochmal richtig durchstarten.

Doch auf einmal

hast du ein Ziel erreicht,

das noch gar nicht

in Sicht war.



(c) Bettina Lichtner

Unerfüllt

Mein Herz hält deine Seele warm,

mein Kopf bewahrt dein Bild.


Mein Dasein ohne dich ist arm,


mein Leben unerfüllt ...



(c) Bettina Lichtner

Der letzte Gedanke

Weißt du, was ich wissen möchte?
Ob es einem Glück einbrächte,
könnte man von all den Toten
das aus ihrem Geist ausbooten,
was sie so als letztes dachten.
Ob dann Himmel abwärts krachten?

War'n 's Gedanken, die von Werte?
Worte gar, die man nie hörte?
Worte, die vom Hass durchlöchert?
Worte, die neu aufgefächert?
Worte, die man gern noch spräche,
wenn man aus dem Grabe bräche?

Würd' den Lebenden gefallen,
wenn da grabseits Worte schallen,
die zuletzt im Kopfe weilten,
eh sie in den Himmel eilten?
Was nur dachten die Verwandten,
unsre Freunde und Bekannten?

War'n es Worte voller Flehen?
Worte, die in Tränen stehen?
Worte, die man sonst verschwiegen?
Würde man am Schluss gar lügen,
nur um die, die trauernd wachen,
nicht noch trauernder zu machen?

Ach, ich wüsste 's nur zu gerne!
Ruft 's mir doch, Ihr schönen Sterne!
Was nur war'n es für Gedanken
hinter den verschlossnen Schranken?
Leider wird man nie erfahren,
was die letzten Worte waren.

Worte, die den Geiste droschen,
als die Lichter leis' erloschen.
Schade, alle fortgeschwommen.
Alle mit ins Grab genommen.
Wie viel der ins Grab Gebrachten
wohl noch an die Liebe dachten?



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 28. November 2012

Frommer Wunsch

Wenn ich ein Englein wär',
und auch zwei Flügel hätt',
flög' ich zu dir.

Weil 's aber nicht kann sein,
weil 's aber nicht kann sein,
bleib' ich noch hier ...



(c) Bettina Lichtner

Es löst sich auf

Als ich nicht mehr weiter wusste,
nicht mehr aus und nicht mehr ein,
als ich schmerzlich fühlen musste,
nichts wird mehr wie gestern sein,
trat aus einem Schummerlichte
so ein zartes Wesen her,
streichelte mir das Gesichte,
flüsterte: "Nimm 's nicht so schwer!
Gib mir was von deinem Leiden,
dass ich 's mit dir tragen kann.
Eines Tags muss alles scheiden,
was sich jetzt noch lebend sann.
Lass mich deine Tränen trinken,
bis die Augen trocken sind.
Lass die Trauer niedersinken,
gib sie ganz und gar dem Wind.
Er wird sie in Luft auflösen,
und am Ende hast du Platz,
dort, wo einst dein Schmerz gewesen,
für der Liebe schönen Schatz ..."



(c) Bettina Lichtner

Rote Schlaufe

Also steh ich nun am Grabe,
und ich starre auf den Sand.
Alles, was ich bei mir habe,
ist ein Röslein in der Hand.

Ist ein bunt belebter Strand,
den ich in Gedanken laufe.
Um die Spuren, die ich fand,
bind' ich eine rote Schlaufe.

Trage sie zur Feuertaufe
dieser neuen Einsamkeit.
Wie ich mich zusammenraufe,
dass mein Mund nicht schmerzvoll schreit ...

Dass mir nicht das Herz verbleit
hier am Platz, wo alle enden.
Von der schönen Zeit zu zweit
bleibt das Röslein in den Händen ...



(c) Bettina Lichtner

Schön still

Lieber Gott, du sonst so Böser!
Heute kamst du als Erlöser,
und hast Schmerz und Leid beendet,
und das Dunkle fortgewendet.

Alle Qualen sind vergessen,
und ich frage mich indessen:
Ist die Seele nun zufrieden,
die so still von mir geschieden?

Du warst wahrlich ein Befreier.
Und du zogst den Lebensschleier
mit so liebgefüllten Händen,
dass es schön war, zu beenden ...



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 27. November 2012

Wenn & Wäre

Hätte doch und wäre nur,
wenn, wenn, wenn ..... zu spät!
Jemand stoppte deine Uhr.
Jemand zog dich aus der Spur
und hat sie verweht.

Könnte ich, ich will, ich muss,
möchte .... ach, vorbei.
Schick' dir einen Abschiedskuss,
und der ganze Tränenguss
würgt den Hilfeschrei.

Geh nicht, bleibe, warte doch,
bitte nicht ..... Adieu.
G'rade hielt ich deiner noch,
nun frisst mich das schwarze Loch,
und im Herz' fällt Schnee.

Hör doch, sprich, so schau zu mir,
sag' was ... aus, aus, aus.
Dass ich dich nun doch verlier,
schrieb das letzte Stück Papier.
Nun fliegst du hinaus ...



(c) Bettina Lichtner

Es ist soweit

Sommerblumen in den Auen
stehen ach so bunt gemischt.
Einmal noch der Schönheit schauen,
noch ein Blick zum Himmelblauen -
denn gleich ist es weggewischt.

Kinderlachen in den Gassen
klingt ja noch so unbeschwert.
Diesen Klang noch einmal fassen,
sich davon berauschen lassen -
denn gleich ist auch das zerstört.

Vogelflattern in den Ästen,
bald bin ich wie sie so frei.
Geb' noch einmal mich zum Besten,
zehre von den Stundenresten -
denn gleich ist der Flug vorbei.

Sonnenstrahlen auf den Haaren
wärmen nochmal meine Zeit.
Will gedanklich nochmal fahren
zu den durchgelebten Jahren -
nun Adé, es ist soweit ...



(c) Bettina Lichtner

Auf den Schwingen

Eine engelweiße Taube
breitet ihre Flügel aus.
Und ich folge ihr und glaube,
sie trägt deine Seel' nach Haus.

Und der Wind hält ihre Schwingen,
die so leise mir entflieh'n.
Sie wird dich nach oben bringen,
und dort wirst du weiterblüh'n.

Gurrend schaut sie in die Weite.
Ziel und Richtung fest im Blick.
Während ich des Weges schreite,
führt sie dich zum Stern zurück ...



(c) Bettina Lichtner

Zu sorglos

Wie sorglos

gehen wir im Leben mit den Sekunden um.

Wie oft

verändert  eine einzige kleine Sekunde  alles

was war

und  nimmt einem alles,

was man liebte.

Nur eine Sekunde

trennt

das Leben vom Tode.



(c) Bettina Lichtner

Montag, 26. November 2012

Abgetrennt

Oh, verzweifelt klingt mein Rufen:
"Lass mir doch den Liebsten mein!!!"
All die Träume, die wir schufen,
dürfen nicht verloren sein.

All die Pläne lauer Nächte,
ach, umsonst, umsonst erdacht.
Wenn dich jemand zu mir brächte,
mir hätt' gleich das Herz gelacht.

