Montag, 31. Dezember 2012

Zerschelltes Herz

Hab' in tausenden Gedanken
mir den Abschied vorgestellt,
aber als die Lichter sanken,
und die Augen Tränen tranken,
ist  mein Herz am Grab zerschellt.

Plötzlich lag es so zerbrochen,
und die Dunkelheit zog auf,
und die Trauer kam gekrochen,
und ein Engel hat gesprochen:
"Sieh, so ist des Lebens Lauf ..."

Meine Kräfte wollten schwinden,
jemand stützt den schwachen Stand.
Und in frühlingshaften Linden
will ein Specht den Stamm ergründen,
und dich trieb es aus dem Land.

Alles lebt, wie 's immer lebte,
nur dein Leben ist vorbei.
Dass es g'rad noch lebend bebte,
und so lebensfröhlich strebte,
ist dem Tode einerlei.

Heut' bist du es, der gegangen,
morgen ist es irgendwer.
Jeder wird zum Grab gelangen,
und auf Lindenbäumen sangen
mir die Vögel ihre Mär.


(c) Bettina Lichtner


Belauscht



Ich habe dem Leben gelauscht.

Nur kurz.

Doch innig.

Und, was ich hörte,

war süßlich und schön.

Nur den nahen Tod,

den hörte ich nicht.

Doch er belauschte mich

seit der ersten Sekunde .....


(c) Bettina Lichtner

Fahrgast



Die Lebensflamme brennt .....

Die Zeit, sie fliegt und rennt .....

Und, wer das Ende kennt,

kennt auch den Dirigent .....

Denn mit in unsrem Boot,

sitzt stets der treue ....... Tod.



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 30. Dezember 2012

Ein letzter Tanz

Wenn ein Lied erklingt, das dir gefallen,
schießen Tränen mir aus meinem Blick.
Wenn die Töne aus dem Äther schallen,
denk' ich sehnsuchtsvoll an dich zurück.

Und ich höre deine Stimme singen,
und ich sehe, wie du fröhlich tanzt,
doch das Lied wird ohne dich verklingen,
weil du 's nimmermehr vernehmen kannst.

Mein Gesang hebt an, sich zu entfalten,
und ich summe traurig vor mich hin.
Würden deine Arme mich jetzt halten,
würd' ich flüstern, dass ich glücklich bin.

Wie wir zwei uns in Gedanken drehen
zu den Klängen unsrer alten Zeit.
Ganz genau kann ich dich vor mir sehen,
und versinke in Vergangenheit.

Jedes Lied indes hat auch ein Ende,
doch sein Klang bringt dich zurück zu mir.
Faltest du im Grab nun deine Hände,
die Erinnerung bleibt tanzend hier ....


(c) Bettina Lichtner

Mein Leid



Du bist das Leben in mir,
du allein hältst mich hier,
bist der Hoffnung die Tür,
ich verzehr' mich nach dir .....
Du bist die Sehnsucht, die schreit,
bist die Träne im Leid,
bist der Herzschlag der Zeit.
Warum bist du so weit???
Du bist gestorben und ich
lebe nur noch durch dich.
"Lieber Gott, halte mich ......"
Jeder leidet für sich.



(c) Bettina Lichtner

Da ist noch Leben



Bleib' nicht stehen

an der Haltestelle der Traurigkeit!

Nimm die nächste Gelegenheit


zur Reise ins Innere

und wirf einen Blick

h i n t e r

deine Tränen.

Da ist noch Leben .....


(c) Bettina Lichtner

Samstag, 29. Dezember 2012

WIE ???

Stetig flammt gewaltbereit
mir der Schmerz der Traurigkeit.
Und mein Herz will nicht verstehen,
dass wir uns nie wiedersehen.

Glaubte ich, ich hätt 's geschafft,
schon entschwindet mir die Kraft,
die so mühselig gewonnen.
Und das Leid hat neu begonnen.

Neue Tränen, neu geweint.
Doch die Hoffnung wird mein Freund!
Wo ist dieses Tunnelende?
Dieses Licht und wo die Wende?

Dieser Tod ....... so sinnlos früh!
Wie soll ich 's verwinden? WIE ???
Sieht mich Gott nicht irrend rennen?
Warum musste er uns trennen?

Ach, es tut so furchtbar weh!
Doch egal, wie ich es dreh,
ich allein nur kann es schaffen,
mich aus diesem Tal zu raffen ....


(c) Bettina Lichtner

An alles was war




Wir denken an dich.

An alles, was war.

An all die Liebe und Güte,

die Wärme

und Geborgenheit

und wünschen dir,

dass all das für dich da oben

bereitsteht .....



(c) Bettina Lichtner

verwoben



ein kleines menschenleben

wird sich in die köpfe weben

derer, die es kannten

und beim namen nannten.

so sei 's auch mit meinem,

später auch mit deinem,

dann bleibt unvergessen,

was einst wert besessen .....



(c) bettina lichtner

Freitag, 28. Dezember 2012

Ein Traum bleibt

Jetzt fliegen deine Träume ganz allein
durch Zeit und Raum und wissen nicht, wohin.
Sie wollten gern erfüllt, verwirklicht sein.
Dein Tod jedoch nahm jedem Traum den Sinn.

Nun warten sie auf dich im großen All.
Sie suchen dich und suchen deinen Stern.
Doch scheinbar waren sie nur Rauch und Schall.
Sie werden nie und nimmer wiederkehr'n.

Dein Herz hat sie geträumt, dein Geist gesehn.
Dein Wort hat sie zum Mond hinauf geschickt.
Der Tod ließ sie zerplatzen und verwehn.
Sie haben dich beizeiten so beglückt.

"Adé, Ihr Träume, leider starbt auch Ihr.
Wie ward Ihr doch sein seelisches Dessert.
Und käme er vom Stern zurück zu mir,
ich hätte keine andren Träume mehr ....."



(c) Bettina Lichtner

Wie die Wolke




Wie die Wolke am Himmelszelt

entschwebst du deiner Körperwelt,

doch deine Seele bleibt ja hier

bei mir .....



