Dienstag, 27. August 2013

Es nahm der Augenblick ...

Wie hat Herr Goethe es so schön gesagt?
Es nimmt der Augenblick, was Jahre geben.
Ach, wie das Wort mir an der Seele nagt ...
Es nahm der Augenblick dein ganzes Leben.

Es nahm der Augenblick mit einem Schlag
die vielen Stunden samt den Traumpalästen.
So voller Fülle war der neue Tag,
am Abend stand ich weinend vor den Resten ...

Es nahm der Augenblick das Glück und mehr.
Und auf der Stelle ist mein Herz zerschmettert.
Und auf der Stelle ist mein Leben leer.
Und auf der Stelle kam der Schmerz geklettert.

Es nahm der Augenblick den Glanz der Zeit.
Nun liegt die ganze Welt in matten Farben.
Und meine Freude trägt ein Schattenkleid.
Darunter hat es eine Handvoll Narben.

Es nahm der Augenblick das helle Licht.
Und eine Dunkelheit bedeckt die Sinne.
Doch eine Stimme, die von ferne spricht,
die möchte, dass ich neu von vorn beginne ...

Es nahm der Augenblick mir vieles fort.
Jedoch die Liebe und die Hoffnung bleiben.
Und tragen mich in meinen tiefsten Ort,
und wollen Zukunftspläne für mich schreiben ...


(c) Bettina Lichtner