Freitag, 25. April 2014
Neue Richtung
Als wir noch am Anfang standen
unsrer Wege, ratlos, träumend,
als wir noch Gefallen fanden
an den Dingen, die da säumend,
ach, das war ein feines Leben.
Kribbelnd, neu und voller Freude.
Grüne Trauben an den Reben.
Bunte, weite Augenweide.
Dass auf diesen schönen Wegen
auch das Schicksal lauern würde,
war gedanklich nicht zugegen.
Weit entfernt schien diese Bürde.
Einer aber hat zu tragen
an dem Los, das ohne Worte
aus den wunderbaren Tagen
Nächte macht und kalte Orte.
Ich nun werd' begreifen müssen,
dass auch gute Zeiten scheiden.
Du liegst auf dem Sterbekissen.
Und wer übrig bleibt, muss leiden.
© Bettina Lichtner