Berg und Tal hab' ich durchschritten.
Freud' genossen, Schmerz erlitten.
Bin gefallen, aufgestanden -
nun komm' ich der Welt abhanden.
Tapfer, aufrecht will ich scheiden.
Will die Seele nun entkleiden,
alles Irdische beenden
und zum Himmlischen mich wenden.
Was mich oben wohl erwartet?
Ob ein neuer Wettlauf startet
gegen Windmühlen und Uhren,
und verfeindete Figuren?
"Aber nein," hör' ich es sprechen.
"Mit dem Alten musst du brechen.
Feindesland und Wettlaufrennen?
Davon werde ich dich trennen."
Gottes Stimme klang so sachte,
dass ich augenblicklich dachte:
"Endlich darf ich Frieden finden,
und mich aller Last entbinden."
Fürchte weder Tod noch Ende.
Gott nimmt mich in seine Hände
wie ein Freund, der voller Liebe.
Das verleiht mir Freudenschübe ...
(c) Bettina Lichtner