Ich versuche zu verstehen, was geschah, doch aber dann,
fängt die Seele unermüdlich immerzu zu weinen an.
Alles wirkt mir so befremdlich, und ich fühl' mich wie in Trance.
Was stabil war, flog von jetzt auf gleich aus jeglicher Balance.
"Lieber Gott, ich kann nicht glauben, dass es deine Handschrift trägt.
Dass dein Wirken gar so hart ist und die Sprache mir verschlägt.
Worin liegt denn nur der Sinn in diesem sinnlos frühen Tod?
Lieber Gott, ist das vielleicht das elfte heimliche Gebot?
Dich zu lieben und zu ehren fällt seit dieser Stunde schwer.
Ich zerbreche und ich weine mir die ganze Seele leer.
Steh' mir bei in diesen Zeiten, sonst ertrage ich sie nicht.
Schick durch das, was du verdunkelt, mir ein kleines bisschen Licht ..."
(c) Bettina Lichtner