Will nicht glauben, was passierte,
dass so schnell das Ende kam.
Weiß nur, dass ich nichts mehr spürte,
seit Herr Gott dich von mir nahm.

Konnte er nicht vorher fragen,
ob ich mich schon trennen will?
"NEIN! NIEMALS!!", würd' ich ihm sagen.
Doch er nahm sich schnell und still.

Ich verlier' zu meinen Füßen
allen Halt und allen Stand.
Möcht' dich liebend nochmals grüßen.
Danke, dass ich dich gekannt ...



(c) Bettina Lichtner

Füllt den Kelch

Blieb ich auch nicht lang auf Erden,
seht, ich ließ Euch Spuren hier.
Ihr sollt wieder hoffend werden,
denn es bleibt so viel von mir.

Spuren, die im Leben keiner
so wie jetzt betrachtet hat.
Sie erinnern Euch nun meiner.
Trinkt Euch an Gedanken satt!

Füllt den Kelch Euch mit den Stunden,
die wir einst in Freud' verbracht.
Löscht damit die vielen Wunden,
und vertreibt des Schmerzes Macht!

Auf, genießt den Trunk der Zeiten.
Lasst ihn Euch im Herz' zergeh'n.
Immer soll der Sinn Euch leiten
zu den Jahren, die so schön ...



(c) Bettina Lichtner

Ein hartes Los

G'rad den Ankerplatz gefunden
in des Lebens weitem Meer,
und die Seele festgebunden,
um die Liebe zu erkunden,
und schon liegt dein Boot so leer.

Denn des Todes mächt'ge Welle
riss dich fort - so mittendrin.
Und ich trete auf der Stelle.
Wieso kam er auf die Schnelle?
Hat nicht alles einen Sinn?

Deine Segel, weiß im Winde,
eben erst war'n sie gehisst.
Und schon bist du Gottes Kinde,
und ich suche tausend Gründe,
weil du nicht mehr bei mir bist.

Ich versteh' nicht diese Eile.
Ich versteh' nicht diesen Tod.
Und ich drohe ihm mit Keile,
dann jedoch, ja, dann verweile
weinend ich in meiner Not.

Eine ungeahnte Härte
nahm dich fort aus unsrem Schoß.
Ach, du treuer Weggefährte,
dass der Tod den Weg versperrte,
ist ein viel zu schweres Los ...



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 25. November 2012

Es ist okay

Salzig schmeckt der Tränenfluss,
den ich nun durchschwimmen muss,
doch da winkt mir deine Hand
vom entfernten Uferrand.

Und ich will zu dir, zu dir,
nur .... das Leben hält mich hier.
Und du rufst: "So lass dir Zeit!
Ist noch früh genug soweit."

Und die Strömung treibt mich fort.
Eines Tages bin ich dort.
Und du flüsterst: "Ist okay!
Nun verlass den Tränensee ..."



(c) Bettina Lichtner

Die neue Saat

Flieh, so flieh, verdammter Kummer!
Ich will nicht vor deiner knien.
Liege hier im Trauerschlummer.
Möchte endlich wieder blüh'n!

Warum drückst du mich zu Boden?
Litt ich nicht schon lang' genug?
Möcht' den Tränenacker roden
mit der Liebe kräft'gem Pflug.

Möchte neue Hoffnung säen,
dass die Freude wieder wächst.
Und ich möchte bittend flehen,
dass du dich mit Staub bedeckst ...



(c) Bettina Lichtner

Dahinter

Hinterm bunten Regenbogen
sitzt dein Herz und singt ein Lied.
Kam ein Vöglein mir geflogen,
das des Liedes Wort verriet.

Zwitscherte mit frohem Willen,
dass mir gleich zum Lächeln war.
Konnte meine Tränen stillen,
sah dich plötzlich ach so klar.

Hörte deine Stimme sprechen
aus dem sachten Vogelklang:
Nicht soll mir das Herz zerbrechen,
weil das Leid nach dorthin drang.

Plötzlich löste sich die Schale,
und die Hoffnung lag bereit.
Und ich stand in einem Saale
völliger Geborgenheit ...



(c) Bettina Lichtner

Da bin ich

Es ist so,

als würde ein guter Freund,

auf den man schon lange gewartet hat,

an die Tür klopfen und sagen:

"Da bin ich. Nun kannst du mir deine Last geben."



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 24. November 2012

Heart to Heart

Weißt du, dass ich ständig fluche?
Dass ich überall dich suche?
Doch ich kann dich nirgends sehen.
Ach, wie hilflos ist mein Drehen.

Rechts und links dreh ich die Blicke.
Und ich rufe und ich schicke
Richtung Himmel meine Schreie,
dass mich irgendwer befreie.

Plötzlich höre ich ganz leise
aus dem himmlischen Gehäuse
diese Worte, die sich prägen
in mein Herz und mich bewegen:

"Darfst nicht schreien, darfst nicht fluchen,
brauchst ja nimmermehr zu suchen.
Zieh' dir fort den Tränenschleier
und du siehst, was lieb und teuer.

Musst den Blick nach innen wenden,
und schon wird die Trauer enden,
weil dein Herz sich längst vermählte
mit dem Herz, das dir so fehlte ..."



(c) Bettina Lichtner

Leid-Ende

Mögest du nun frei von Leiden
dich der neuen Welt erfreu'n.
Will auch Trauer uns bekleiden,
unser Herz wird bei dir sein.

Und wir zünden tausend Kerzen,
die erinnernd deiner glüh'n.
Endlich darfst du ohne Schmerzen
in des Friedens Weite zieh'n.

Endlich wird dir neu geboren,
was ja nicht mehr möglich schien:
denn dein Lächeln ging verloren,
doch nun darf es neu erblüh'n.



(c) Bettina Lichtner

Wie ein Blitz

Hilf mir, Gott, ich weiß nicht weiter!
Alles scheint so ausweglos.
Plötzlich kam des Todes Reiter
und legt mir die Seele bloß.

Dieses schwarze Ungeheuer
kam so eiligst aus dem Nichts,
riss mit einem Fegefeuer
mir die Freude des Gesichts.

Dunkle Wolken. Tränenschauer.
Fort, hinfort ist der Moment,
fortgetrieben von der Trauer -
wenn ich 's doch verstehen könnt' ...



(c) Bettina Lichtner

Danke

Jede Sekunde,

jede Minute,

jeder Tag, jeder Monat, jedes Jahr,

jeder noch so kleine Augenblick

mir dir

war

ein

Geschenk ...



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 23. November 2012

Flugschüler

Fliege, fliege, liebstes Seelchen,
bist nun frei wie 's Vögelein.
Hell erklingt dein zartes Kehlchen,
könntest glatt ein Engel sein.

Darfst dich nun am Himmelblauen
und des Nachts der Sterne freu'n.
Eine Leiter möcht' ich bauen
und dir etwas näher sein.

Doch, was rede ich für Sachen!
Meine Flügel warten ja.
Gott lässt  mich noch weitermachen,
doch ich bin sekundennah ...



(c) Bettina Lichtner

Long way

Eine lange schöne Reise
hat ihr Ziel erreicht.
Und die Heimkehr war so leise,
und die Ankunft seicht.

