Donnerstag, 27. März 2014

Geträumte Briefe



Es flattert ein Brief hoch vom Himmel hernieder,
und fliegt mir direkt in die Hand.
Er duftet nach Sternen, nach dir, ach und wieder
sucht weinend die Sehnsucht nach Land …

Ich spüre die brennenden Küsse am Munde.
Da färbt sich mein Herz rosarot.
Doch ist es ja keine begehrliche Stunde,
denn du, mein Geliebter, bist tot.

Du schreibst mir von Liebe, du schreibst vom Vermissen,
du schreibst mir, wie schön es doch war.
Und lässt mich mit schmeichelnden Wortblumen wissen:
ich fehl' dir so ganz und so gar.

Die Tinte ist zärtlich und traurig geschwungen,
die Schrift ist von Tränen durchtränkt.
Es ist dir mit wenigen Worten gelungen,
dass alles in mir an dich denkt.

Ich habe im Traum deine Briefe gelesen,
und schickte Geträumte zurück.
Was einst auf der Erde so innig gewesen,
bleibt ewig gedankliches Glück.



© Bettina Lichtner