Sonntag, 3. Februar 2019
In der weiten Zeit
Blumenmeer im Kirchenschiff.
Rundherum ein tiefes Seufzen.
Wenn sich Tod und Leben kreuzen,
gleitet alles aus dem Griff.
Andächtiges Trauerwort.
Weinen hier. Im Sarge Stille.
Vor der toten Leibeshülle
kniet sogar der reichste Lord.
Wertlos scheinen Gut und Geld.
Sinnlos alles Kriegsgetöse.
Jede Stunde scheint poröse.
Klein auf einmal alle Welt.
Nahe schlug die Sense ein.
Und den Lebenden wird bange.
Ihnen schwant wohl: Nicht mehr lange
wird des Lebens Odem sein.
Jetzo stehen sie am Grab,
bald schon liegen sie im selben.
Unter himmlischen Gewölben
gleicher Trott im müden Trab.
Angesichts der Ewigkeit
sind selbst hundert Jahr' Sekunden.
Irgendwann sind wir verschwunden,
in der weiten, weiten Zeit ....
(c) Bettina Lichtner