Hungrig giert die Trauer nach dem Herz in meiner Brust.
"Ach, ich will dich fressen und zwar ganz nach Herzenslust!
Reich garniert mit Schmerzen schmeckst du tausendmal so gut."
Augenblicklich zeigt das kleine Herz sich voller Wut:
"Raus aus meinem Körper, still' woanders deine Gier!
Schmerzen oder Freude - das gehört alleine mir!
Siehst du nicht die Liebe, die mich unentwegt beschützt?
Sie wird dafür sorgen, dass du meiner nicht besitzt!"
Von dem Mut betört, nahm gleich die Traurigkeit Reißaus.
Denn sie stellte fest: die Liebe wohnt im Seelenhaus.
Diese starke Macht sei ganz und gar nicht unterschätzt.
Tja, da hat die Traurigkeit aufs falsche Pferd gesetzt ...
(c) Bettina Lichtner