(c) Bettina Lichtner

Deine Saat



Du hast

Samen der Liebe

in unsere Herzen gesät ....

Nun spüren wir,

wie diese Liebe

in uns wächst

und der Trauer und Ohnmacht

die Nährstoffe

e n t z i e h t ......



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 27. Dezember 2012

Er griff deine Hand

Vertraut war der Weg und bekannt mir und alt.
G'rad so wie ein inniger Freund.
Doch dann schritt der Tod ein mit dumpfer Gewalt
und trennte, was lange vereint.

Verwischte die Spuren, die frisch noch im Sand,
und färbte das Bunte ins Grau.
Von tausenden Händen war deine die Hand,
die schied aus der blühenden Au.

Er hielt dich umschlungen und gab dich nicht her.
Der Weg wurde düster und leis'.
Ich gehe die Strecke, doch kenn' sie nicht  mehr.
Das Leben verlangt seinen Preis  ......

Die Lichter erloschen. Ich tappe herum.
Die Richtung ist fremd wie noch nie.
Ich kann nichts mehr sehen und Gott gibt sich stumm.
Verklungen des Glücks Melodie.

Wohin soll ich gehen, wenn du nicht bei mir?
Du starbst und ich hätt 's nie erlaubt!!!
Ein Weg ging zu Ende, es schloss sich die Tür.
Du wurdest so rasch mir geraubt.



(c) Bettina Lichtner

Endstation



Ist die Fahrt denn schon zu Ende?

Wieso stoppt der  Zug?

Warum ruhen meine Hände?

Hatt' noch nicht genug!

Wollt' so gerne weiterfahren,

war doch g'rad so schön.

Doch man riss mich aus den Scharen,

und mein Zug blieb steh'n .....



(c) Bettina Lichtner

Vertrauen ist gut



Wir vertrauen dem Leben

und misstrauen dem Tod

(doch es sollte umgekehrt sein .....).

Nur dem Tod können wir vertrauen.

Er wird uns nicht im Stich lassen.

Mit dem Leben

ist es schon so oft

anders gewesen .....



(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 26. Dezember 2012

So zart

Es war einmal ein Röslein zart,
dem Leben zugewandt,
das hat sich mit der Stund' gepaart,
und füllte sie auf seine Art.
Wie glücklich es doch stand.

Es trank sich an der Sonne satt.
So leuchtend war sein Wuchs.
Das Leben fasste Blatt um Blatt.
Nie wurde ihm die Freude matt.
Die Zeit verstrich ihm flugs.

Doch daran aber dacht' es nicht,
als es vom Sein gespeist.
Dass irgendwann das Aug' ihm bricht,
dass welkte ihm sein Angesicht,
vertrieb es aus dem Geist.

Das Röslein sog die Bilder ein,
die Gottes Hand gemalt.
Und ließ daran sein Herz erfreu'n,
denn niemals wollt' es traurig sein,
weil fern der Tode prahlt.

Den Tod, der seines Siegs gewiss,
den ließ es außer Acht.
Es rief dem Leben zu: "Ich küss
die Zeit und lebe heiter bis
mein Haupt sich senkt zur Nacht ...."



(c) Bettina Lichtner

Drüben



Das andere Ufer -

du hast es erreicht!

Ich sehe dich winken,

und ich sehe dich lachen,

und ich fühle,

dass es dir gut geht -

da drüben .....



(c) Bettina Lichtner

Knapp



Ja, ja, die Zeit ist knapp!

Zu schnell liegt man im Grab!

Das Leben just geschenkt bekommen,

schon wird es wieder weggenommen ....



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 25. Dezember 2012

Da ist noch ein Funken

Die Traurigkeit will mich ermüden.
Ich bäume mich dagegen auf.
Und suche Halt im Weihnachtsfrieden,
doch seit du klanglos mir geschieden,
nimmt alles einen wirren Lauf.

Mal will die Seele mir entgleiten,
will windend sich am Boden dreh'n.
Sie wechselt sich mit frohen Zeiten,
wo Chancen neue Wege breiten.
Ein Teufelskreis aus schlecht und schön.

Es scheint in mir ein Kampf zu wüten,
den ich allein nur stoppen kann.
Würd' ich mir Herz und Geist behüten,
dem Leid die Übermacht verbieten,
dann käm' die Heilung mir voran.

"Geliebter Gott. Hörst du  mein Beten,
so nimm des Todes Last von mir!
Die Seele liegt in tiefsten Nöten
und will von innen meiner töten,
obgleich ich noch ein Leben spür' ...

Ich fühle diesen kleinen Funken,
den es hinaus zum Leben drängt!
Doch liegt der Leib ja schmerzversunken
und arg an Traurigkeit betrunken
im Wege mir, dass es mich engt.

Befrei, oh Herr, mich von dem Schweren,
das mir der Abschied auferlegt.
Der Weihnachtsfriede soll mich lehren,
dass Leid und Schmerzen mich verzehren,
wenn nicht der Funken Feuer trägt ...."



(c) Bettina Lichtner

Verbunden für immer



Unsere Blicke

treffen sich nicht mehr .....

Unsere Hände

berühren sich nicht mehr .....

Unsere Stimmen

diskutieren nicht mehr ......

Unsere Wege

kreuzen sich nicht mehr .....

A B E R

das Band der Liebe

wird uns immer verbinden ......



(c) Bettina Lichtner

So schnell



So schnell vergeht das Leben,

so schnell vergeht die Zeit.

Was mir noch wichtig war g'rad eben,

ist schon Vergangenheit.

Hätt' ich die Zeit doch mehr genossen!

Doch daran dacht' ich nicht.

Die Tage - sie verflossen,

und ich begriff es nicht .....



(c) Bettina Lichtner


Montag, 24. Dezember 2012

Wände - Wende

Ich halt' die Stille nicht mehr aus!
Ich muss aus diesen Wänden raus,
die so bewahrend, aber stumm
verlassen steh'n .... um mich herum.

Einst war'n sie unsres Glückes Nest.
Nun halten sie die Dinge fest,
die mir von dir geblieben sind
(wie drückend ich sie plötzlich find ....).

