Ich fühle ein leises Klingen und Singen
in meiner Seele als dächtest du mein,
als wolltest du tausend Grüße mir bringen
und trotz der Entfernung vereint mit mir sein.
Ich fühle ein leises Erschauern und Beben,
ein wonniges Fluten in seliger Lust,
ein inniges, zartes Gedankenverweben
und bin mir der treuesten Liebe bewußt.
Und wenn auch das Schicksal mit starken Gewalten
uns zwingt in ein schmerzliches, bitteres Joch,
so wird unsre Liebe doch niemals erkalten,
was heiß uns durchglühet, das bleibet uns doch.
© Elsbeth Ebertin (1880-1944)
