So ist der Tod nun siegestrunken
auch in unser Haus gekehrt.
Hat dir freundlich zugewunken
und des Abschieds uns belehrt.
Bin ihm vor die Knie gesunken,
dass er auf mein Flehen hört:
"Nimm nicht, Tod, was ich so liebe.
Lass mir doch den Liebsten mein.
Wenn er mir noch lange bliebe,
würd' ich ach so dankbar sein,
dass ich mich in Demut übe -
und das schwör ich Stein auf Bein!
Alle Schätze, die ich habe,
geb' ich auf der Stelle dir.
Trag' ihn bitte nicht zu Grabe!
Lass ihn noch ein Weilchen hier.
Sonst wird er als Unglücksrabe
flattern dir durchs Gruftquartier."
Doch der Tod fing an zu lachen,
schüttelte sein Haupt und dann -
ohne sich noch Müh' zu machen,
eh ich mich so recht besann,
schlang er dich in seinen Rachen,
und hielt deine Stunde .... an.
(c) Bettina Lichtner