Hier gingst du ein und aus, mein Schatz.
Nun bleibt ein ewig leerer Platz,
der voller Sehnsucht deiner fleht,
und doch für immer einsam steht.

Ich glaubte, dass die Wände hier
das so geliebte Wörtchen WIR
beschützen würden ...... alle Zeit,
doch jäh zerriss die Einigkeit.

Der Tod kam durch die Mauerwand
und zog dich in das andre Land.
Und das so schöne Nest zerfiel.
Die Wände stehen leer und kühl.

Doch heut' durchbricht ein zartes Licht
die meterdicke Mauerschicht,
und schickt zu dir, wo du auch seist,
den Gruß, der "Frohe Weihnacht" heißt ......



(c) Bettina Lichtner

Du bist die Sonne



Wenn die Sonne des Lebens

u n t e r g e h t,

und mit ihr deine Wärme,

so bleiben die Sonnenstrahlen,

die du hinterlassen hast,

doch für immer

in unserem Herzen .....



(c) Bettina Lichtner

Fort für immer



Ich möchte Trost Euch spenden.

Euch halten an den Händen.

Ich möchte Eure Schmerzen

vertreiben aus den Herzen.

Würd' gerne mit Euch lachen,

doch kann ich gar nichts machen,

denn ich bin fort für immer.

Ein Wiederseh'n gibt 's nimmer .....



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 23. Dezember 2012

Heiligabend

Heiligabend naht heran,
doch ich freue mich nicht mehr.
Alles, was so schön begann,
jeder Traum, den ich ersann -
aus, vorbei ...... es ist so schwer!

Heiligabend ohne dich!?!
Ach, wie soll denn das nur geh'n?
Käme wer und fragte mich,
welchen Wunsch ich hätte ..... ich
wollte dich nur wiederseh'n.

Heiligabend. Wie mir graut.
Gar nichts habe ich geschmückt.
Hab es mich noch nicht getraut.
Hab das Herz mir zugebaut.
Wie der Schmerz mich doch erdrückt!

Heiligabend wird nie so,
wie es all die Jahre war.
Nimmer werd' des Fests ich froh.
Sag, wo bist du nur, ach wo.
Dein Verlust macht mich so starr.

Heiligabend! Du nicht hier!
Unbegreiflich, nicht real!
Ich erfriere. Ich erfrier.
"Stern von Bethlehem!! Komm, führ
mich aus meiner tiefen Qual ....."



(c) Bettina Lichtner

Er kommt näher



Du hörst seine Schritte

in der Lebensmitte.

Du spürst seinen Atem,

diesen sanften, zarten.

Du merkst, er kommt näher.

Er wird immer zäher.

Es gibt kein Entrinnen!

Der Tod wird gewinnen .....



(c) Bettina Lichtner

Gottvertrauen



Wir vertrauen darauf,

dass du nun deinen Frieden gefunden hast,

frei von Leiden bist,

und die Liebe Gottes dir immer nahe sein wird.

Und also lassen wir schweren Herzens

aber mit tiefstem Vertrauen

los .....



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 22. Dezember 2012

Ich rieche dich

Meine Tränen, sie durchnässen
deine Kleidung, die so leer,
die so einsam und vergessen
auf dem Stuhl liegt, währenddessen
ich dich misse, ach ..... so sehr!

Und ich rieche dich darinnen.
Atme die Gedanken ein.
Und dein Duft fließt tief nach innen,
und tief innen, da beginnen
Bilder das Lebendigsein.

Und die Bilder lernen laufen,
deutlich seh ich dein Gesicht.
Hör dich lachen, hör dich schnaufen,
seh dich mit dem Tode raufen,
doch gewinnen tust du nicht ....

Ich geh ratlos durch dein Zimmer,
auf dem Blatt liegt deine Schrift.
Deine Tür - verziert wie immer .......
Meine Schmerzen werden schlimmer,
wenn mein Blick die Stille trifft.

Und ich sitze, warte, flehe,
dass du endlich wiederkehrst.
Wenn ich aus dem Fenster sehe,
hoch hinauf in Gottes Höhe,
glaube ich, dass du mich hörst ....



(c) Bettina Lichtner

Lass uns lachen


Und die Eintagsfliege betrachtete die Zeit,

die vor ihr lag und sagte:

"Lass uns lachen, jede Sekunde!

Und lass uns Freunde sein,

und lass uns jeden Moment bewusst genießen,

denn gleich

ist er vorbei ....."



(c) Bettina Lichtner

Verloren



Mein Leben lang

kämpfte ich gegen den Tod,

doch

er kam,

sah

und siegte ....



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 21. Dezember 2012

Geraubtes Glück

Gefühle sind außer Kontrolle geraten.
Ich habe den Schmerz nicht im Griff.
Die Trauer zieht auf mit Millionen Soldaten
und kapert das weinende Schiff.

Sie nehmen die fröhliche Stunde gefangen
und rauben die glückliche Zeit.
Sie quälen die Seele und ach sie verlangen,
dass diese sich nimmermehr freut.

Sie stürmen den Leib, dringen ein in Gedanken
und malen dieselbigen grau.
Die Blicke, die eben am Licht sich betranken,
seh'n Wände aus Nebel und Tau.

Verschwommene Sichten. Der Kompass der Stunde,
er weiß nicht, wohin es nun geht.
Das Trauerheer reißt mir gar Wunde um Wunde,
bis klaffend ein Krater entsteht.

Im Herz eine Lücke, ich stürze hinunter
ins bodenlos treibende Fass.
Das Schiff geht im stürmischen Tränenmeer unter,
der Himmel schaut hilflos und blass.


(c) Bettina Lichtner

Tragweite



Meine Liebe trägt dich weiter

fern ins helle Licht.

Ich war gerne dein Begleiter

und vergess' dich nicht !!!!!!!





(c) Bettina Lichtner

Aug in Aug



Einmal 

am Dasein geschnuppert.

Einmal

am Leben gekratzt.

Und schon

schauen wir dem Tod

ins Auge ...



