Dünn ist der Grat zwischen Nichtsein und Sein.
Nur ein Moment, der vom Tode uns trennt.
Allzu oft folgen wir Trugbild und Schein,
während die Zeit unaufhaltsam uns rennt.
Atem- um Atemzug geht uns dahin.
Sind wir zu schnell, wird die Luft uns gar knapp.
Gleich, wie wir atmen, denn, ach, - zwischendrin -
pflückt uns der Tod von dem bunten Feld ab.
Doch unsre Spuren stehn fest wie ein Baum,
blühen ja weiter auf andere Art.
Dünn ist der Grat und die Zeit ist nur Schaum.
Bliebe der Welt doch das Sterben erspart ...
(c) Bettina Lichtner