Donnerstag, 12. September 2013

Späte Einsicht

So zieht das Leben unermüdlich
dem Ewigen entgegen.
Und wird am Ende still und friedlich
in Gottes Hand sich legen.

Gejagter war ich und auch Jäger.
Vom Zeitlichen getrieben.
Ein Pflichterfüller, Lastenträger ...
Doch, was ist mir geblieben?

Was blieb von all den Mondscheinträumen?
Was kam mir selbst zugute?
Ich kann es mir zusammenreimen
(und mir gefriert das Blute):

Vor lauter unnütz' Beutezügen
auf käufliche Gelüste,
ließ ich mich selbst am Wege liegen
(ganz unten auf der Liste).

Dem Gold- und Geldfieber verfallen,
vergaß ich glatt zu leben.
Der größte Fehler wohl von allen
war fremdbestimmtes Streben.

Zu spät kam Einsicht und Erwachen,
zu spät der Blick zur Seite.
Kein zweites Leben wird mir lachen,
zu blind fürs Hier und Heute ...


(c) Bettina Lichtner