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 20. Dezember 2012

Große Leere

Du fehlst und fehlst an allen Ecken,
so sehr, es ist kaum aushaltbar!
Kein Ende nimmt des Todes Schrecken.
Ich möchte dich so gern erwecken.
Doch gar nichts ist veränderbar.

Du bist verlor'n für alle Zeiten.
Von dir fehlt einfach alles mir!
Nun lern' ich, Hinweise zu deuten,
die mich in deine Nähe leiten
und glaube dann, du seiest hier.

Ich möchte deine Haut anfassen,
dich drücken, streicheln, küssen auch.
Doch Sehnsucht muss man ziehen lassen,
sonst fängt man an, den Tod zu hassen.
Du bliebst nur einen Atemhauch.

Ich will die Stimme wieder hören.
Ich will mit dir verbunden sein.
Dein Charme soll mir das Herz betören.
Nun will dein Tod mein Sein erschweren.
Und meine Freude schließt sich ein.

Seitdem du starbst, geh' ich zugrunde.
Das Leben zieht so leer dahin.
Leer ist der Herzschlag der Sekunde.
Leer ist der ungeküsste Munde.
Und ich weiß nicht mehr, wer ich bin ....


(c) Bettina Lichtner

Jedoch ....



Die Flügel ausgebreitet,

so schwebst du in das Licht.

Ich hätt' dich gern begleitet,

jedoch ........ es geht ja nicht.




(c) Bettina Lichtner

Zeit



So viel Zeit

lag noch vor uns .....

So viel Zeit

liegt hinter uns .....

So viel Zeit

wird es brauchen,

die Zeit im Jetzt

ohne dich 

zu gestalten ......




(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 19. Dezember 2012

Himmelsgrüße

An des Gottes Himmelspforte
nimmt ein Englein ohne Worte
all die Seelen in Empfang,
die des Todes Arm umschlang.

Nimmt die Tränen aus den Blicken,
um sie auf die Welt zu schicken,
eingehüllt in Regentropfen,
wo sie an die Fenster klopfen.

Schauen durch die trüben Scheiben.
Wollten gerne bei uns bleiben.
Tränken nun die Wurzeläste
all der Mutterbodengäste.

Aus den Tränen werden Blüten,
die der Freude sich nicht mühten,
die ganz einfach strahlend standen
und in unsren Augen landen.

Anmutige bunte Wesen,
die das Herz vom Schmerz erlösen.
Ja, so ist 's, wenn Tränen regnen
und der Traurigkeit begegnen ....



(c) Bettina Lichtner

Verdammt kurz



Verdammt kurzer Weg hier

und manchmal

so verdammt schwer.

Und manchmal

verdammt schlecht.

Aber oft genug auch

verdammt schön.

Der Weg mit dir war

verdammt nochmal der beste,

den ich je gegangen bin .....



(c) Bettina Lichtner

Ohne Qual


Wenn ich gehe,

dreh ich dir den Rücken zu.

Und ich sehe

vor mir dann den Weg der Ruh'.

Winke dir dann

noch zum allerletzten Mal.

Lebe fortan

ohne Krankheit, ohne Qual .....



(c) Bettina Lichtner


Dienstag, 18. Dezember 2012

Ratloses Umfeld

Plötzlich soll man tapfer sein!
Soll sich stark und kräftig zeigen.
Innerlich ein stummes Schrei'n.
Innerlich ein stummes Schweigen.

Leute sind so sonderbar,
wenn da eine Seele trauert,
wenn da wer, vor Leiden starr,
in des Lebens Schoße kauert.

Nehmen gar vorm Wort Reißaus.
Auch der Blick wird brav vermieden.
Lieber fliegt ins Trauerhaus
leis' geschrieben "Ruh in Frieden".

Wissen nicht recht umzugeh'n
mit dem Tod in nächster Nähe.
Wortlos sich zur Seite dreh'n
ist viel leichter ........ ich verstehe .....



(c) Bettina Lichtner


Vorbei



Frühling, Sommer, Herbst und Winter -

die Zeiten eines Jahres.

Die Zeiten eines Lebens.

Immer einmalig

und 

immer letztmalig.

Und immer

viel zu schnell

v o r b e i .....



(c) Bettina Lichtner

Gut behütet



Glocken läuten zum Geleit

auf dem Weg zum Grabe.

Die erinn'rungsreiche Zeit

ist nun alles, was ich habe.

Wenn die Trauer in mir wütet,

ist es die Gedankenwelt,

die - weil immer gut behütet,

mich dann auffängt und mich hält ....


(c) Bettina Lichtner

Montag, 17. Dezember 2012

Neue Demut

Dein Tod lässt mich bescheiden werden.
Es schleicht sich eine Demut ein.
Die ganzen nichtigen Beschwerden,
die sonst die Alltagsruh' gefährden,
woll'n niemals mehr beachtet sein.

Es blieb der Blick zu oft mir kleben
an Dingen, die nicht wichtig war'n.
Zu oft tat sich die Wut erheben,
zu oft ein Wort das andre geben,
zu oft hing ich im Seemansgarn.

Gebannt, dem Gelde nachzujagen.
Gefesselt von der Pflicht der Stund'.
Zu selten, ach, ließ ich mich tragen
von Gottes Hand an schweren Tagen.
Zu oft war alles grau statt bunt.

Gefühle, die die Sonne scheuten,
nun drängen sie ans Tageslicht.
Jetzt, wo des Todes Glocken läuten,
jetzt sehe ich den Wert der Zeiten.
Zu spät .... denn dich erweckt es nicht.



(c) Bettina Lichtner

Es war mir fremd



Kalte Nächte,

dunkle Traurigkeit,

und eisigen Schmerz

habe ich nie gekannt,

solange du

bei mir warst ....



(c) Bettina Lichtner

hell & dunkel


Nach jeder tiefsten Dunkelheit

folgt auch wieder Helligkeit.

Jede noch so tiefe Trauer

ist doch nicht von ew'ger Dauer.

Sehnsucht aber bleibt im Herzen

nach den vielen schönen Zeiten.