Durch die reich gefüllten Tage
hat dich Gott gelenkt,
dass ich hier zu sagen wage:
du warst so beschenkt.

Alle Seiten voll geschrieben,
jede Stund' genutzt,
und sich selber treu geblieben,
jeden Streit gestutzt.

Weder Tag noch Nacht vergeudet,
stets ein netter Blick.
Freundlichkeit hat dich gekleidet.
nun gehst du zurück.

Unser Dank sei dir beschieden.
Niemand war wie du.
Ach, gegönnt sei dir der Frieden
und gegönnt die Ruh' ...



(c) Bettina Lichtner

Gebundene Liebe

Ich lege einen Blumenstrauß,
in den ich meine Liebe band,
auf deinen kalten Grabessand,
dann schaut es nicht so traurig aus.

Ein Bund aus Rot und Gelb und Grün
umrahmt den kalten Namensstein,
soll dir ein wenig Wärme sein,
und wird ein Weilchen weiterblüh'n.

Bis er sich schließlich welkend gibt,
verdorrt, vergilbt und ach so schwach.
Doch ewig hält dich blühend wach
das Herz, das dich so furchtbar liebt ...



(c) Bettina Lichtner

Juwelen

Das Leben

hängt

am seidenen Faden,

aber

die Liebe

am reißfesten Band ...



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 22. November 2012

Vergiss mein nicht

Es haucht zur Todesstunde
sein Mund: "Vergiss mein nicht!
Sonst leuchtete im Grunde
umsonst mein Lebenslicht.

Ach, flöge ich verloren
durchs weite Sternenreich,
als sei ich nie geboren -
es käm' dem Tode gleich.

Du sollst ins Wort mich binden,
wenn ich von Wert dir war,
dass wir uns wiederfinden
(wie wär' es wunderbar ...).

Ich möchte mit dir lachen,
mit dir des Weges zieh'n,
die Wärme dir entfachen,
wenn Eiskristalle blüh'n.

Die Augen will ich küssen,
wenn 's Tränchen überquillt.
Hat 's schmerzlich dich zerrissen,
so denke an mein Bild.

Web' mich in deinen Leibe
und lausch' in dich hinein.
Ich bleibe dir, ich bleibe!
Auf ewig bin ich dein ..."



(c) Bettina Lichtner

Lieber Gott, ...

Und des Kindes zartes Beten
steigt ganz sacht zum Himmel auf:
"Lieber Gott! Ich bin in Nöten!
Tränen nehmen ihren Lauf.

Opa ist davon geflogen,
und er ließ mich hier zurück.
Glaub, er hat mich angelogen,
denn der kurze Augenblick,

den er mir versprochen hatte,
dauert nun schon ziemlich lang.
Helfen wollt' er mir bei Mathe.
Ich vermisse seinen Klang ...

Sag mir mal, wann kommt er wieder?
Sag es mir in Ehrlichkeit!"
Und der Herrgott gab ihr wider:
"Er ist bei dir ..... alle Zeit."



(c) Bettina Lichtner

???

Darf ich ..... darf ich ..... fröhlich schauen
im Gewand des schwarzen Kleids?
Darf ich neue Wege bauen
im Bewusstsein allen Leids?

Darf ich auch mal Pause machen
von der schweren Trauerei?
Darf ich lächeln? Lauthals lachen?
Oder ist dann Schand' dabei?

Darf ich mal 'was andres tragen
als das finstre Drumherum?
Darf ich auch was andres fragen
als Warum, Warum, Warum?

Darf ich mich ein wenig lösen
aus dem Schmerz, der mich erdrückt?
"Darf ich" ..... ist so schwer gewesen.
Nichts davon ist mir geglückt.



(c) Bettina Lichtner

Irgendwann

Irgendwann muss jeder  Abschied  nehmen

von allem, was er liebte,

von aller Umwelt und Natur,

von allen Genüssen,

von allem, was ihn erfreute,

von der Sonne,

dem Mond,

den Sternen,

von dieser ganzen schönen Welt.

Jeder.

Irgendwann.



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 21. November 2012

Erntedank

Ein Schattengewächs
malt mir einen Klecks
ins sonst doch so frohe Gemüt.
Sekunde des Schrecks!
Geburt eines Flecks,
der fortan durchs Herze mir zieht.

Der Uhrzeiger hielt,
der Tod hat gezielt,
und fischte dich raus aus der Zeit.
G'rad eben gespielt,
das End' nicht gefühlt,
schon bist du so fern mir, so weit.

Ich kann 's nicht versteh'n.
Die Welt soll sich dreh'n
mit dir, wie sie 's gestern noch tat.
Die Winde verweh'n
den Schritt, den wir geh'n,
doch niemals verblüht deine Saat.

Ich steh' auf dem Feld,
das du einst bestellt,
und nasch' vom erinnernden Korn.
Und wenn 's dir gefällt
im himmlischen Zelt,
dann zieht 's mir den trauernden Dorn ...



(c) Bettina Lichtner

Gestern

Gestern gingen deine Füße
noch mit mir durchs Abendrot.
In der Nacht noch letzte Küsse,
und am Morgen warst du tot.

Gestern saßen wir gemütlich
noch im kleinen Dorf-Café.
Ahnte ich doch nur minütlich,
dass ich dich bald nie mehr seh' ...

Gestern hielten wir noch Händchen
wie 's verliebte junge Paar.
Und schon spielt der Tod sein Ständchen,
und im Herzen wird 's polar.

Gestern war die Welt noch heile.
Über Nacht ging sie zu Bruch.
Und nun sitze ich und feile
an dem rechten Trauerspruch ...



(c) Bettina Lichtner

And the winner is ...

Ich wollt' ihn verjagen, ich wollt' mich verstecken.
Ich hoffte so sehr, er würd' mich nicht entdecken.
Er zählte bis drei und dann hatte er mich,
so dass ich mich leis' aus dem Lebensraum schlich.

Mal schlug ich ihm Haken, dem Hasensprung ähnlich.
Mal gab ich mich säuselnd und bittend versöhnlich.
Doch ihm war es gleich, was auch immer ich tat.
Ich ahnte genau, dass er meiner sich naht.

Ich wollt' ihn vertreiben auf andre Planeten.
Ich schickte ihm Worte, die lebensfroh flehten.
Er stellte sich blind und dazu auch noch taub,
und übte sich weiter im plötzlichen Raub.

Er bleibt der Gewinner, ich kann es nicht ändern.
Der Tod ist der Herrscher von jedweden Ländern.
Ich geb' mich geschlagen und geb' mich ihm hin,
so dass ich nun Gast seines Todesreichs bin ...



(c) Bettina Lichtner

Ein ... aus

Das Leben mit dir

war

atemberaubend schön.

Wie gerne

würde ich mit dir

wieder

atemlos durch die Zeit fliegen,

aber

dein Atem

steht

still ...



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 20. November 2012

Denkt an mich

Lasst mich nicht raus aus der Welt der Gedanken.
Lasst mich nicht los, ach, ich bitte Euch sehr.
Möchte Euch blühen und wachsen und ranken,
dass ich ja nimmer vergessen Euch wär'.

