Ein Schattengewächs
malt mir einen Klecks
ins sonst doch so frohe Gemüt.
Sekunde des Schrecks!
Geburt eines Flecks,
der fortan durchs Herze mir zieht.
Der Uhrzeiger hielt,
der Tod hat gezielt,
und fischte dich raus aus der Zeit.
G'rad eben gespielt,
das End' nicht gefühlt,
schon bist du so fern mir, so weit.
Ich kann 's nicht versteh'n.
Die Welt soll sich dreh'n
mit dir, wie sie 's gestern noch tat.
Die Winde verweh'n
den Schritt, den wir geh'n,
doch niemals verblüht deine Saat.
Ich steh' auf dem Feld,
das du einst bestellt,
und nasch' vom erinnernden Korn.
Und wenn 's dir gefällt
im himmlischen Zelt,
dann zieht 's mir den trauernden Dorn ...
(c) Bettina Lichtner