Auf einmal hat die Dunkelheit
ihr Tuch um mich gezogen.
Und die verdrängte Ewigkeit
eröffnete die Tore weit,
und du bist fortgeflogen.
Der Sonne fiel ein Strahl hinab.
Das Finstere kam leise.
G'rad war ich froh, dass ich dich hab',
schon liegst du dort im kühlen Grab
inmitten deiner Reise.
Die Zeit fiel in Dornröschenschlaf.
Der Tag wollt' nimmer tagen.
Als dich Gevatter Tode traf,
da folgtest du ihm still und brav
und ohne ihn zu fragen.
Und seither hüllt die Nacht mich ein.
Allein die Träume fehlen.
Die Träume ...... sollten unsre sein,
nun lässt der Albtraum mich allein,
und ich muss Stunden zählen,
bis wir uns oben wiederseh'n.
Ich folge dir beizeiten.
Solange muss ich weitergeh'n,
doch ohne dich ist 's nicht mehr schön.
Ich fall' in Sehnlichkeiten.
'Ach, Herr, so leih doch Kräfte mir.
Ich drohe zu zerbrechen.
Ich bete inniglich zu dir,
lass mich nicht so verlassen hier.'
Da höre ich ihn sprechen:
"Ich bin bei dir! Du hast mein Wort!
Ich trage deine Schmerzen.
Den du vermisst, ist ja nicht fort.
Er wechselte den Erdenort
und wohnt dir jetzt im Herzen ..."
(c) Bettina Lichtner