Montag, 26. August 2013

Zehre vom Vorrat

Deinen Augen bin ich fern, deinem Herzen bin ich nah.
Und nun sehen wir wohl beide, was das Auge niemals sah.
Und wir baden uns in Liebe und wir suhlen uns im Glück.
Und wir wissen alle beide: unsre Zeit kehrt nie zurück.

Von dem Gestern musst du zehren! Dieser Vorrat sei dir Kraft.
Hey, du hast doch schon im Leben manchen Hürdenlauf geschafft.
Fall' nicht ständig in die Trauer. Was genug ist, ist genug.
Sollst ja lieber dich vergnügen. Solltest lächeln - das wär' klug.

Doch du sehnst dich immer wieder hin zu mir - hör' damit auf!
Alles Leben hat ein Ende, ach, so ist nunmal der Lauf.
Eines früher, eines später - keiner sagt uns den Termin.
Gar sekündlich kann 's passieren, dass wir mit den Engeln ziehn.

Nimm die Tage, die dir bleiben, voller Dank und Freude an.
Komm, ich trockne deine Tränen dir so gut ich es nur kann.
Ich bin immer dir zur Seite. Nur in anderem Gewand.
Doch vor lauter Schmerz und Wehmut hast du mich noch nicht erkannt.



(c) Bettina Lichtner