Und so bleiben Seelenschmerzen,

die mich fortan hier begleiten ...



(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 16. Dezember 2012

Ich habe Angst

Ich habe Angst davor, mal nicht an dich zu denken.
Ich habe Angst davor, dass du verloren gehst.
Dass die Gedanken mich in eine Richtung lenken,
wo du im Wirrwarr neuer Bilder mir verwehst.

Ich habe Angst davor, ich könnte dich vergessen.
Dass du mir rausfällst aus des Geistes Paradies.
Ich habe Angst davor, dich könnt' der Alltag fressen,
und dass du glaubst, ich wäre es, die dich verließ ...

Ich habe Angst davor, die Stimme zu verlieren,
die deine war und die mir immer noch im Ohr.
Ich habe Angst davor, es schlössen sich die Türen.
Ich käme mir vereinsamt und verzweifelt vor.

Ich habe Angst davor, du könntest mir verschwimmen
in der Erinnerung, die mich am Leben hält.
Ich habe Angst, die letzte Glut könnt' mir verglimmen.
Das wär' der Augenblick, wo 's Herz mir sterbend fällt ...



(c) Bettina Lichtner



Er fand dich



Wir wollten den Tod nicht sehen.

Wir wollten nichts von ihm hören.

Und wir wollten schon gar nicht mit ihm reden.

Und trotzdem

hat er dich gefunden !!!!



(c) Bettina Lichtner

Eben noch

Eben noch ..... hatten wir Ziele,
Pläne und Wünsche! Es waren so viele ....

Gerade erst ...... mussten wir lachen.
Wir wollten verrückteste Dinge machen.

Kürzlich erst ....... trieb uns das Neue.
Ich weiß, dass ich keine Sekunde bereue.

Gerade erst, kürzlich und eben .....
Wir waren so glücklich in diesem Leben.

Und plötzlich ..... bin ich alleine.
Steh' hier am Grab und hör', wie ich weine.

Kein Plan mehr. Kein Lachen. Kein Ziel,
weil 's dem Tod so gefiel ....



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 15. Dezember 2012

Pflichtbewusst

Muss den Tag mir neu gestalten.
Widerwillig schlag ich ein.
Denn ich hätt' dich gern behalten,
doch nun sitz' ich hier allein.

Muss die Wege neu beschreiten.
Doch, wohin trägt mich der Schuh?
Ungefragte Wechselzeiten.
Und du liegst in sel'ger Ruh.

Muss in Nächten einsam träumen.
Dort, wo du lagst, ist es kalt.
Doch ein Hauch weht in den Räumen.
Trägt er deine Geist-Gestalt?

Muss die Dinge neu betrachten.
Sehe jetzt, was ich nie sah.
Und ich will auf alles achten,
denn in allem bist du nah.

Muss dich neu in allem finden.
MUSS ........, doch wollen tu ich nicht!
Muss mich mit dem Leid verbünden.
"Muss" wird ab sofort zur Pflicht ...



(c) Bettina Lichtner

Balanceakt


Bitte!!! Geh nicht fort von mir,

du darfst mich nicht verlassen!

Bleib bei mir!!! Was soll ich hier????

Mein Leben wird verblassen.

Will dich halten ........ keine Chance.

Ich spür, du wirst entgleiten.

Ich verliere die Balance!

Du ziehst in ew'ge Weiten .....




(c) Bettina Lichtner

Tränenfluss



Da sitze ich

a l l e i n

und weine Tränen 

in den Fluss des Lebens,

der immer noch fließt.

Und immerzu fließt.

Und niemals still steht.

Egal, wer ihn verlässt,

er fließt immer weiter,

denn  so viele Tränen  sind es,

die ihn stets aufs Neue

füllen ...



(c) Bettina Lichtner

Freitag, 14. Dezember 2012

Lass mich los

Ist die Traurigkeit auch groß:
lass mich los, ach, lass mich los!
Meine Seele möchte fliegen
und hier nicht verkettet liegen.
Sie will zu den Sternen schweben.
Lass mich los ..... und du wirst leben.

Wenn du weiter mich umfasst,
wird es dir und mir zur Last.
Ich würd' tief bedrückt verschwinden,
mich in Schuldgefühlen winden,
wenn du weiter mich umklammerst
und den Tode mein bejammerst.

Ich kann nur in Frieden geh'n,
kann ich dich zufrieden seh'n.
Wirst du weiter mich umschlingen,
wird der Abschied nie gelingen,
und ich geh' betrübt hinüber.
Wenn du los lässt, wär 's mir lieber.

Weine nicht, weil ich hinfort,
sondern lächle, weil ich dort.
Ja, mein Körper wird verwesen.
Doch die Seele will sich lösen,
will ans andre Ufer gleiten.
Nimm sie an, die neuen Zeiten!

Lass mich los und ich bin dein,
ohne eingesperrt zu sein
in der Trauer, die dich knebelt,
die die Sinne dir benebelt.
Öffne die Gedankentruhe
und lass mir die Totenruhe ...



(c) Bettina Lichtner

Erloschen



Deine Lebensflamme

brannte so hell und warm

und erlosch

im kurzen Luftzug

des Todes ...



(c) Bettina Lichtner

Ein Ausweg



Das Leben ist von kurzer Dauer,

gefolgt von einer tiefen Trauer,

doch aus dem dunklen Tal

der Seelenqual

ist ein Weg offen:

das Hoffen ...



(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 13. Dezember 2012

Ein Zeichen

Sind es Zeichen, die begegnen?
Schickst du einen Gruße mir,
dass mir keine Tränen regnen?
Ja, ich glaube, du bist hier!

Dinge, die mir komisch waren,
deute ich als deine Schrift.
Jede Spur will ich verwahren,
wenn sie auf die meine trifft.

Von Gefühlen arg zerrissen,
schwank' ich zwischen leicht und schwer.
Wenn du nah bist, wirst du wissen,
dass ich oft dem Leid gehör'.

Will mich ja zur Freude drehen,
denn ich spüre: etwas ist!
Doch mein Auge WILL dich sehen.
Zeige mir doch, wo du bist!?!