Wahrt mich bei Tag und in nächtlichen Bildern.
Haltet mich bei Euch, wo immer Ihr seid.
Nie soll der geistige Garten verwildern.
Gießt meine Seele auch nach meiner Zeit.

Werft mich nicht fort wie gelesene Bücher,
schlug auch der Tod mir das Lebensbuch zu.
Wickelt mich ein in erinnernde Tücher.
DENKT: nur die Hülle begab sich zur Ruh!



(c) Bettina Lichtner

Drei Wünsche

Es legte sich ein Schatten auf die Brust - so schwer
und zog die Sonne in ein tiefes Loch.
Ach, wo nur, wo kommt jetzt das kleine Lichtlein her,
aus dem ich Liebe, Hoffnung, Kraft und Beistand zehr'?
Vielleicht, vielleicht erscheint es mir ja noch.

Die Last der Trauer drückt das Herz so schmerzend mir.
Es liegt so kalt mir wie ein grauer Stein,
dass ich ja gar nicht mehr des Lebens Freude spür',
und allen Halt und allen Mut und mich verlier'.
Ich möcht' so gern in deinen Armen sein.

Ich wage nicht zu lachen, seit der Tod dich stahl.
Und drumherum lebt alles so wie eh.
Im Traume sah ich neulich einen goldnen Saal,
dort tanzte ich mit dir ein allerletztes Mal.
Als ich erwachte, tat das Herz mir weh.

Hätt' ich doch nur noch einmal drei der Wünsche frei.
Als erstes wünschte ich mir dich zurück.
Dann wünscht' ich einen Trip zum Monde - nur wir zwei -,
zu guter Letzt, dass jeder Mensch unsterblich sei.
Ich wart' bis heute auf das Feen-Glück ...



(c) Bettina Lichtner

Kontaktaufnahme

"Hallo! Hallo? Stern an Erde!
Hört mich irgendwer?
Haltet ein, dass Ruhe werde!
Schenket mir Gehör!

Denkt doch nur, ich traf sie wieder,
die wir einst beweint.
Seelenschwestern, Seelenbrüder
sind mit mir vereint.

Alle Ahnen sind hier oben!
Hättet Ihr 's gedacht?
Möchte gar vor Freude toben!
(Hab' es auch gemacht ...)

Wir sind allesamt beflügelt,
und das Schönste ist,
dass uns keine Macht mehr zügelt
(wie sie Euch g'rad frisst ...)

Wir sind frei, frei, frei der Plagen,
stets an Eurer Seit'.
Glaubet mir, an allen Tagen
steh'n wir Euch bereit.

Fürchtet nicht des Todes Kommen.
Euer Stern ist nah.
Wird die Stunde Euch genommen,
wir sind wartend da ..."



(c) Bettina Lichtner

Du & Ich

Zu oft

siegt

das  ICH

in dieser Welt

und zu oft

wird das  WIR

vergessen.

Doch ohne

dein ICH

gibt es

kein WIR

mehr ...



(c) Bettina Lichtner

Montag, 19. November 2012

Rosenflehen

Es fleht die Rosenschöne
da auf dem Grabe mein
nach deiner kleinen Träne,
um blühend dir zu sein.

So fange doch beizeiten
des Auges nasses Gut,
und gieß die Traurigkeiten
zum armen Rosenhut.

Dass er nicht welkend leidet,
dass er bald voll und rot
das kleine Grab mir kleidet
als Sieg über den Tod.

So wein aufs Rosenstämmchen.
Benetz' sein trübes Blatt
mit deiner Sehnsucht Flämmchen,
dass es nicht mehr so matt ...



(c) Bettina Lichtner

Carpe diem

Vom Lebensbaum, da pflückte ich
mir Tag um Tag um Tag.
Dass mir dabei die Zeit verstrich
und stundenweise von mir wich -
wie fern 's dem Auge lag ...

Ich kostete den Lebensbrei
und dachte nicht ans Aus.
Der Tode war mir einerlei.
Ich lebte ach so herrlich frei,
doch nun kehr' ich nach Haus.

Nach Haus zu Gott, wie einst auch du!
(Ob dich der Satz erschrak?)
Halt inne in dem schnellen Schuh
und gönn' dir eine Zeit der Ruh
und pflücke dir den Tag.



(c) Bettina Lichtner

Verwahrte Träume

So vieles nicht mehr machen können,
was wir erträumt im Mondenschein.
Man wollte uns die Stund' nicht gönnen.
Oh Herr, so lass mich hoffend sein,

dass ich nicht in dem Schmerz ersaufe,
in dem ich so verloren treib'.
Ach, MUT, zu Hilfe, eile, laufe,
dass ich im Leid nicht stecken bleib'.

Der Mond verwahrt die Träumereien,
so dass sie ewig scheinend sind.
Ich werd' des Nachts mir Träume leihen,
bis ich dich darin wiederfind' ...



(c) Bettina Lichtner

Lebensstrophe

"Sag mir, wo das Leben ist.

Wo ist es geblieben?

Sag mir, wo das Leben ist.

Was ist nur gescheh'n?"




(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 18. November 2012

Kostümwechsel

Kurz war die Zeit, und der Tod ist so lang.
Kurz  nur, dass ich durch den Lebenskreis sprang.
Schon ist 's vorbei und ich lebte so froh.
Nun bin ich irgend- und bin nirgendwo.

Süßeste Stunde, nun bist du entfloh'n.
Warst zwar begrenzt, doch so reich mir an Lohn,
samt deinem Kusse, der mich so betört.
Kostbare Freude von bleibendem Wert.

Trugen die Füße mich einst durch die Welt,
trag' ich nun Flügel, ach, wie 's mir gefällt.
Unsichtbar flieg ich durch Raum und durch Zeit.
Bin jetzt als Engel dir ewig zur Seit'.



(c) Bettina Lichtner

Neu geboren

Was sind das für Tränen? Vergießet sie nicht!
Bin ich auch den Augen verloren,
so schaut Euch in anderer Form mein Gesicht.
Ich werde ja stetig geboren.

Geboren im Herzen, das liebend mich fing.
Geboren als Atem des Windes.
Geboren als Vogel, so dass ich Euch sing'.
Geboren im Lachen des Kindes.

Geboren als Falter, so flatter ich frei.
Geboren in träumenden Worten.
Geboren im weckenden Hahnengeschrei.
Geboren in geistigen Orten.

Geboren im Lied, das dem Munde entspringt.
Geboren im Rufen der Möwen.
Geboren im Baum, der den Regentropf' trinkt.
Geboren im Brüllen des Löwen.

Geboren, wo immer Ihr meiner gedenkt.
Seid wachsam, so könnt Ihr mich finden.
Wenn Ihr statt der Tränen ein Lächeln mir schenkt,
es würd' uns viel stärker verbinden ...


(c) Bettina Lichtner

Zarte Knospen

Wie verwelktes Laub
fiel die letzte Stunde
in den Erdenstaub
auf den kühlen Grunde.

Und des Windes Stoß
hat sie fortgetragen
in den Himmelsschoß
fern von allen Plagen.

Nun schaut sie zu mir,
und ich schau mit Liebe.
Durch des Herzens Tür
wachsen neue Triebe.

