Mittwoch, 17. Juni 2015

Ich wollte dich zurück




Ich spürte vor lauter Tränen
nicht den um mich geschlungenen, stützenden Arm,
denn der Schmerz war zu groß.
Ich fühlte nichts.

Ich habe die wohltuenden Worte nicht gehört,
denn der Schmerz machte mich taub.

Die wärmenden Hände, die mich liebkosten,
habe ich als kalt empfunden.

Dem stummen Blick, der in meine Seele sah,
bin ich ausgewichen, als sei ich blind.

Weder wollte ich Arme, Hände, Blicke noch Worte
eines anderen. Ich wollte dich zurück.

Von DEINEN Armen wollte ich gestützt sein,
von DEINEN Händen liebkost werden,
von DEINEN Blicken durchdrungen und
von DEINEN Worten getröstet sein.

Doch du bist mir genommen.
Dein Körper ist kalt, dein Mund schweigt,
dein Blick durchdringt nichts mehr.

Es ist Nacht geworden.
Ich möchte schreien: "LASST MICH IN RUHE IHR ALLE!!"
Und erkenne so viele Augenblicke später:
All jene, die es so gut mit mir meinen,
hat Gott mir geschickt,
mich zu stützen, trösten und liebkosen.
All jene hat Gott mir geschenkt,
dass ich durch sie ertrage, was ich alleine nicht ertragen kann.



"Nacht muss es sein, wenn Sterne strahlen sollen." (Liebermann)




(c) Bettina Lichtner