Lass' mich ein auf deine Spiele.
Alles sei, wie du es willst.
Ich beruhige die Gefühle,
weil du mich in Hoffnung hüllst ...



(c) Bettina Lichtner

Steter Wandel



Alles was entsteht, 

vergeht wieder ....

I m m e r

ist es so gewesen

und

N I E M A L S

wird es 

anders sein ...




(c) Bettina Lichtner

Jeder



Alles Leben geht zu Ende,

meines, seins und deins dazu.

Jeder faltet seine Hände.

Jeder geht zur ew'gen Ruh' ...




(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 12. Dezember 2012

Schön war 's

Und ist das Leben mir entwischt,
so lebte ich doch froh.
Die Zeit hat reichlich aufgetischt,
die Freud' stand lichterloh.

Nichts da, was zu bereuen wär',
als die verkürzte Frist.
Das Schöne sieht man hinterher,
wenn es verloren ist.

Ich lud den Spaß mir gerne ein,
und bleib Euch lachend hier.
So sollt auch Ihr Euch stets erfreu'n.
Und ...... schenkt ein Lächeln mir!

Das Glas gefüllt, die Stunde schön.
Ich war ein Lebemann.
Ich freu' mich auf das Wiederseh'n,
das sein wird ....... irgendwann.

Mit Freunden gern die Stund' geteilt,
gesungen und gelacht.
Doch dann hat sich der Tod beeilt
und mich hinfort gebracht.



(c) Bettina Lichtner

Im Schlaf



Wenn du schläfst, dann bin ich da,

du wirst mich nie versäumen.

Du wirst es merken: ich bin nah,

denn du wirst von mir träumen ...



(c) Bettina Lichtner

Grenzgänger



Das Leben ist 

voller Grenzen.

Die Ewigkeit

ist

g r e n z e n l o s ....



(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 11. Dezember 2012

Jede Träne

Dass so viele Tränen mir entfliehen,
hätte ich im Leben nicht gedacht.
Meine Augen füll'n sich ohne Mühen.
Jede hat das Herz empor gebracht.

Und in jeder spiegelt sich Verlangen.
Jede Träne wünscht sich dich hierher.
Hätt' ich all die Tränen aufgefangen,
wär' die Erde tausendmal so schwer.

Meine Sehnsucht findest du darinnen.
Meine Einsamkeit gleich nebenan.
Alle Tränen kommen weit von innen.
Manchmal hat das Weinen gut getan.

Manchmal tat es weh, um dich zu weinen.
Wäre jetzt so gerne nah bei dir.
Ozeane füllen sich mit meinen
Tränen, die ich wegen dir verlier'.

Könnt' damit das Wüstenland bewässern.
Könnt' damit den Durst der Erde still'n.
Doch die Trauer will sich nicht verbessern.
Möcht' das ganze All mit Tränen füll'n ...


(c) Bettina Lichtner

Anfang & Ende



Mit einem Lachen begann unser Tag.

Durch nichts wurd' die Stimmung verdorben.

Doch eh die Nacht auf der Erde lag,

bist du unerwartet gestorben ...




(c) Bettina Lichtner

Salz auf der Haut



Die Tränen 

schmecken immer salzig,

egal ob ich

weine

oder 

lache ...



(c) Bettina Lichtner


Montag, 10. Dezember 2012

... würd' ich teilen

Weißt du, was ich machen würde,
nur für dich, dass du mir bliebst?
Ach, es gibt doch keine Hürde,
keine noch so schwere Bürde,
wenn du tiefsten Herzens liebst.

Meine Stunde würd' ich teilen,
gäb' die andre Hälfte dir.
Pfeil und Bogen würd' ich feilen,
und dann würd' ich mich beeilen
für den Schuss ins Stern-Revier.

Meinen Atem könnt'st du haben,
dass die Lunge sich dir füllt.
Möcht' dich aus der Erde graben.
Baute lauter Honigwaben,
dass das süße Sein dich hüllt.

Alles würd' ich gleich probieren,
dass du mir doch lebend bliebst.
Konnte Gottes Nähe spüren:
"Ich werd' dich zu jenen führen,
die du tiefsten Herzens liebst ..."




(c) Bettina Lichtner

Zu hart

Warum, verdammt, warum denn nur,

traf uns der Schicksalsschlag?

So furchtbar hart ist die Natur

an einem einz'gen Tag ...




(c) Bettina Lichtner

Mein Paradies

Du warst für mich

der Himmel auf Erden.

Das Paradies

inmitten einer lauten Welt.

Du bist im Himmel

und ich auf Erden

und ohne dich

gibt es kein Paradies mehr ...




(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 9. Dezember 2012

Ein neuer Weg

Und nunmehr will ein Weg sich breiten,
den ich partout nicht gehen mag.
Wie soll ich ihn denn nur beschreiten?
Du bist nicht hier, mich zu begleiten,
dass ich nicht einen Schritt mich wag'.

So finster schaut es in der Weite.
Mein Blickt hält es nicht lange aus.
Oh, wie ich mich zu gehen scheute.
Und ringsumher nur fremde Leute.
"Ach, Gott im Himmel, hilf mir raus ..."

Mir scheint, dem Weg fehlt alles Blühen.
Er wirkt so leblos und so grau.
Ich möchte diesem Weg entfliehen,
und dennoch muss ich weiterziehen,
auch wenn ich mich nur schwerlich trau.

Wie soll nur wieder fruchtbar wachsen,
was doch so jäh im Keim erstickt?
Verschoben sind die Lebensachsen.
Vorhin noch unbeschwertes Flachsen,
schon ist das alles mir entrückt.

Kein Farbenspiel will mir gelingen.
Das Triste hält die Oberhand.
Die trauernden Gedanken hingen
im Geist mir fest und sie verfingen
sich eisern dort im Tränenland.

Ein neuer Weg. Verlor'ne Schritte.
Ich weiß nicht, wie es weiter geht.
Da nimmt mich Gott in seine Mitte:
"Nicht einsam mehr sind deine Tritte,
hast du Erinnerung gesät ..."