Knospen, frisch und jung,
wollen sich entfalten
als Erinnerung
und ich lass sie walten ...



(c) Bettina Lichtner

Geistesblitz

"Denk  e i n m a l

auch an mich",

sprach der Tod,

"dann würdest du 

e n d l i c h

anfangen,

zu leben."



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 17. November 2012

Adé

Ich halte dich in meinem Arm.
Gleich wird die Seele fliegen.
Die letzten Worte sind so warm,
so prall gefüllt mit Lieb' und Charme
und fern von allen Lügen.

Ich seh' mit dir zum Fenster raus.
Die Wolken zieh'n vorüber.
Die Kraft verlässt dein krankes Haus.
Du atmest langsam ein und aus,
und ich kühl dir dein Fieber.

Ich streichle deine schwache Hand
und spür ein letztes Drücken.
Nun wanderst du ins Sternenland.
Ich schieb' die Tränen an den Rand,
die sich zu weinen schicken.

Ich hauche einen zarten Kuss
auf deine kalte Wange.
Ich wusste, dass es kommen muss.
Es war ja so ein schöner Schluss,
und mir war gar nicht bange.

Ich decke deinen Körper zu
und schließ' die Fensterläden.
Adé, Adé, nun hast du Ruh',
du ach so tapfre Seele, du.
Die Liebe spinnt die Fäden ...



(c) Bettina Lichtner

Kreuzfahrt

Da sitzen wir alle in einem Boot,

und treiben auf dem  Fluss des Lebens,

mal im Sturme,

mal im Seichten,

ankern mal außen,

selten mal innen,

und fahren

u n a u f h a l t s a m

dem Kreuz

entgegen.



(c) Bettina Lichtner

Wechselkurs

Unbeschwerte schöne Zeit

wechselte ihr buntes Kleid,

brachte mir das finstre Leid.

Und das Schöne liegt so weit.

Und das Schöne lag so breit.

Und das schöne Stück zu zweit

und die schöne Herrlichkeit,

Schönheit der Vergangenheit

füllt' die Stund' der Einsamkeit,

und die Träne fließt so weit.

Und die Trauer macht sich breit,

und hat mir das Glück entzweit

samt der schönen Herrlichkeit ...



(c) Bettina Lichtner

Warum?

Eben saßen wir beisammen,

schmiedeten am Urlaubsplan.

Und schon breche ich zusammen,

und das Herz fährt Achterbahn.

Heitrer Himmel, güt'ger Vater!

WARUM JETZT, warum so schnell?

Schick' mir Engel als Berater

und erklär' mir auf der Stell':

WARUM  setzt

du 's Ende  JETZT???



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 16. November 2012

Seilschaften

Ein Flügelschlag - ach, wenn ich 's könnt'!
Ich flög' sofort nach oben.
Was gäbe ich für den Moment!
Der Tod hat unsre Zeit getrennt,
doch ich hab' dich verwoben.

Ich strickte dich ins Stundenkleid,
und band dich in die  Seele.
Ich nähte dich in Lieblichkeit
in Zukunft und Vergangenheit
und in des Herzens Höhle.

Ich flechte einen Zopf zum Stern
und kletter' dir entgegen.
Ich sticke um des Geistes Kern
die Stimme dein und kann dich hör'n
auf allen meinen Wegen.

Ich hab' ein dickes Seil gedreht,
und nimmer wird 's mir reißen!
Das Wort, das drauf geschrieben steht,
und das ja nie verloren geht,
wird ewig LIEBE heißen ...



(c) Bettina Lichtner

Kurzbesuch

Es ist ja doch nur

eine  kurze Reise  hier,

eine Stippvisite,

ein kurzes Hallo.

Wir kehren

nach kurzem Einatmen aller weltlichen Dinge

wieder zurück

in die  Ewigkeit.



(c) Bettina Lichtner

Es tut weh

Nun, Gevatter Tod? Zufrieden?
Hast ja nun dein Ziel erreicht!
Hast mir Traurigkeit beschieden,
machst es wahrlich dir zu leicht!

Kommst so heimlich angeschlichen,
und dann springst du einen an,
und schon ist die Freud' gewichen,
denn du schnappst dir jedermann.

Fragst ja nicht, ob 's g'rade passend.
Kommst und nimmst und dann Adé.
Manchmal bin ich deiner hassend,
denn du tust so richtig weh ...



(c) Bettina Lichtner

Hätt' ich 's geahnt ...

Hätte ich doch nur geahnt,

dass der Tod sich schon anbahnt,

hätte ich doch nur gewusst,

dass du jetzt schon gehen musst,

ach, ich hätte jede Stunde,

jede wertvolle Sekunde

nur mit dir allein verbracht

und die Nacht zum Tag gemacht.

Nun jedoch ist es zu spät.

Alle Träume ..... fortgeweht.



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 15. November 2012

Spuren im Raum

Im Raum, den du vor kurzem noch
mit deinem Atem fülltest,
klafft nun ein immer leeres Loch,
seit du dich sterbend hülltest.

Ich geh' im Zimmer ab und auf,
und fühl' dich mit mir schweben.
Es finden Spuren sich zuhauf,
von dir gelegt - g'rad eben.

Es liegt dein Duft im Bett und wacht.
Du hast ihn mir gelassen.
Das Foto da, das mir so lacht,
wird nimmer mir verblassen.

Die Kleidung will getragen sein
von dir, nur dir alleine.
Ich streiche übers Hosenbein,
doch Wärme spür' ich keine.

Dein Wecker schellt zur Morgenstund',
so wie er täglich schellte.
Doch du stehst nie mehr auf, ach ... und,
und mich zerfrisst die Kälte.



(c) Bettina Lichtner

Ewig verzweigt

Dass wir uns getroffen haben

in den Wirren, in den Massen,

in den so verzweigten Gassen -

hat sich in mein Herz gegraben.

Dass wir uns verloren haben

nach den Tagen, all den Nächten,

den verzweigten Wortgeflechten -

hat mein Herz gleich mit vergraben ...



(c) Bettina Lichtner

Usw.

Trauernd steh' ich morgens auf,
und der Tag nimmt seinen Lauf,
wie er es ja immer tut,
und mir rauscht die Tränenflut.

Trauernd geh' ich durch den Tag,
dem ich alle Freud' entsag',
der mich nicht mehr treiben kann,
und mein Lachen .... nicht gewann.

Trauernd lieg' ich in der Nacht,
wo ich wachend dir gedacht.
Trauernd steh' ich morgens auf,
und der Tag nimmt seinen Lauf ...



(c) Bettina Lichtner

Ticktack

Vor einer Sekunde

.... geboren,

.... gelacht,

.... geliebt,

.... gelebt,

.... gestorben.

Nur eine Sekunde

.... und alles war hier,

.... und alles ist fort.



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 14. November 2012

Abschiedsbrief

Ratlos liegt der Stift in meiner Hand,
und er sucht verzweifelt nach den letzten Sätzen,
bis mit blauer Tintenträne stand:
"Dieser Schmerz, der Schmerz will mir das Herz zerfetzen."

