Samstag, 15. März 2014

Die Tür Gottes

Dunkle Wolken ziehen plötzlich
einen Vorhang vor das Licht.
Und ich friere so entsetzlich,
und das Herz wird so verletzlich,
so als ob 's im Leib zerbricht …

Sonnenseite, kehre wieder!
Gib die Wärme mir zurück!
Reiß' mir nicht die Träume nieder!
Schick' mir Freude durch die Glieder,
dass ich wieder fröhlich blick'.

Wo ist deine blaue Weite,
wo ist dein so heller Schein?
Diese düstre Schattenseite,
die das eben schöne Heute
trifft, kann nicht begehrlich sein.

Eine fremde Eiseskälte
legt sich über Raum und Zeit.
Denn der Tod schlug seine Zelte,
als ich just die Weichen stellte
für die Zukunft, die so weit …

Und auf einmal - seht nach oben -
drängt sich Gottes Licht zu mir.
Hat die Wolken fortgeschoben,
und den Schmerz emporgehoben,
wie durch eine traute Tür.

Welch' ein Wunder ist geschehen.
Gott gab mir sein Aug' und Ohr.
Er hat all mein Leid gesehen.
Er alleine kann verstehen,
was ich durch den Tod verlor ….



© Bettina Lichtner