(c) Bettina Lichtner

Nie wieder

Was wir im Leben versäumt haben zu sagen,

wissen wir erst,

wenn wir

nie wieder

zusammen reden können ...




(c) Bettina Lichtner

Klitzeklein

Hätt' ich  e i n e n  Wunsch nur frei,

einen klitzekleinen,

so wünschte ich mir dich herbei

und müsste nicht mehr

w e i n e n .....



(c) Bettina Lichtner

Samstag, 8. Dezember 2012

Finde mich!

Du hast des Todes Mantel an
und flüsterst mir: "Schau, was ich kann!
Ich kann nun völlig unsichtbar
durch Zeiten geh'n - wie wunderbar!!

Ich steh' und gehe neben dir.
Ich wandere durch Wand und Tür.
Und sind die Steine noch so dick,
ich komm' hindurch und bring' dir Glück.

Du brauchst nicht einsam dich zu fühl'n.
Ich bin ja da, mit dir zu spiel'n.
So sprich mit mir, wenn du es magst.
Ich höre immer, was du sagst ...

Dein Auge kann mich nicht mehr seh'n.
Allein dein Herz wird mich versteh'n.
Wenn unsre Bindung innig war,
dann spürst du meiner deutlich klar.

Probieren wir mal, ob es geht.
Ich bin jetzt still." ..... Da plötzlich weht
ein zarter Hauch an mein Gesicht,
und endlich ist 's mein Herz, das spricht ....




(c) Bettina Lichtner

Der Schleier

Wie ein Nebel liegt die Trauer

und beschränkt die Sicht.

Und ihr Schleier ist die Mauer,

die verdeckt das Licht.

Möcht' sie überwinden,

doch ...... ich schaff' es nicht.

Kann kein' Lichtstrahl finden!

DER NEBEL IST ZU DICHT ......




(c) Bettina Lichtner

Eine Insel

Sterben ist wie  eine Reise

auf eine Insel,

auf der all die unschönen Gefühle und Empfindungen

keinen Zutritt mehr haben.

Eine Insel
umgeben von  Frieden und Ruhe.

Eine Insel,

wie wir sie auf unserer Lebensreise

N I E

gefunden haben ...




(c) Bettina Lichtner

Freitag, 7. Dezember 2012

Verflogener Zauber

Der Zauber ist verflogen
seit du gestorben bist.
Du winkst vom Regenbogen.
Und ich bin nun Solist.

Der Zweisamkeit bestohlen,
irr' ich durch Flur und Wald.
Die Trauerkapriolen
sind kräftig an Gestalt.

Ich gehe durch die Hölle,
schlepp' mich durchs Wüstental.
Ich springe vom Gefälle
direkt in Schmerz und Qual.

Ein Eisberg will mich rammen,
ein Sturm mich mit sich zieh'n.
Der Acker steht in Flammen,
der eben noch so grün.

Die Flut will mich ertränken.
Es schreit aus mir heraus.
Da muss ich an dich denken,
und halt das alles aus ...




(c) Bettina Lichtner

Fliege ...



Dein Herzschlag ist verstummt

und auch die Atemzüge.


Ein kleiner Engel summt:


"Komm, mach 's mir nach und fliege ..."





(c) Bettina Lichtner

Ohne dich

Wir fuhren mit einem Ballon über die Welt

und sahen unter uns

all die kleinen Leben,

wie sie hetzten und rannten.

Niemand derer konnte erahnen,

wie unermesslich reich wir uns

hier oben fühlten.

Und der Ballon

landete wieder sanft

inmitten der kleinen Leben,

ohne dich ...




(c) Bettina Lichtner

Donnerstag, 6. Dezember 2012

Das schönste Wort

Alles ist vergänglich, nur die Liebe bleibt besteh'n!
Sie blüht fort, wenn alle Lichter sich zum Schatten dreh'n.
Nie wird sie vertrocknen, selbst der Tode kann ihr nichts.
Sie bleibt uns als Lächeln des verblich'nen Angesichts.

Zeichnet in Gedanken die gelebten Wege nach.
Bleibt ein ewig gut verwahrter Schatz im Herzgemach.
Sie hat diese Stärke, die uns hält in größer Not.
"Wahrlich, sie ist mächtiger als Du, Gevatter Tod!"

Ist ein Mensch gestorben, steht sie gleich Gewehr bei Fuß.
Eiligst sendet sie von hier nach dort den Liebesgruß.
Sie ist die Verbindung hin zum finstren Totenreich.
Sie macht diese harte Zeit mit ihrer Wärme weich.

Kein Gefühl reicht ihr das Wasser, sie bleibt unbesiegt.
Sie ist jene, die uns sanft in ihren Armen wiegt.
Sie fängt unsre Schwäche und wir dürfen fallend sein,
lässt uns selbst in tiefster Trauer niemals je allein.

Sie führt dich zu mir und mich zu dir und so geht 's fort.
Sie ist so ein schönes, so ein göttlich schönes Wort.
Dank der Liebe kann ich diesen Abschied übersteh'n.
Sie blüht fort, wenn alle Lichter sich zum Schatten dreh'n ...




(c) Bettina Lichtner

Im Sog

Ich blicke aufs Meer 

und spüre,

wie die Strömung der Trauer

mich in ihren Sog reißen will.

Aber ich bleibe standhaft

und werde versuchen,

mit dir in Gedanken

in den Sog des Lebens

zurückzufinden ...



(c) Bettina Lichtner

Danke

... für ein reiches,

schönes,

ausgefülltes,

unvergessliches,

unvergleichliches,

einmaliges
                                   LEBEN.




(c) Bettina Lichtner

Mittwoch, 5. Dezember 2012

Macht weiter!

Wenn Gott mich einst zum Ausgang winkt,
dann wünsch' ich mir doch sehr,
dass mir der Blick noch einmal trinkt
vom Sonnenlicht, das leise sinkt
ins weite blaue Meer.

Ich wünsche mir, es möge nicht
der Regen strömend sein,
der trauernd aus den Augen bricht,
und mehr als tausend Bände spricht.
So haltet tapfer ein!