Und das weiße Blatt saugt mir das Leid
aus der Seele, die sich so in Trauer windet.
Wort für Wort hält wartend sich bereit,
bis es durch die Feder in die Freiheit findet.

Weinend zieht der Abschied durch den Brief,
will in Liebe dir mit jeder Zeile winken.
Es erwachte, was vor Kummer schlief,
und will tröstend in die Schriften mir versinken.

Auf dem g'rad so nackten Stück Papier
kleidet sich die Sehnsucht mit dem Hoffnungsschimmer,
dass ich deiner nimmer je verlier',
weiß ich doch, du bist ganz nah im nächsten Zimmer ...



(c) Bettina Lichtner

Ich musste ...

Deine Hand habe ich gehalten,

dir versucht,

Kraft und Mut zu geben, dich zu wärmen und dir Nähe zu schenken.

Und doch

musste ich dich loslassen,

weil Kraft und Mut dich verließen.

Zurück bleibt

die Wärme im Herzen

und

die Nähe der Erinnerung ...



(c) Bettina Lichtner

Zwiegespräch

"Bist du da?"
    "Ja, ja, hier drüben. Auf der andren Seite."
"Was? So nah?"
    "Na sicherlich. Nur eine Atemweite."

"Siehst du mich?"
    "Ich seh dich so, wie du auch mich betrachtest."
"Friert es dich?"
    "Mich fröstelt 's nur, wenn du nicht an mich dachtest."

"Komm zurück!"
    "Das kann ich nicht. Ich werd' hier auf dich warten."
"Ach, mein Glück ..."
    "Ich flieg' derweil als Schmetterling im Garten."

"Wie? Das geht?"
    "Na klar geht das. Ich kann mich jetzt verwandeln!"
"Mein Herz fleht ..."
    "Sei unbesorgt. Ich werd' dir tröstend handeln."

"Bin erfreut."
    "Das darfst du auch. Ich bleib' mit dir verbunden."
"Alle Zeit?"
    "Nun, immer dann, wenn mich dein Herz gefunden."



(c) Bettina Lichtner

Zu früh

Süßes Leben,

warst so schön.

Gerade eben

blieb ich steh'n,

um mich zu verlieben.

Bittres Ende,

kamst zu früh.

Kalte Hände.

Fort die Müh.

Wär' so gern geblieben.



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 13. November 2012

Das schönste Geschenk

Von allen Geschenken im Laufe der Zeit
war eines, nur eines von kostbarer Freud'.
Nur eins war von Fülle, nur eins mir von Wert,
nur eins hat den Reichtum der Stunde gelehrt.

Kein andres nahm je mir das Herz in Beschlag
und war mir willkommen an jedwedem Tag.
Nicht eins war mir gülden und silbern zugleich.
Nur eines allein machte reicher als reich.

Hat Wurzeln geschlagen und Liebe gesät,
und blüht in der Seele von früh mir bis spät.
Ich ernte erinnernd die geistige Frucht
und schlage den lähmenden Schmerz in die Flucht.

Von allen Geschenken im Laufe der Zeit,
warst du nur allein mir von kostbarer Freud'.
Dass ich deiner hatte, welch bleibender Wert!
Du hast mich den Reichtum des Lebens gelehrt.


(c) Bettina Lichtner

Was vorbei ist, bleibt

Mit dir zu träumen,

mit dir in Erinnerungen zu schwelgen -

alles vorbei.

Von dir zu träumen,

von dir in meinen Erinnerungen zu schwelgen -

ist nun alles,

was mir bleibt ...



(c) Bettina Lichtner

SMS zum Himmel

Ich stelle dir aufs Fensterbrett
ein' Kuss im Flammenkleid.
Und hätt' der Herrgott Internet
in seiner großen Himmelsstätt',
ich schrieb' von Zeit zu Zeit.

Ich schickte eine E-Mail dir
und rief dich an per Skype.
Es käme Brief um Brief von mir.
"Komm wieder her, du fehlst mir hier!",
wär 's Wort, das ich dir schreib.

Und hättest du ein Handy gar,
flög' eine SMS
hinauf zur großen Sternenschar.
In meiner Botschaft stünde klar,
dass ich dich nie vergess' ...



(c) Bettina Lichtner

Nur er

Der Tod - so oft verdrängt.

Er ist doch immer hier.

Er, der die Zeit einengt,

steht ständig vor der Tür.

Wir wollen ihn nicht sehen

und stellen uns gar stur,

doch müssen wir verstehen:

es ist der Tod ja nur ...



(c) Bettina Lichtner

Montag, 12. November 2012

Geteiltes Leid

Tag für Tag geht mir vorüber,
ohne dass du bei mir bist.
Und im Herz' geht's drunt' und drüber,
weil es dich so arg vermisst.

Nacht um Nacht lieg' ich alleine.
Und du fehlst mir ach so sehr.
Friere, sehne mich und weine,
denn du kommst ja nimmermehr.

Stund' für Stund' verrinnt wie immer,
und die Uhr tickt ohne Ruh'.
Auf der Seele liegt ein Schimmer
und sperrt mir die Wege  zu.

Weg um Weg bin ich gegangen,
doch ich fand dich einfach nicht.
War in meinem Schmerz gefangen,
und der Schmerz bekam Gewicht.

Schwer so schwer war 's, ihn zu tragen,
doch dann sprach ein Engel mir:
"Brauchst nicht mehr allein zu klagen.
Ich bin da und wein' mit dir ..."



(c) Bettina Lichtner

Weinet nicht ...

So weinet nicht, weil ich gegangen,

der Schmerz, der Schmerz raubt Energie.

Die Trauer hält das Herz gefangen.

Wie soll sie ach nur schwinden? Wie?

Ich wünscht', Ihr würdet wieder lachen,

weil ich ein Teil des Weges war.

Denkt an die ganzen schönen Sachen,

schon ist die Trauer nicht mehr da.



(c) Bettina Lichtner

Ein Lächeln

Weißt du, was im Geist mir schwebt?
Und dort immer weiterlebt?
Ach, es ist dein Lächeln ja.
Ewig bleibt das Bild mir nah.

Lächelst du, so lächel' ich,
und die Herzen binden sich,
so, als sei dein Vis-à-Vis
ein Geschenk, das Gott mir lieh.

Streicheln möcht' ich dein Gesicht,
das so lächelnd zu mir spricht:
"Trag' mein Lächeln in die Welt,
dass es mich am Leben hält ..."



(c) Bettina Lichtner

Es blieb so vieles liegen

Es bleibt das Ungesagte

der vielen Lebensstunden.

Es bleiben nie genannte Wunden.

Es bleibt das Ungefragte.

Blieb beim "durchs Leben fliegen"

liegen ...




(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 11. November 2012

Geborgen

Lasse mich erinnernd fallen
in das Netz, das du gewebt,
in die Stund', die du gelebt.
Lass' die Zeiten widerhallen.

Fühle mich samt Last getragen,
dass ich keine Angst mehr kenn',
und nicht mehr verloren renn'
durch den Schmerz an dunklen Tagen.

Weiß mich ja so sanft gehalten,
wenn das Leid mich übermannt.
Denn ich spür', in Gottes Hand
darf ich leidend mich entfalten.



