G'rad den Ankerplatz gefunden
in des Lebens weitem Meer,
und die Seele festgebunden,
um die Liebe zu erkunden,
und schon liegt dein Boot so leer.
Denn des Todes mächt'ge Welle
riss dich fort - so mittendrin.
Und ich trete auf der Stelle.
Wieso kam er auf die Schnelle?
Hat nicht alles einen Sinn?
Deine Segel, weiß im Winde,
eben erst war'n sie gehisst.
Und schon bist du Gottes Kinde,
und ich suche tausend Gründe,
weil du nicht mehr bei mir bist.
Ich versteh' nicht diese Eile.
Ich versteh' nicht diesen Tod.
Und ich drohe ihm mit Keile,
dann jedoch, ja, dann verweile
weinend ich in meiner Not.
Eine ungeahnte Härte
nahm dich fort aus unsrem Schoß.
Ach, du treuer Weggefährte,
dass der Tod den Weg versperrte,
ist ein viel zu schweres Los ...
(c) Bettina Lichtner