Es ist doch so, Ihr müsst 's versteh'n,
ich sterbe nicht allein.
Ein jeder muss ins Grabe geh'n,
und alles wird sich weiterdreh'n.
(und dennoch sterblich sein).

Es starben vor mir ach so viel
und nach mir ebenso.
Ein jeder Start hat auch ein Ziel.
So lautet nunmal Gottes Spiel
und jedes Spiel geht so.

Ich wünsche, dass Ihr weiter macht
bis Ihr das Ziel erreicht.
Ich wünsche, dass Ihr fröhlich lacht,
und jede Stunde mit Bedacht
Euch bunt und heiter streicht ...




(c) Bettina Lichtner

So leer

Der Tag erwacht.

Du bist nicht da.

Die Sonne lacht.

Du bist nicht nah.

Die Seele weint.

Du kommst nicht mehr.

Und mir erscheint

der Tag

so leer ...




(c) Bettina Lichtner

Lauter Wege

Es gibt nur einen Weg,

das Licht dieser Welt

zu erblicken,

aber es gibt

unzählige Wege,

ins Licht der Ewigkeit

zu gehen ...




(c) Bettina Lichtner

Dienstag, 4. Dezember 2012

Miss you

Mittendrin im schönsten Treiben
- ach, wir war'n so ahnungslos -
(mag es kaum danieder schreiben)
riss man dich aus unsrem Schoß.

Eben noch das hellste Lachen!
- Mann, wir hatten wirklich Spaß! -
Dann der Albtraum samt Erwachen,
als der Tod zur Seite saß.

Kann nicht ..... will nicht ..... WILL 'S NICHT GLAUBEN!
- Meine Wut ist so entbrannt! -
Will den Zeiger rückwärts schrauben.
Alles ist so unbekannt.

Ein Sekündchen ------ zum Verzweifeln!
- Nein, verdammt, es soll  nicht sein! -
Und schon fließen, rinnen, träufeln
Tränen auf das Grabe dein.

Deine Wärme liegt noch immer
- so als wartet sie auf dich -
in dem frisch verwaisten Zimmer,
und nun quält die Sehnsucht mich.

Deine Spuren sind geblieben.
- Nimmermehr geb' ich sie her! -
Und jetzt hab ich 's doch geschrieben:
ICH VERMISSE DICH SO SEHR!!!!!!




(c) Bettina Lichtner

Bin traurig

So schnell - kann 's selber nicht fassen,

muss ich dieses irdische Leben verlassen.

Zu schnell, denn ich hatte noch Pläne!

Ach, wie ich doch wieder ins Dasein mich sehne!

Ich wollte so vieles noch schaffen und tun,

doch mitten im Leben, da muss ich schon ruh'n.

Bin traurig! Zu schnell ging 's dahin.

Unfassbar, dass ich nicht mehr bin ...




(c) Bettina Lichtner

Hand in Hand

Immerzu

wollen wir im Leben

festhalten:

die Zeit, alles Materielle, ja sogar unser Dasein.

Nichts wollen wir

loslassen.

Und plötzlich

kommt einfach der Tod daher,

löst mit einem schnellen Griff unsere Hand

und hält sie fest  -

für immer.



(c) Bettina Lichtner

Montag, 3. Dezember 2012

Just a dream

Ich greife in die Wolkenkissen
und schieb' sie auseinander.
Der Himmel wird es dulden müssen,
denn er alleine nur kann wissen:
mein Kopf ist durcheinander!

Ich reiss' das Sternenzelt zur Erde
und schüttel 's wie besessen.
Dass ich dabei ganz traurig werde,
den innren Frieden mir gefährde,
hab' ich total vergessen.

Ich such' im ganzen All wie blöde.
Wo kann ich dich nur finden?
Nicht hören will ich aufs Gerede,
mein Herz läg' einsam, kalt und spröde
und drohte zu erblinden.

Ich pack' den Mächtigen am Kragen
(auch wenn es ihn betrübte).
Ein einzig Mal will ich ihn fragen,
wieso er nach so schönen Tagen
sich holt, was man so liebte.

Und als ich Hilferufe sende
in all die Himmelsräume,
da nimmt mich jemand an die Hände,
und alle Qual neigt sich dem Ende,
denn mir wird klar, ich träume ...




(c) Bettina Lichtner

Nichtsahnend

Wir können nicht ahnen,

was kommt und was wird ....

Aber auf einmal wird sein,

was nie kommen sollte ....

Auf einmal ahnen wir,

dass  NICHTS

für immer

und NICHTS

selbstverständlich ist ....




(c) Bettina Lichtner

Tiefe Wunde

Meinem Blick bist du entschwunden,

den Gedanken nicht.

Doch der Tod reißt tiefe Wunden

und mein Herz

z e r b r i c h t ...




(c) Bettina Lichtner

Sonntag, 2. Dezember 2012

Weichenstellung

"Sensemann, was willst du hier?
Bist fürwahr nicht gern gesehen!
Lass' nur ja den Liebsten mir!
NEIN, ich öffne nicht die Tür!!
Kannst direkt zum Nächsten gehen!

Hat dir niemand beigebracht,
wohlverhaltend sich zu geben?
Dein Gemüt, das schelmisch lacht,
hat sich nichts daraus gemacht.
Du bist schlecht erzogen eben.

Du gehörst ja eingesperrt.
Bist Gefahr für Leib und Stunde.
Hier bist du komplett verkehrt.
Hast du nicht mein Wort gehört?
Spar dir deine schlechte Kunde!"

Doch der Sensemann bleibt stumm.
Ist nicht böse, ist nicht heiter.
Mach nicht Halt und kehrt nicht um,
stellt die Weiche nur herum,
und der Zug fährt anders weiter.

Fährt nicht mehr auf alter Spur,
nicht mehr auf den alten Gleisen.
Neuer Fahrplan, neue Uhr.
Dort, wo ich mit dir g'rad fuhr,
muss ich nun alleine reisen.



(c) Bettina Lichtner