Donnerstag, 15. November 2012

Spuren im Raum

Im Raum, den du vor kurzem noch
mit deinem Atem fülltest,
klafft nun ein immer leeres Loch,
seit du dich sterbend hülltest.

Ich geh' im Zimmer ab und auf,
und fühl' dich mit mir schweben.
Es finden Spuren sich zuhauf,
von dir gelegt - g'rad eben.

Es liegt dein Duft im Bett und wacht.
Du hast ihn mir gelassen.
Das Foto da, das mir so lacht,
wird nimmer mir verblassen.

Die Kleidung will getragen sein
von dir, nur dir alleine.
Ich streiche übers Hosenbein,
doch Wärme spür' ich keine.

Dein Wecker schellt zur Morgenstund',
so wie er täglich schellte.
Doch du stehst nie mehr auf, ach ... und,
und mich zerfrisst die Kälte.



(c) Bettina Lichtner