(c) Bettina Lichtner

Überall

Überall kann ich dich finden
rechts und links der Zeiten.
Nie werd' ich der Spur erblinden,
mich in deinen Schritten winden,
die mich stets begleiten.

Überall kann ich dich fühlen,
bleibst du auch verborgen.
Und mein Herz will mit dir spielen,
und die Trauer mich zerwühlen,
gestern, heute, morgen.

Überall kann ich dich sehen
mit geschoss'nen Lidern.
Lass die Uhren rückwärts gehen,
uns noch einmal lachend drehen
zu den schönen Liedern.

Überall kann ich dich hören
durch das Wort der Liebe.
Will der Schmerz die Seele schweren,
werd' ich hörend in mich kehren,
dass er schweigend bliebe.

Überall steh'n Wege offen,
die mich zu dir führen.
Hab' dich überall getroffen.
Überall war dieses Hoffen,
dich ganz nah zu spüren.



(c) Bettina Lichtner

So unendlich

Die Vergangenheit

mit dir

war so unendlich schön.

Die Gegenwart

ohne dich

ist so unendlich traurig.

Und in der Zukunft

wirst du mir

so unendlich fehlen ...



(c) Bettina Lichtner

You are my sunshine

Ich habe dir einst das Leben geschenkt.

Du warst mein Sonnenschein.

Ich habe dich durch die Bahnen gelenkt.

Du warst mein Sonnenschein.

Ich habe die Tränen dir weggeküsst.

Du warst mein Sonnenschein.

Ich hab dir gesagt, was du für mich bist.

Du warst mein Sonnenschein.

Ich hab deine ersten Worte gehört.

Ach, du  mein Sonnenschein.

Nun ist das alles für immer zerstört.

Mein liebster Sonnenschein.

Ich habe dein kaltes Händchen gehalten.

Mein armer Sonnenschein.

Muss ohne dich nun mein Leben gestalten.

Du bleibst mein Sonnenschein.



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 10. November 2012

So oft

So lass ich dich mit Wehmut frei.
Du hast so lang gelitten.
Schon fliegt ein Engelein herbei
und flüstert: "Darf ich bitten?"

Er fasste dich so sachte an,
als seist du gar zerbrechlich.
Dann flog er mit dir himmelan,
und ich zerbrach so schwächlich.

Ich hatte ach so oft, so oft
an deiner Seit' gebetet,
und immerzu gefleht, gehofft,
dass sich der Tod verspätet.

Doch klopfte er so pünktlich hier,
dass kein Adieu mehr möglich.
Nun nimmt der Engel dich von mir.
Ich liebe dich .... unsäglich!



(c) Bettina Lichtner

Allumfassend

Ein ewiges Kommen und Gehen,

sich trennen und wiedersehen,

begegnen, verlassen,

lieben und hassen,

weinen und freuen,

wagen, bereuen,

und sterben eben:

das alles ist LEBEN.



(c) Bettina Lichtner

Ich halte dich

In der einen Hand

halte ich den Schatz der Erinnerung,

und in der anderen

dein Bild,

und ich werde

meine Hände öffnen

und beides der Trauer zeigen,

damit sie endlich aus meinem Herz

verschwindet,

denn sie wird machtlos sein

gegen das Unschätzbare ...



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 9. November 2012

Etwas bleibt

Dunkelheit, wohin ich blicke.
Dunkel. Dunkler geht es kaum.
Um mich lauter Scherbenstücke.
Wenn ich sie zusammenflicke,
ist da so ein Zwischenraum.

Ist da diese leere Ecke,
die sich nicht mehr füllen lässt.
Als ich mich darin verstecke,
suchend zu den Seiten strecke,
find' ich plötzlich einen Rest.

Einen letzten Gruß im Geiste.
Kostbar wie ein Diamant.
Als die Seele heimwärts reiste,
und der Tod die Stund' vereiste,
blieb mir doch der Liebe Band.

Dieses Band hab ich gefunden.
Diese Liebe, die nichts trennt.
Scherben blieben, Scherbenwunden.
Fortgerissene Sekunden.
Du bist tot, die Liebe brennt ...



(c) Bettina Lichtner

Zu Gast

Wir sollten

den Tod immerzu einladen

in unsere Gedanken,

denn er wird uns zeigen,

wie kostbar

der Augenblick ist.

Er ist ein Freund,

der uns das Leben

schöner machen möchte

und uns lehren will,

es bewusst zu leben.

Mehr möchte er gar nicht.



(c) Bettina Lichtner

Es tropft eine Träne

Tropfen, die dem Regen gleichen,

die sich aus den Augen schleichen,

wenn die Seele Trauer trägt,

und der Schmerz den Fluss bewegt,

diese Tropfen, die ich meine,

sind die Tränen, die ich weine,

weil du nie mehr wiederkehrst

und ab jetzt dem Tod gehörst ...



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 8. November 2012

Ein kleines Licht

Mühsam kämpft ein Sonnenstrahl

sich durchs dichte Tränental.

Will erhellen meine Seele,

will nicht mehr, dass ich mich quäle,

doch ich bin vor Trauer blind,

seh' nicht, wo die Lichter sind,

weil die Dunkelheit mich frisst,

seit du fortgegangen bist ...



(c) Bettina Lichtner

Wendemanöver

Durch die Sanduhr rieselt leise

unser aller Lebenszeit.

Jedes Korn - auf seine Weise,

zeigt uns die Vergänglichkeit.

Deine Reise war zu Ende,

eh das letzte Sandkorn fiel.

Es war eine harte Wende

lange vor dem Lebensziel ...




(c) Bettina Lichtner

Ich höre dich

Ich hab' mich in der Zeit verirrt,
sie wird mein Labyrinth.
G'rad habe ich dich noch gehört,
schon bin ich einsam und verwirrt
wie 's mutterlose Kind.

Ich suche dich zu jeder Seit',
von Nord, nach Süd und Ost,
und westwärts auch, jedoch die Zeit,
sie zwängt mich in ein schwarzes Kleid,
und mich umfasst der Frost.

Schon wandle ich im Trauerhemd,
und meine Seele schreit.
Ich bin mir selber gar so fremd.
Ach, wie verzweifelt, ängstlich stemmt
das Herz sich gegen 's Leid.

Wo just die Rose blühend stand,
liegt nun ein welkes Blatt.
Es lag allein in Gottes Hand,
dass er, was uns dereinst verband,
so jäh zerrissen hat.

Die Stimme, die mir eben sprach,
verstummte mit Gewalt.
Noch klingt sie mir im Geiste nach.
Wenn auch der Tod den Klang zerbrach,
sie hallt und hallt und hallt ...


(c) Bettina Lichtner

Gesprengter Schmerz

Der Schmerz, der Schmerz hält mich umschlungen,
und mag nicht von mir scheiden.
Er ist mir in die Brust gedrungen,
und lässt das Herz mir leiden.

Ich flehe ihm, er möge ziehen
aus meines Leibes Hülle,
damit mir die Gedanken blühen
in meines Geistes Stille.

Und endlich löst er seine Zangen
in meinen innren Räumen.
Als mir des Schmerzes Stricke sprangen,
da war ich frei zum Träumen ...



