Dienstag, 28. August 2018
Meine Kraft ist hin
Die Zeit meines Abscheidens ist vorhanden. (2. Tim. 4, 6)
Die Vorstellung unsres Abschieds ist nötig und für einen Gläubigen angenehm, wenn er weiß, wie er mit Jesu Christo, dem einigen Seligmacher, steht, der ihn abfordert.
Meine Abschiedszeit
ist nun nicht mehr weit;
doch ich weiß wohin,
weil ich kraft der Taufe
meines Ziels vom Laufe
schon versichert bin.
Jesum glaube ich;
Jesus kennet mich,
denn ich bin ja sein;
und wiewohl ich sterbe,
bleibet doch ein Erbe
in dem Himmel mein.
Hier ist nichts verdient,
ich steh als versöhnt
in dem Testament.
Der für mich gestorben,
hat das Erb erworben,
das man ewig nennt.
Auf des Heilands Tod
stirbt sich 's ohne Not;
Jesus lebet ja,
und er will ein Leben
in dem Himmel geben.
Er ist selber da.
Jesu, führe du
mich zu jener Ruh
durch dein Blut einst ein.
Wenn ich nun verschieden,
lass mich dort in Frieden
ewig bei dir sein.
Mach den Glauben fest,
dass er dich nicht lässt
bis zur Ewigkeit,
als des Glaubens Ende.
Deine blut'gen Hände
haben sie bereit't.
Herr, ich bitte dich,
denk im Tod an mich,
ich sei seit der Tauf
schon in deinem Bunde.
Schlägt dann meine Stunde,
lös mich selig auf.
(c) M. Philipp Friedrich Hiller (1699-1769)