Vorher nichts, nachher nichts, zwischendrin ein Wimpernschlag.
Vorher Nacht, nachher Nacht, und zur Abwechslung ein Tag.
So geht 's mir und auch dir - nach dem Tod ist vor dem Tod.
Zeugt man dich, bist auch du, fortan durch den Tod bedroht.
Bin ich tot - tausend Jahr' - weiß kein Mensch mehr, wer ich war.
Kannte mich selber nicht, eh die Mutter mich gebar.
Kurz die Zeit, die man lebt, wie ein Traum und wie ein Flug.
Gerade mal Zeit genug für die Lust am Atemzug.
Vorher schwarz, nachher schwarz, mittendrin ein bunter Strauß.
Pflück ihn ab, halt ihn fest, mache mir das Beste draus.
Geb' ihn ab (fällt mir schwer). Und schon ruft die Finsternis.
Eile nicht. Hasse nicht. Denn dein Ende ist gewiss ....
(c) Bettina Lichtner