(c) Bettina Lichtner

Ein treuer Freund

Der Tod, mein liebes Kind,

der Tod ist wie der Wind.

Du kannst ihn niemals sehen,

und doch spürst du sein Wehen.

Er streichelt dir das Haar,

und du denkst: "Sonderbar,

er kennt mich schon so gut,

wie 's sonst ein Freund nur tut ..."



(c) Bettina Lichtner

Alles gäb' ich her

Könnte ich dir doch

noch einmal in die Augen sehen,

noch einmal deine Haut berühren,

und noch einmal deine Nähe spüren ...

Ich gäbe alles

für diesen einen Moment,

doch ich weiß,

es wird nie wieder sein.



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 7. November 2012

Du hast mein Wort!

Auf einmal hat die Dunkelheit
ihr Tuch um mich gezogen.
Und die verdrängte Ewigkeit
eröffnete die Tore weit,
und du bist fortgeflogen.

Der Sonne fiel ein Strahl hinab.
Das Finstere kam leise.
G'rad war ich froh, dass ich dich hab',
schon liegst du dort im kühlen Grab
inmitten deiner Reise.

Die Zeit fiel in Dornröschenschlaf.
Der Tag wollt' nimmer tagen.
Als dich Gevatter Tode traf,
da folgtest du ihm still und brav
und ohne ihn zu fragen.

Und seither hüllt die Nacht mich ein.
Allein die Träume fehlen.
Die Träume ...... sollten unsre sein,
nun lässt der Albtraum mich allein,
und ich muss Stunden zählen,

bis wir uns oben wiederseh'n.
Ich folge dir beizeiten.
Solange muss ich weitergeh'n,
doch ohne dich ist 's nicht mehr schön.
Ich fall' in Sehnlichkeiten.

'Ach, Herr, so leih doch Kräfte mir.
Ich drohe zu zerbrechen.
Ich bete inniglich zu dir,
lass mich nicht so verlassen hier.'
Da höre ich ihn sprechen:

"Ich bin bei dir! Du hast mein Wort!
Ich trage deine Schmerzen.
Den du vermisst, ist ja nicht fort.
Er wechselte den Erdenort
und wohnt dir jetzt im Herzen ..."



(c) Bettina Lichtner

Gepflanzte Liebe

Ich hab' mir alles konserviert,
dass es die Zeit nicht ausradiert,
den Duft der Haut, der Stimme Klang,
die vielen Träume - nächtelang.

Ich hab 's gepflanzt ins geist'ge Beet,
wo es in vollster Blüte steht,
das Lächeln zart, den lieben Blick,
fürwahr dein ganzes Bühnenstück.

Und wenn die Träne mich besiegt,
dann weiß ich, wo die Rettung liegt:
in der Erinn'rung buntem Strauß,
schon zieht die Traurigkeit hinaus ...



(c) Bettina Lichtner

Himmel voller Herzen

Du, liebes gutes Herz

bist nicht mehr auf Erden.

Ich schaue in den Himmel

und fühle dich dort oben.

So ist mein Herz

nicht mehr voller Trauer,

denn ein Himmel voller Herzen,

und deines mittendrin,

daran zu glauben,

macht mich glücklich.



(c) Bettina Lichtner

Tränen im Sand

Leise plätschern Trauerwogen

mir an mein zerriss'nes Herz.

Und wenn sie dann fortgezogen,

spür' ich diesen dumpfen Schmerz.

Wenn es kaum mehr zu ertragen,

zieht 's hinaus mich an den Strand.

Hier kann ich in Ruhe klagen.

Weine Tränen in den Sand.



(c) Bettina Lichtner

Ich denke still

Keiner hat gesagt, dass es so weh tun würde,

dich zu verlieren.

Keiner hat gesagt, dass diese Sehnsucht

mich so auffrisst.

Und keiner hat gesagt, dass die Trauer

mich so gefangen hält.

ES IST UNERTRÄGLICH ....

und doch halte ich es aus,

weil die Erinnerung an dich

mir die Kraft dazu gibt.



(c) Bettina Lichtner

Es fliegt ein Wort

Ich hätte dir viel öfter sagen müssen:
"Wie wunderbar, dass du geboren bist!"
Da wurdest du aus aller Zeit gerissen,
nun ist 's mein Wort, dass deiner suchend ist.

Es möcht' noch einmal dir das Ohr umschmeicheln.
Noch einmal sagen: "Du, ich hab' dich lieb ...".
Noch einmal wärmend dir die Seele streicheln.
Jedoch, zu spät. Oh Herr, oh Herr .... vergib.

So schick ich 's weinend mit dem lauen Winde
zu deinem Stern, wo immer er auch sei,
auf dass es dich im weiten Weltall finde,
und meine Sehnsucht leg' ich mit dabei.



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 6. November 2012

Tonfall

Leise spielt des Engels' Harfe
mir die tröstend' Melodei,
und der ach so messerscharfe
Schmerz geht langsam mir vorbei.

Lass' mich in die Töne fallen.
Möcht' davon getragen sein.
Jene, die durch Wolken schallen,
dringen in die Tiefe ein.

Lösen mir die bittren Taue,
die das Herz so würgend dreh'n.
Als ich in den Himmel schaue,
konnte ich dich lächeln seh'n ...



(c) Bettina Lichtner

Bewusst mit allen Sinnen

Die Augen öffnen,

das Leben sehen.

Die Hände öffnen,

das Leben spüren.

Die Ohren öffnen,

das Leben hören.

Den Mund öffnen,

das Leben schmecken.

Und plötzlich ....

alles schließen,

weil 's der Tod so will.



(c) Bettina Lichtner

Küsse des Himmels

Und die Tränen laufen runter.
Ach, das Herz liegt mir so schwer.
Doch die Kerze tänzelt munter
auf dem Grabe hin und her.

Lenkt mir die verweinten Blicke
auf ihr lebensfrohes Spiel,
und sie flüstert mir: "Ich schicke
Trost dir für dein Wohlgefühl.

Weißt du, wessen Hauch mich bittet,
dich aus deinem Tief zu zieh'n?
Hast ihm Tränen hier verschüttet
an des Kranzes welkem Grün.

Und nun flattert seine Seele
unsichtbar um meinen Docht.
Dass dich nicht die Sehnsucht quäle,
weil du ihn doch so gemocht ...

Still' die Tränen dir und wisse,
dass sein Atem uns umgibt.
Fühlst du all die fernen Küsse,
die er dir vom Himmel gibt?"



(c) Bettina Lichtner

Uhrzeigersinn

Könnten wir den Zeiger

zurückdrehen,

nur ein einziges Mal,

wir würden im schönsten Moment

die Uhr anhalten

und alle Zeit mit dir

bewusst genießen ...



(c) Bettina Lichtner

Ungezählte Schätze


Unzählige Schritte

                                sind wir gemeinsam gegangen.

Unzählige Spuren

                                hast du in uns hinterlassen.

Unzählige Erinnerungen

                                haben wir an dich.

Danke für all die

                                ungezählten Augenblicke,


die wir so unzählige Male mit dir teilen durften.



(c) Bettina Lichtner